Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Erarbeitung von Grundlagen für eine Laborzucht der Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi (Diptera: Tephritidae) und für die Entwicklung umweltschonender Regulierungsverfahren
Beschreibung (dt.): Die Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi ist der wirtschaftlich bedeutendste Schädling im Kirschanbau, dessen Bekämpfung im konventionellen nur begrenzt und im integrierten, ökologischen Anbau sowie im Klein- und Hausgartenbereich nicht möglich ist. Im konventionellen Kirschanbau ist nur der breit wirksame Wirkstoff Dimethoat bis 31.12.2004 zugelassen, der als umweltschädlich und gesundheitsgefährdend gilt. Aufgrund dieses vorhandenen Bekämpfungsproblems gilt es, alternative umweltschonende Methoden zu entwickeln.
Beschreibung (engl.): European cherry fruit fly (Rhagoletis cerasi) is the most serious pest of cherries in Europe. Conventional control has been based on broad spectrum insecticides that are toxic to humans, non-target organisms, and the environment. There is an urgent need to establish alternatives. To do so, many individuals are needed for experiments and rearing methods must be developed.
Ergebnis (dt.): Dafür ist Tiermaterial in großem Umfang notwendig, dessen Gewinnung aus dem Freiland sehr aufwendig und nicht zuverlässig möglich ist. Deshalb ist eine Laborzucht der Tiere von großer Bedeutung, durch die unabhängig von der Freilandsaison Material zur Verfügung steht. Die Arbeiten zur Zucht im Rahmen des Projektes stellen wesentliche Grundlagen für die Etablierung einer Laborzucht dar. Es konnte neben der optimierten Eiablage in Wachsdome bisher eine Verpuppungsrate von 50 % erreicht werden. Das ist ein sehr gutes Ergebnis, da die Larvenernährung bei dem auf wenige Wirte beschränkten Schädlings sehr problematisch ist. Zur Entwicklung von umweltschonenden Bekämpfungsstrategien wurden im Rahmen von „Bait & Kill“-Verfahren zur Optimierung von Fallensystemen olfaktorisch wirksame Substanzen untersucht und erste Versuche zur Anwendung von „Bait Sprays“ durchgeführt. Die Experimente mit verschiedenen Olfaktometertypen und Ködersubstanzen resultierten nicht in signifikanten Ergebnissen. Windtunnelversuche und Aufnahmen von Elektroantennogrammen könnten zur besseren Einschätzung dieser Strategie führen. Freiland- und Laborversuche mit einem spinosadhaltigen „Bait Spray“ (GF-120) ergaben viel versprechende Ergebnisse.
Die erarbeiteten Erkenntnisse zur Zucht und zu alternativen Bekämpfungsstrategien stellen Grundlagen dar, die in einem mehrjährigen Projekt vertieft und erweitert werden müssen. Das ist unabdingbar, um für die Regulierung des Schädlings eine langfristige, nachhaltige Lösung zu entwickeln.
Ergebnis (engl.): In this project, we made initial tests in laboratory rearing, and into environmentally safe control strategies by optimizing sticky traps with baits, and bait sprays. For laboratory rearing, adults were kept under controlled conditions in glass cages. Eggs were laid into coloured domes made of a wax mix. For larval rearing, different synthetic media, were tested. Maximum pupation (50%) occurred in a synthetic medium using conventional cherry fruit juice.
To optimize yellow sticky traps, potential attractive baits were tested with different attractants by varying the concentrations and combinations of baits, number, sex, age and nutritional status of flies, or added a visual stimulus. We assessed the control of cherry fruit flies by bait sprays, in field cage and laboratory trials with GF-120 Naturalyte Fruit Fly baitTM (0,02 % Spinosad, 99,98 % sugar, proteins, water) in different dilutions.
Olfactometric bioassays did not show any significant response of cherry fruit flies to any of the potential bait substance or their combinations. In the field trial, no flies were recaptured in either of two cages with GF-120 bait spray. In the laboratory, all flies on leaves treated with GF-120 died at between 2 hours and 2-3 days whereas all but one female survived in the control.
Our rearing results are important first steps to establishing laboratory colonies, but further experiments are needed to develop and optimize methods. The olfactometer bioassays do not indicate a strong olfactory orientation of R. cerasi in the present experimental design. For further experiments, a different experimental set-up is needed, perhaps using a windtunnel or testing with electroantennograms. The bait spray experiments provide a useful first test of the effectiveness of GF-120 bait formulation against R. cerasi.
More rearing, laboratory, and field tests, must be carried out in a multi-year project in order to develop an environmental friendly and sustainable method of control of cherry fruit fly.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2004 / Ende: 31.12.2004
Ausf. Einrichtung: Institut für Zoologie Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: gartenbau; obstbau; integrierter pflanzenschutz; lückenindikation; kleinprojekt; , Pflanzenschutz