Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Evaluierung der Beratungsdokumentation im Geldanlage- und Versicherungsbereich
Beschreibung (dt.): Aufgabe der Evaluation ist es, die im Geldanlage- und Versicherungsbereich existierenden Beratungsdokumentationen zu analysieren und zu vergleichen. Dabei ist zu untersuchen, ob die Beratungsdokumentationen wie gesetzlich vorgesehen eingesetzt werden, ob und wie von der Verzichtsmöglichkeit im Versicherungsbereich Gebrauch gemacht wird, ob die Bera-tungsdokumentationen den Ablauf des Beratungsgesprächs einschließlich der gegebenen Empfehlung zutreffend, übersichtlich und verständlich wiedergeben und welchen Nutzen die Verbraucher/-innen hieraus ziehen können. Bei der Untersuchung sind insbesondere die folgenden Kriterien zu berücksichtigen: a) Einsatz des Beratungsprotokolls - Zeitpunkt der Erstellung und Übergabe - Situation des Kunden (Art, Häufigkeit und Bedeutung des Geschäfts) - Verzicht auf Beratungsprotokoll (wie und in welchem Umfang) b) Aufbau/Gestaltung - äußere Gestaltung (Übersichtlichkeit, angemessene Schriftgröße) - Umfang - Verständlichkeit c) Inhalt - Vollständigkeit der gesetzlich vorgeschriebenen Angaben - Richtigkeit der Angaben d) Nutzen für den Verbraucher - subjektiver Nutzen - objektiver Nutzen e) Aufwand für die Vermittler/Unternehmen Im Ergebnis der Analyse sind Empfehlungen abzuleiten, wie die Beratungsprotokolle gestaltet sein bzw. gehandhabt werden sollten und wie dies erreicht werden kann. Dabei sind sowohl legislative als auch nicht-legislative Maßnahmen umfassend zu diskutieren. Der Untersuchung sind eine ausreichende Zahl von Beratungsdokumentationen zugrunde zu legen, die sich auf unterschiedliche Beratergruppen (insbes. Bankmitarbeiter, Versicherungs-vertreter, Versicherungs- und Finanzmakler, Honorarberater) und verschiedene Produktgat-tungen (insbes. Wertpapiere, Investmentfonds, Vermögensanlagen, Private Krankenversiche-rungen, Lebensversicherungen, Haftpflichtversicherungen, Sachversicherungen) beziehen.
Ergebnis (dt.): Der Auftragnehmer hat Beratungsdokumentationen im Geldanlage- und Versicherungsbereich untersucht und ausgewertet. Dazu wurden Testkäufe durchgeführt, Verbraucher online und Branchenvertreter telefonisch befragt.

Unsere Testkäufer haben in vielen Fällen, vor allem im Versicherungsbereich, keine
Dokumentation erhalten. Verbraucher verwechseln Dokumentationen zum Teil auch mit anderen Unterlagen.

Verbraucher erachten Dokumentationen für wichtig. Verbraucher möchten mit der
Dokumentation mehr Rechtssicherheit erhalten, den Inhalt des Beratungsgesprächs besser nachvollziehen können und sich vor Falschberatung schützen. Deshalb verzichten Verbraucher kaum auf Dokumentationen. Wenn Dokumentationen übergeben wurden, erfüllen sie den beabsichtigten Zweck aber kaum. Dokumentationen sehen überwiegend eine Unterschrift des Kunden vor, mit der Kunden die Richtigkeit der Dokumentation bestätigen oder blanko unterschreiben sollen. Dadurch wird die Position des Kunden in einem Rechtsstreit nicht verbessert, sondern verschlechtert. Zahlreiche Dokumentationen ermöglichen Verbrauchern auch nicht, die Beratung besser nachzuvollziehen. Denn Dokumentationen berücksichtigen nicht immer die
gesetzlichen Vorgaben und sind insgesamt nicht übersichtlich und verständlich genug. Oft werden Spannen verwendet, die keine richtige Bedarfsermittlung zulassen, oder wichtige Punkte, wie die Risikotragfähigkeit, werden nicht oder nicht ausreichend ermittelt. Insgesamt unterscheiden sich die Dokumentationen deutlich in ihrer Qualität. Keine Dokumentation entspricht vollumfänglich den Anforderungen an eine verbraucherfreundliche Dokumentation. In einzelnen Bereichen kommen Beratungsdokumentationen den Vorgaben nahe.

Die Defizite sollten ausgeglichen werden. Zum Beispiel sollte die laufende Überwachung bei Versicherungsvermittlern eingeführt und insgesamt verstärkt werden. Außerdem halten wir Maßnahmen für erforderlich, um die Qualität der Dokumentationen zu verbessern.
Ergebnis (engl.): The authors have examined and analysed consulting documentation in the invest-ment and insurance sectors. In so doing, test purchases were conducted, consumers surveyed online, and industry representatives surveyed via the telephone.
In many cases our test buyers received no documentation, in particular in the insur-ance sector.

Consumers sometimes also confused documentation with other documents.
Consumers consider documentation to be important. Consumers would like to have more legal certainty with the documentation, be better able to understand the con-tents of the consultation, and protect themselves from wrong advice. Consumers hence hardly forego documentation.

In the cases when documentations were supplied, they hardly served the intended purpose. Documentations mainly serve the purpose of collecting the customer's sig-nature, with which the customer should confirm the accuracy of the documentation or sign blank. This does not improve the position of the customer in a legal dispute, but instead worsens it. Large amounts of documentation also do not allow the consumer to better understand the consultation. Documentations do not always comply with the legal requirements, and are in general not sufficiently clear and comprehensible. Oftentimes the spectrum covered does not really allow for any determination of requirements. Important points, such as risk bearing ability, are often not or not adequately determined. Overall, the documentations differ significantly in their qualities. No documentation fully met the requirements of a consumer-friendly documentation. In some sectors, the consultant documentation came very close to meeting the
requirements.

The shortcomings should be ironed out. The ongoing monitoring of insurance repre-sentatives, for instance, should be implemented and reinforced. Moreover, we deem it essential to implement measures to improve the quality of the documentation.
Laufzeit: Beginn: 18.10.2012 / Ende: 12.09.2013
Ausf. Einrichtung: ITA - Institut für Transparenz in der Altersvorsorge GmbH, Berlin
Themenfelder: Wirtschaftlicher und rechtlicher Verbraucherschutz, economic and legal consumer protection
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Verbraucherinformation, consumer information, Prozessqualität, process quality, Finanzen / Versicherung, finances/insurance, Marktinformation / -Transparenz, market information / market transparency, Verschuldung, indebtedness, Vorsorge, prevention, Evaluation, evaluation, Beratung, consulting
Förderkennzeichen: 2811HS022
Dokument zum Download: 11HS022.pdf (8,7 MB)

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