Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Untersuchung und Beurteilung evtl. Belastungen durch Pinger (akustische Vergrämer) auf das Gehör von Schweinswalen in der EU-Fischerei
Beschreibung (dt.): Untersuchung und Beurteilung evtl. Belastungen durch Pinger (akustische Vergrämer) auf das Gehör von Schweinswalen in der EU-Fischerei
Ergebnis (dt.): In Fortsetzung der Untersuchungen aus dem Pilotprojekt 01HS089 „akustische Belastung von Schweinswalen“, wurden in dieser Studie die Ohren von 21 Schweinswalen (Phocoena phocoena) aus deutschen und dänischen Gewässern der Nord- und Ostsee untersucht. Insbesondere Schäden, die durch Lärm verursacht wurden, waren von besonderem Interesse. Es wurden die Ohren von frisch verstorbenen Schweinswalen entnommen und nach einer histologischen Aufarbeitung und Anfertigung von Serienschnitten unter dem Mikroskop pathologisch ausgewertet. Zur besseren und eindeutigeren Bewertung der Untersuchungsergebnisse wurden zusätzlich computertomographische, mikrobiologische, serologische, parasitologische und virologische Untersuchungen herangezogen. Sie sind unabdingbar, um nichtakustische Veränderungen im Innenohrbereich zu untersuchen. Eine ausführliche pathologische Untersuchung des gesamten Tierkörpers, ergab Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der untersuchten Schweinswale. Bei fast allen Schweinswalohren fand sich ein Befall mit Parasiten (Nematoden), die teils hochgradige Entzündungen verursachten und zu Ansammlungen von Abwehrzellen in diesen Bereichen führten. Auch wenn die Innenohrschäden nicht direkt mit dem Einsatz von Pingern in Bezug gebracht werden konnten, da diese „akustischen Vergrämer“ noch immer nicht flächendeckend in der Nord- und Ostsee eingesetzt werden, konnten Tiere aus Gebieten mit erhöhten Lärmaufkommen untersucht werden. Anhand der untersuchten Präparate fanden sich jedoch deutliche Hinweise auf durch dauerhafte Lärmexpositionen und akute Belastungsspitzen ausgelöste Gehörtraumata (in Form von Blutungen im Innenohr). Daneben konnten erstmals altersbedingte Veränderungen, ein verheilter Knochenbruch im Ohr, eine Pilzinfektion und andere pathologische Veränderungen beschrieben werden. Diese Studie unterstreicht die Wichtigkeit, systematisch auch die Ohren zu untersuchen, um den Einfluss von Lärm und Umweltverschmutzung auf den Gesundheitszustand und die Hörfähigkeit von marinen Säugern besser zu verstehen und die Tiere besser schützen zu können.
Ergebnis (engl.): Following up the investigations of the BMVEL pilot project on morphology and histology of harbor porpoise (Phocoena phocoena) ears, the aim of this study was to investigate potential anthropogenic noise impacts. Echolocation is the main sense in harbor porpoises and important for detection of food, predator avoidance, navigation and communication. Therefore, it is likely that pathological changes in the ears cause impairment of auditory function which subsequently contribute to the etiology of by-catches and strandings.
42 ears from 21 harbor porpoises from the German and Danish North and Baltic Seas were EDTA decalcified, celloidin embedded and evaluated histologically for acoustic and other pathological changes after H & E staining. Data was compared with results from continuative microbiological, histological, serological, parasitological and virological investigations, as well as detailed necropsy data of the total carcass and of computed tomography of the ear region. Immunohistochemical and special staining techniques for the investigation of inflammatory and degenerative changes in a paraffin embedded ears have been tested.
17 porpoises were accidentally by-caught and died of acute heart and circulatory failure due to hypoxic shock after entanglement. 4 animals stranded and died due to a septic shock or severe encephalitis. General data on morphology of harbor porpoise ears was compiled and different pathological changes due to inflammation and trauma, as well as age related changes have been investigated. An atrophy of the organ of Corti was seen in two porpoises from the Elbe river, Gemany. 14 animals showed mild to severe hemorrhage in the basal parts of the scala tympani and some animals additionally in the scala vestibuli. A fracture with callus formation and bone sequestrum was found in an adult porpoise. Partly severe follicular hyperplasia was found in ears with verminous or fungal otitis media.
Fungal infections and severe nematode infestations may be associated with immunosuppression, which is associated with increased tissue concentrations of contaminants or antibiotics discharged into the sea. Furthermore, marine mammals are exposed to different acoustic insults, like pingers, boat noise, military sonar, blasting of ammunition or offshore windfarms. This report underlines the need for the ear to be investigated systematically in cetaceans in order to better understand impairment of the health status and hearing ability of marine mammals.
Acknowledgements: The study was financially supported by the Federal Ministry of Food, Agriculture and Consumer Protection, Germany.
Laufzeit: Beginn: 12.07.2006 / Ende: 31.08.2010
Ausf. Einrichtung: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Forschungs- und Technologiezentrum Westküste, Büsum
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Ressourcenschutz, Ressourceneffizienz, resource protection, resource efficiency, Fischerei, fishery, andere aquatische Lebewesen, other aquatic organisms
Förderkennzeichen: 2806HS010
Dokument zum Download: 06HS010.pdf (6,9 MB)

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