Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Betriebliche Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Qualitätsverbesserung bei ökologisch wirtschaftenden Schweinemastbetrieben
Beschreibung (dt.): Ziel ist es, die erforderlichen Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Qualitätsverbesserung (u.a. verbesserte Mastleistung, Steigerung der Produktqualität) detailliert zu erfassen und den für die Umsetzung einzelner Maßnahmen erforderlichen Zeit- und Finanzbedarf zu quantifizieren. Auf ausgewählten Betrieben werden zeitliche und monetäre Mehraufwendungen für die Umsetzung von Management- und Hygienemaßnahmen dokumentiert und hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Tiergesundheit und Qualitätserzeugung beurteilt. Zudem werden auf dem Schlachthof neben Tierkörper- und Organbefunden Parameter zur Schlachtkörper- und Fleischqualität erfasst und ausgewertet. Die Ergebnisse werden dazu dienen, geeignete Verbesserungsmaßnahmen zu identifizieren und Qualitätskriterien und -kennzahlen für Vergütungsmodelle zu erarbeiten. Der zu erwartende wirtschaftliche Nutzen aus den Verbesserungsmaßnahmen wird den Mehraufwendungen gegenübergestellt.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen einer Interventionsstudie wurden auf 6 ökologisch wirtschaftenden Schweinemastbetrieben Erhebungen zur Tiergesundheit durchgeführt. Die betriebliche Situation bezüglich Haltung, Fütterung, Hygiene und Management wurde mit einem modifizierten CCP-Konzept beurteilt. Arbeitszeiten wurden mit einem Arbeitszeittagebuch bzw. mit der Stoppuhr ermittelt. Ferner wurden Daten zu Schlachtkörper- und Organbefunden von den Masttieren der Versuchsbetriebe sowie von ökologischen und konventionellen Vergleichsbetrieben erhoben. Die Status quo Analyse deutete auf Defizite vor allem im Hygienebereich hin. Schlachthofbefunde zeigten, dass im Mittel 48,9 % der Schweine aus den 6 Versuchsbetrieben sowie 67 % der Tiere aus ökologischen und 14,5 % der Tiere aus konventionellen Vergleichsbetrieben von pathologischen Leberveränderungen betroffen waren. Die Lungenbefundrate der ökologischen Tiere war hingegen besser als die der konventionellen Tiere. Der Arbeitszeitbedarf für die Mastschweinehaltung variierte zwischen 2,0 und 3,7 Akh/ Mastplatz und Jahr. Im 2. und 3. Mastdurchgang wurde das Entwurmungs- und Hygieneregime der Betriebe optimiert. Die Raten pathologischer Leberveränderungen der Tiere der Versuchsbetriebe reduzierten sich auf durchschnittlich 32,7 %. Die Arbeitszeiten und -kosten für die ordnungsgemäß durchgeführten Hygienemaßnahmen erhöhten sich um durchschnittlich 1,3 Akh und 16,4 €/ Mastplatz und Jahr, was einer Steigerung um 46,2 % entspricht. Es wird geschlussfolgert, dass unter ökologischen Prämissen gute hygienische Bedingungen, eine hohe Fleischqualität und niedrige Leberbefundraten durchaus erreicht werden können. Die Aufwendungen der Reinigung und Desinfektion sind jedoch gegenüber konventionellen Betrieben erhöht. Voraussetzung für einen hohen Gesundheitsstatus sind gut zu reinigende Buchten und ein konsequent umgesetztes Hygiene- und Entwurmungsregime. Betrieben mit schlecht zu reinigenden Buchten wird ein Stallumbau nahegelegt, um das Parasitenproblem zu lösen.
Ergebnis (engl.): On 6 organic farms with fattening pigs an intervention study was conducted during three fattening periods. Measures concerning health management were identified and the cost for labour and finances were quantified. The conditions of housing, feeding, hygiene and management were evaluated with a modified CCP-Concept. Working hours were recorded by means of a working diary and by measuring the time consumed for cleaning and desinfection. The animals were slaughtered at an abbatoir which was equipped with a computer system for monitoring pathological lesions on carcass and organs. Data from the animals of the 6 farms were compared with data from other organic and from conventional farms. In the first fattening period deficits on the 6 farms were identified especially in the area of hygiene. Pathological lesions at the abbatoir showed that 48,9 % of the livers of animals from the six examined farms, 67 % of the livers of the other organic animals and 14,5 % of the livers of the conventional animals were affected by milk spots. Less animals of the organic farms compared to the conventional animals had lesions of the lung. The labour time for the fattening pigs on the farms consumed between 2,0 and 3,7 labour unit hours per pig and year.
In the second and third fattening period the deworming and hygiene regimes of the 6 farms were optimized. The rate of pathological liver lesions of the animals was clearly reduced to 32,7 %. The costs for labour and finances in relation to the hygiene measures rised by 1,3 labour unit hours and 16,4 € per pig and year, which means an increase of 46,2 %. It can be concluded that organic farms have the potential to aquire good hygiene conditions, a low percentage of pathological liver lesions and a high meat quality. The labour time regarding cleaning and desinfection ist higher compared to conventional farms. Preconditions for a high health status are strict hygiene- and deworming concepts. Farms that have stables which are difficult to clean are adviced to make structural alterations to their buildings.
Laufzeit: Beginn: 01.06.2004 / Ende: 31.03.2006
Ausf. Einrichtung: Fachgebiet Tierernährung/Tiergesundheit Universität Kassel, Witzenhausen
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: skizze_rili; schweine; tiergesundheit; prophylaxe; tierschutz; antrag_rili; Tiergesundheit, Veterinärwesen