Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Förderung des nachhaltigen Konsums durch Informationen über Corporate Social Responsibility (CSR) - Die Bedeutung der verbraucherpolitischen Organisationen
Beschreibung (dt.): Die Umorganisation und inhaltliche Neuausrichtung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) ist mit einer weitgehenden Veränderung der verbraucher-, ernährungs- und agrarpolitischen Zielsetzungen und Maßnahmen verbunden. Hierzu gehört ganz wesentlich die stärkere Orientierung hin zu verbraucherpolitischen Zielsetzungen. Eines der verbraucherpolitischen Ziele des BMVEL ist die Förderung nachhaltiger Konsummuster. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung soll ermittelt werden, wie Informationen über Vertrauenseigenschaften der Marktangebote von Verbraucherinnen und Verbrauchern wahrgenommen werden und wie zielgerichtete Informationsvermittlung geleistet werden kann. Es ist zu klären, welches Informationsverhalten und welche Informationsbereitschaft Unternehmen zu der von ihnen übernommenen „Corporate Social Responsibility“ (CSR) haben und wie sie motiviert werden können, verstärkt konsumentengerichtete Transparenz über ihre CSR herzustellen. Die mögliche Rolle der Verbraucherorganisationen wird untersucht und der Frage nachgegangen, wie Unternehmen Verbraucherinnen und Verbraucher zu nachhaltigem Konsum anregen können.
Ergebnis (dt.): Die Thematik CSR-Kommunikation erlangt bei den betrachteten Akteuren hohe Bedeutung wobei die derzeit tatsächlich kommunizierten CSR-Aspekte vor allem ökologische und produktbezogene Themen umfassen. Die wichtigsten Probleme, konsumentenorientiert über CSR zu kommunizieren, sind ressourcenbasiert. Am relevantesten sind die hohen Kosten der
Kommunikationsmaßnahmen und Informationsbeschaffung sowie die fehlende Zeit der Mitarbeiter. Unternehmen gehen überwiegend von einer steigenden Relevanz des Themas konsumentenorientierte CSR-Kommunikation aus, wobei Reputationsaspekte die primäre Motivation der Unternehmen darstellen. Zum Teil ist allerdings neben der Relevanz des Business Case auch die Förderung des Gemeinwohls Ziel einer konsumentenorientierten CSR-Kommunikation. Unter den beiden betrachteten Unternehmensbranchen hat das Thema vor allem für EVUs derzeit hohe Relevanz. Bei den Energieversorgern ist das Ziel, sich mit CSR aktiv im Markt zu positionieren wesentlich ausgeprägter, während Lebensmittelunternehmen gegenwärtige und zukünftige Maßnahmen zurückhaltender bewerten. Eine getrennte Betrachtung der verbraucherpolitischen Selbst- und Fremdorganisationen ergibt, dass Fremdorganisationen die derzeitige Relevanz der CSR-Kommunikation deutlich niedriger und Probleme höher einschätzen als Selbstorganisationen. Dies deutet auf eine derzeit insgesamt aktivere Rolle der Selbstorganisationen im Bereich der CSR-Kommunikation hin. Zwar verfolgen alle verbraucherpolitischen Akteure primär gemeinwohlorientierte Ziele, insbesondere für Selbstorganisationen stellt aber auch die Sicherung ihrer Finanzierung ein essentielles Ziel dar. Hinsichtlich der zukünftigen Rollen kristallisieren sich ebenfalls zwei Projekt „Förderung des nachhaltigen Konsums durch Informationen über CSR“, Ergebnisse 3 unterschiedliche Positionen heraus: Während alle verbraucherpolitischen Akteure die Sensibilisierung der Konsumenten und Schaffung von Markttransparenz über CSR für die Zukunft anstreben, verfolgen vor allem Selbstorganisationen dabei auch den Weg als Kritiker und Kontrolleure der Unternehmensaktivitäten. Fremdorganisationen hingegen streben mehrheitlich eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland an und sehen sich eher in einem partnerschaftlichen Verhältnis zu den Unternehmen. Die Akteure favorisieren eindeutig marktunterstützende Aufgaben des BMELV. Dazu gehören das Anstoßen und Begleiten internationaler Prozesse und die Unterstützung freiwilligen CSR-Engagements von Unternehmen. Eine dritte wichtige Funktion soll das BMELV als Moderator zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und Unternehmen übernehmen. Kontrovers wird hingegen die Sinnhaftigkeit eigener CSR-Kommunikationsaktivitäten des Ministeriums beurteilt. Auch gesetzliche Pflichten zur Informationsbereitstellung werden von Unternehmen eher als kontraproduktiv eingeschätzt, von vielen verbraucherpolitischen Akteuren aber als potenzielles Drohmittel und wirksames Instrument für eine stärkere Informationsherausgabe bewertet. Eine gleichmäßige Ausweitung der thematischen Kompetenz auf alle Verbraucherbelange (z.B. verstärkt auch auf den Energiebereich) wird wiederum mehrheitlich befürwortet. Von akteursübergreifenden Maßnahmen wird insbesondere der verbraucherpolitische CSR-Test der Stiftung Warentest, der auf eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit durch Unternehmen aufbaut, als sinnvoll eingeschätzt. Potenziale des Tests werden vor allem über die dadurch angestoßene Auseinandersetzung der Unternehmen mit der Thematik CSR erwartet. Zukünftige Kooperationen zwischen verbraucherpolitischen Akteuren und Unternehmen werden von beiden Gruppen positiv bewertet, jedoch bisher kaum geplant. Um diese Potenziale auszuschöpfen, ist wiederum das BMELV als Moderator gefragt. Kooperationen sind jedoch nicht nur zwischen den Akteuren, sondern auch innerhalb der Akteursgruppen denkbar. So können sich beispielsweise NGOs mehr Gehör verschaffen, indem
Laufzeit: Beginn: 15.12.2003 / Ende: 14.06.2006
Ausf. Einrichtung: Institut für Betriebsforschung Universität Hannover, Hannover
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: kleinprojekt; mündiger_konsument; nachhaltiger_konsum; , Ökonomie