Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Bewertung von Entschädigungsmöglichkeiten für Betriebe beim Auftreten von Quarantäneschadorganismen
Akronym: Quarantaene
Beschreibung (dt.): Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht in wissenschaftlicher Entscheidungshilfe zur Bewertung von Entschädigungsmöglichkeiten für Betriebe beim Auftreten von Quarantäneschadorganismen. Für zehn Quarantäneschadorganismen werden Schadensausmaßanalysen unterschiedlicher Tiefe durchgeführt. Biologische, phytomedizinische und technologische Determinanten und Charakteristika liefern die Basis für die Abschätzung ökonomischer Folgen des Auftretens der Schadorganismen. Reichen weder die (zu identifizierenden) innerbetrieblichen Möglichkeiten des Risikomanagements (Vorsorge durch resistente Pflanzen, Prämunisierung, Reinigung/Desinfektion etc.) noch die (zu systematisierenden) marktorientierten ex-ante Maßnahmen (Risikotransfer z.B. durch Versicherungen) aus und sind die wirtschaftlichen Konsequenzen bei Schadeneintritt weitreichend, sind Möglichkeiten des regulierenden Eingriffs der Politik in das Risikomanagement zu prüfen. Dazu gehören z.B. ad-hoc Hilfen nach dem Eintreten des Schadens, ähnlich wie bei Dürrehilfen oder die Förderung von Vorsorgemaßnahmen. Zu letzterem zählen u.a. die Subventionierung von Versicherungen sowie die finanzielle Unterstützung der Bildung von Fonds auf Gegenseitigkeit.
Ergebnis (dt.): Ziel des Projektes ist es, Entschädigungsoptionen für Betriebe beim Auftreten der Quarantäneschadorganismen (QSO) Anoplophora chinensis, Clavibacter michiganensis subsp. sepedonicus, Grapevine flavescence dorée phytoplasma, Synchytrium endobioticum, Thrips palmi, Tomato brown rugose fruit virus sowie Xylella fastidiosa zu analysieren und zu bewerten.
QSO treten selten auf, und Schadensverteilungen und erwartete Schäden lassen sich nur ungenau schätzen. Daher sind durch QSO hervorgerufene Schäden für sich genommen schwer versicherbar, sei es durch privatwirtschaftliche Versicherungen oder durch Fonds auf Gegenseitigkeit, sofern sie nicht subventioniert werden oder einem Teilnahmezwang unterliegen. Deutschland verzichtet (abgesehen von länderbezogenen Ausnahmen) bislang auf die Subventionierung von Versicherungen oder Fonds. Das bisherige System staatlicher ad hoc Zahlungen für die Entschädigung des Auftretens von QSO grundsätzlich zu ändern und zu ersetzen, wäre mit hohen Wechselkosten verbunden.
Es wird empfohlen, bei der Entwicklung von Entschädigungsoptionen mehrstufig vorzugehen. In einem ersten Schritt sollte das bisherige Systems staatlich administrierter Ad-hoc-Zahlungen verbessert werden, da dies die aus staatlicher Sicht kostengünstigste Lösung darstellt. Basierend auf der Bestandsaufnahme, der Analyse der rechtlichen Grundlagen sowie möglicher Finanzierungsoptionen werden die folgenden Verbesserungsansätze des Status Quo staatlich administrierter Ad-hoc-Zahlungen vorgeschlagen: 1) Präzisierung der gesetzlichen Grundlagen für Entschädigungen; 2) Ergänzung organismenspezifischer Notfallpläne um Entschädigungsaspekte; 3) Rücklagenbildung in Länderhaushalten; 4) Zugang zur EU-Kofinanzierung von Notfallmaßnahmen; 5) Erhöhung der Transparenz in Bezug auf Entschädigungsregelungen (datenschutzkonforme Bereitstellung von Fakten sowie geltenden Bestimmungen über eine QSO-fokussierte Informationsplattform sowie Informationen zu Antragsverfahren und Zuständigkeiten). In weiteren Schritten kann die Etablierung staatlich subventionierter Versicherungslösungen und Fonds auf Gegenseitigkeit für geeignete Sektoren geprüft werden.
Ergebnis (engl.): The aim of the project is to analyze and evaluate compensation options for farms in case of occurrence of the quarantine harmful organisms Anoplophora chinensis, Clavibacter michiganensis subsp. sepedonicus, Grapevine flavescence dorée phytoplasma, Synchytrium endobioticum, Thrips palmi, Tomato brown rugose fruit virus, and Xylella fastidiosa.
Quarantine pests occur infrequently, and damage distributions and expected damage can be estimated only imprecisely. Therefore, damage caused by quarantine organisms is difficult to insure in itself, either through private sector insurance or mutual funds, unless subsidized or subject to compulsory participation. Germany has so far refrained from subsidizing insurance or funds (apart from federal state-specific exceptions). A fundamental change in the current system of government ad-hoc payments for compensating losses at the farm level due to the occurrence of quarantine pests would be associated with high switching costs.
A multi-step approach is recommended when developing compensation options. As a first step, the existing system of state-administered ad hoc payments should be improved, as this is the most cost-effective solution from a state perspective. Based on the inventory, the analysis of the legal basis as well as possible financing options, the following approaches for improving the status quo of state-administered ad hoc payments are proposed: 1) Clarification of the legal basis for compensation; 2) Addition of compensation aspects to organization-specific contingency plans; 3) Building reserves in federal states budgets; 4) Access to EU co-financing of contingency measures; 5) Increase of transparency regarding compensation schemes (provision of facts as well as applicable regulations via a Quarantine pest focused information platform and information on application procedures and responsibilities in line with data protection requirements). In further steps, the establishment of state-subsidized insurance solutions and mutual funds for suitable sectors can be explored.
Laufzeit: Beginn: 01.11.2019 / Ende: 31.12.2022
Ausf. Einrichtung: Humboldt-Universität zu Berlin Lebenswissenschaftliche Fakultät Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften Allgemeine Betriebslehre des Landbaus, Berlin
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Quarantäneschaderreger, quarantine pathogens, Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Ökonomie, economy, Gartenbau, horticulture, Hygiene, hygiene, Unternehmen/Betrieb, company/holding, Pflanzenkrankheiten (Viren, Bakt., Pilze, Phytoplasmen), plant diseases (virusus, bacteria, fungi, phytoplasma)
Förderkennzeichen: 2818HS007
Dokument zum Download: Abschlussbericht_07_2023_2818HS007.pdf (2,1 MB)

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