Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration im ökologischen Landbau - Analyse der Auswirkungen alternativer Verfahren auf die Akzeptanz bei Verbrauchern und Produzenten
Beschreibung (dt.): Zielsetzung des Projekts ist die Analyse der Einstellungen von Verbrauchern, Händlern und Produzenten zur betäubungslosen Ferkelkastration sowie zu möglichen Alternativen im Hinblick auf deren Auswirkung auf die Qualität von Schweinefleisch das Kaufverhalten von Verbrauchern. Unter Berücksichtigung der Sicht aller Akteure soll geklärt werden, ob auf privatwirtschaftlicher Ebene Perspektiven für die Umsetzung von Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration bestehen. Um den Informationsstand und die Einstellungen der Verbraucher zur Ferkelkastration sowie die Reaktionen auf verschiedene Informationen zur Kastration und möglichen Alternativen zu ermitteln, werden neun Fokusgruppendiskussionen durchgeführt. Im Anschluss findet jeweils eine Vickerey-Auktion statt, um die Zahlungsbereitschaft für die verschiedenen Alternativen zu bestimmen. Parallel dazu werden in einer mehrstufigen Befragung Wissenschaftler und Vertreter von Produktion und Handel in sechs europäischen Ländern zum Status-Quo und Perspektiven bezüglich der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Fleisch von nicht betäubungslos kastrierten Schweinen befragt. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden zusammengefasst und in Workshops mit Produzenten und Beratern sowie Vertretern von Bearbeitungs- und Handelsunternehmen diskutiert. Aus den Forschungsergebnissen werden Empfehlungen für die Praxis abgeleitet und zeitnah in einem Abschlussbericht zusammengefasst und veröffentlicht. Die Ergebnisse sind für die Produzenten von Öko-Schweinefleisch von Bedeutung, da aufgrund des beschlossenen Verbots der betäubungslosen Ferkelkastration eine zügige Umsetzung von Alternativen erforderlich ist. Hierbei ist die Kenntnis von Erfahrungen in anderen EU-Ländern sowie der Verbraucherakzeptanz und Zahlungsbereitschaft in Deutschland bezüglich der verschiedenen Alternativen wichtig.
Ergebnis (dt.): Ziel des Projektes war es, Einstellungen von Verbrauchern, Produzenten, Verarbeitern, Händlern und Tierschutzverbänden zur betäubungslosen Ferkelkastration und möglichen Alternativen zu untersuchen und Empfehlungen für die Öko-Landwirtschaft abzuleiten. Einstellungen und Zahlungsbereitschaft von insgesamt 89 Verbrauchern von Öko-Produkten wurden in Fokusgruppen mit anschließender Vickrey-Auktion ermittelt. Die betäubungslose Ferkelkastration war den Verbrauchern kaum bekannt. Sie wurde überwiegend negativ bewertet und passte nicht ins Bild der Öko-Tierhaltung. Wichtige Kriterien für die Bewertung der Alternativen waren Tierschutz, Gesundheit, Lebensmittelsicherheit, Geschmack und Kosten. Die Immunokastration löste starke Bedenken aus. Die Kastration mit Betäubung und Schmerznachbehandlung und die Ebermast dagegen erwiesen sich unter bestimmten Voraussetzungen aus Verbrauchersicht als geeignete Alternativen für die Öko-Landwirtschaft.
Erfahrungen mit Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration in der Öko-Schweinebranche in neun europäischen Ländern wurden von 156 Experten, von denen 53 antworteten, erfragt. Die Kastration nur mit Schmerznachbehandlung wurde als besonders einfach umzusetzen, aber bezüglich des Tierschutzes nicht ausreichend eingeschätzt. Mit der Narkose mit Isofluran und Schmerzbehandlung wurden positive Erfahrungen gemacht. Als Probleme wurden u.a. die erhöhten Kosten und die Abhängigkeit vom Tierarzt genannt. Die Immunokastration sahen die Experten als tierfreundlich, aber nicht zur Öko-Landwirtschaft passend an. Überwiegend wurde die Ebermast favorisiert, die allerdings bislang außer im Vereinigten Königreich nur in sehr geringem Umfang durchgeführt wird, da sie gravierende Änderungen auf allen Stufen der Erzeugungskette voraussetzt. Fünf von sechs befragten deutschen Tierschutzverbänden zogen die Ebermast vor. Auch die Kastration unter Betäubung mit Isofluran und Schmerznachbehandlung wurde überwiegend befürwortet oder toleriert. Schlussfolgernd werden diese beiden Methoden als besonders zukunftsträchtig für die Öko-Schweinebranche eingeschätzt.
Ergebnis (engl.): Attitudes towards piglet castration without pain relief and possible alternatives were analysed from a consumers’, producers’, processors’, retailers’ and animal welfare organisations’ point of view in this project in order to derive recommendations for organic pig production. Focus groups and Vickrey-Auctions were applied to examine attitudes and willingness-to-pay of 89 consumers of organic products. Piglet castration without pain relief was widely unknown. Especially for organic farming this practice was considered inappropriate and seen as an unnecessary cruelty to animals. Animal welfare, (human) health, food safety, taste and costs were important criteria for consumers’ evaluation of the alternatives. With regard to immunocastration consumers had strong health concerns. In contrast, fattening of boars and castration with anaesthesia and analgesia proved to be acceptable for organic farming from a consumer point of view. Experiences with alternatives to piglet castration without pain relief in nine European countries were collected in a survey with 53 experts in the field of organic pork production (from 156 initially contacted experts). Surgical castration with analgesia was considered to be easily applicable but not in line with animal welfare standards expected from organic farming. Positive experiences were reported from additional anaesthesia with Isoflurane. However, e.g. higher costs and dependence from the veterinary surgeon were regarded as problematic. Immunocastration was seen as animal friendly but not appropriate for organic farming. In majority, fattening of entire males was favoured, although currently its proportion is very small, except in the UK, due to the required significant changes along the whole production chain. Five of six interviewed German animal welfare organisations preferred fattening of boars. Also castration with Isoflurane anaesthesia and analgesia was predominantly favoured or accepted. In conclusion, these two methods are evaluated to be recommendable and promising for the future of organic pig production
Laufzeit: Beginn: 01.12.2008 / Ende: 31.03.2011
Ausf. Einrichtung: Universität Kassel - Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften - Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing, Witzenhausen
Themenfelder: Lebensmitteltechnologie, food technology, food engineering
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Sensorik, sensor technology, Ökologischer Landbau, organic farming, Produktqualität, product quality, Inhaltsstoffe, ingredients, Vermarktung, marketing
Förderkennzeichen: 2808OE025
Dokument zum Download: Schlussbericht 08OE025.pdf (3,3 MB)

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Weizen Stroh

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+Weizen -Gerste

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

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