Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Entwicklung eines integrierten Stickstoffmanagements im Freilandgemüsebau zur Vermeidung von Stickstoffüberschüssen. Teilvorhaben LUH: Strategien zur Verminderung des N-Bilanz Saldos in Praxisbetrieben Norddeutschlands
Beschreibung (dt.): Zentraler Punkt des Teilvorhabens (2809HS016) ist die vergleichende (Bezug: betriebsüblich) Erprobung von Strategien zur Verminderung des N-Bilanzsaldos in Praxisbetrieben. Hierzu sind in Niedersachsen in enger Abstimmung mit den regionalen Beratungsinstitutionen fünf geeignete, intensiv wirtschaftende Gemüsebaubetriebe auszuwählen, die ihre Flächen bzw. einen Teil ihrer Flächen zur Erhebung von Daten und Durchführung von Versuchen zur Verfügung stellen. Neben der Koordinierung des Gesamtprojektes (Partner: LUFA Speyer und IGZ in Großbeeren) wird das Institut für Pflanzenernährung der Universität Hannover mit diesen Betrieben abgestimmte Strategien der Ermittlung des Düngerbedarfes, der Düngungstechnik, des Managements der Ernterückstände und der Fruchtfolge mit der gegenwärtigen Betriebspraxis vergleichen. Neben der Erstellung von N-Bilanzen (N-Input, N-Abfuhr, Verbleib im Boden und N-Auswaschung) steht die Ermittlung des Ertrages und der Qualität und damit des Marktwertes der Kulturen im Mittelpunkt des Interesses. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse es erlauben, den Anbauern Strategien zu empfehlen, die geeignet sind, die N-Bilanzsaldo-Überschüsse zu vermindern.
Beschreibung (engl.): In the submitted project, the N balance excess conceded to the vegetable growing farms by the Fertilizer Application Bye-law (Düngeverordnung) are being reassessed for realization and realizability. In this context it is to be demonstrated, to what extent vegetable growers can reduce such 'inevitable' N balance excesses through targeted management options. Central point of the project is the comparative (reference farm practice) testing of strategies aiming at reducing the N balance surplus on-farm. For this 5 vegetable farms in Lower Saxony interested in cooperation will be identified in close cooperation with the local official consulting service. In addition to the coordination of the total project (partners Lufa Speyer and IGZ Großbeeren), the applicant of this subproject (LUH) will compare with the present farm practice, strategies of the determination of the N fertilization requirement, fertilizer technology, and management of crop residues and crop rotation, jointly agreed upon among the 5 participating vegetable growers in Lower Saxony. In addition to establishing of N balances (N input, N removal, N remaining in the soil, N leaching below the rooting zone) the determination of the yield and quality and thus the value of the vegetables are in the centre of the interest. The results are expected to be able to deduce N management practices allowing to reduce N losses associated to vegetable production which can be recommended to the growers.
Ergebnis (dt.): In der Düngeverordnung werden „weitere unvermeidliche“ N- Überschüsse für den Gemüsebau spezifiziert. Ziel des Projektes war es aufzuzeigen, in wie weit eine Absenkung dieser Überschüsse durch gezielte Maßnahmen möglich ist.
Die Auswertungen zum „Ist-Zustand“ der N-Überhänge auf Praxisbetrieben bestätigten die bestehende N-Problematik im Freilandgemüsebau.
Die Versuche auf Praxis- und Versuchsflächen zeigten, dass praktikable Ansätze zur Reduktion der N-Bilanzsalden bestehen. Durch konsequente Anwendung des N-Expert-Verfahrens zur N-Düngerbedarfsermittlung können die N-Überschüsse ohne Ertragsverluste häufig um 20 - 30 % vermindert werden. Durch Nutzung der N-Versorgung der Pflanze als Indikator für den N-Kopfdüngungsbedarf („SPAD“/“Sensor“), Optimierung von Fruchtfolgen (Sommer- und Winterzwischenfrüchte), das Management der Ernterückstände (Abfuhr N-reicher Erntereste), platzierte N-Düngung bei Reihenkulturen sowie eine gezielte Steuerung der Beregnung ist eine weitere Verminderung der N-Salden möglich. Auch der Verzicht auf einige Qualitätsansprüche (6er Köpfe bei Blumenkohl oder dunkelgrüne Färbung junger Kohlrabiblätter) senkt die N-Salden.
Hohe N-Bilanzüberschüsse und große Mengen an Ernterückständen sind verantwortlich für die beträchtliche Freisetzung von N2O und NH3 aus Böden. Zwischen N-Saldo und N2O-Emission besteht eine enge positive Korrelation. Die N2O-Verluste sind umweltrelevant und auf schwereren Böden sogar relevant für die N-Bilanz. NH3-Verluste treten insbesondere auf, wenn große Mengen an Ernterückständen nicht eingearbeitet werden. Auf leichten Böden sind diese Verluste in jedem Fall umweltrelevant aber kaum bilanzrelevant. Eine Reduktion der NH3-Verluste ist durch zügige Einarbeitung möglich. Alle Maßnahmen, die zu einer Verminderung der N-Überschüsse beitragen, führen auch zu einer Verminderung der N2O-Freisetzung.
Die Untersuchungen weisen eindrücklich darauf hin, dass durch die Kombination verschiedener Maßnahmen („integriertes Stickstoffmanagement“) eine wesentliche Verminderung von N-Salden und damit ein Rückgang der Gefährdung der Umwelt durch Einträge reaktiver N-Verbindungen möglich ist.
Laufzeit: Beginn: 01.12.2010 / Ende: 31.10.2014
Ausf. Einrichtung: Leibniz Universität Hannover - Naturwissenschaftliche Fakultät - Institut für Pflanzenernährung, Hannover
Themenfelder: Pflanzenbau, crop production
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Pflanzenernährung, plant nutrition, Wasser (Wasserschutz, Wasserhaushalt), water (water protection, water supply system), Gemüsebau, vegetable production, Düngung, fertilization
Förderkennzeichen: 2809HS016
Dokument zum Download: 2809HS016_AB_inkl.Verbundpartnern.pdf (7,3 MB)

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