Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Verbundprojekt: Nutzung der Restwärme einer Geothermie-Anlage zur CO2-neutralen Beheizung eines Gewächshauskomplexes
Beschreibung (dt.): Ziel des Vorhabens ist, eine CO2-neutrale Produktion von Zierpflanzen durch Anpassung der Gewächshausausstattung und der Klimaregelstrategie an die Restwärmesituation eines Fernwärmenetzes aus Erdwärme ganzjährig und kostengünstig zu ermöglichen. Das zweite Ziel ist die Übertragbarkeit auf andere Standorte mit ähnlichem Wärmeangebot durch eine Kosten-Nutzen-Analyse darzustellen. Die Studie soll außerdem als Grundlage für einen weiteren Ausbau der Gewächshausanlage dienen, um das vorhandene Wärmeangebot bei weiterhin CO2-neutraler Produktion optimal zu nutzen. Erfassung von Vorlauftemperaturen, Wärmemengen und Klimadaten im GWH und Freiland. Entwicklung einer Regelstrategie zur Vermeidung von Lastspitzen und Überprüfung der Strategie. Kosten-Nutzen-Analyse und Ausbauplanung der Gewächshausanlage zur optimalen Nutzung des Wärmeangebots. Bewertung des Wachstumserfolges bei höherer Temperaturführung zur Erhöhung des Nutzungsgrades des Wärmeangebots in Schwachlastzeiten. Die entwickelte Regelungsstrategie soll mit standortbedingten Anpassungen bei ähnlichen Abwärmesituationen eine kostengünstige, CO2-neutrale Alternative zur herkömmlichen Pflanzenproduktion ermöglichen.
Ergebnis (dt.): Die Gärtnerei Baumgärtner produziert am Standort Neustadt-Glewe in einem Doppelfolienhaus wärmebedürftige Topfpflanzen. Über eine Wärmeleitung vom nahen Erdwärmeheizkraftwerk wird das Gewächshaus mit der Restwärme aus dem Rücklauf des Fernwärmenetzes mit einer garantierten Mindesttemperatur von 55 °C versorgt. Für die Wärmeverteilung ist der Produktionsbereich mit einem Betonboden ausgestattet, in den eine Fußbodenheizung und eine Anstaubewässerung integriert sind. Für Temperaturschwankungen und Lastspitzen sind alle Abteile mit Luftheizern ausgestattet. Der Produktionsbereich wird auf 18/16 °C geheizt.
Durch Messungen des Wärmeverbrauchs wurden die thermischen Eigenschaften der Gewächshausanlage bestimmt und das Heizungssystem optimiert.
Im Rahmen einer Simulation wurde der Wärmeverbrauch mit den Klimadaten von 2008 und 2009 für verschiedene Regelstrategien analysiert. Als erste Variante wurde die klassische Strategie mit 18/16 °C gewählt. In der zweiten Variante wurde Cool morning und Temperatursumme kombiniert. Zusätzlich sollte die Durchschnittstemperatur um 2 °C angehoben werden (Luxuswärmestrategie). Dazu wird das Haus durchgehend auf 18 °C geheizt und zum Auffüllen der Temperatursumme auf 22 °C.
Im Winter funktionierte diese Variante in der Simulation problemlos. Im Sommer konnten die notwendigen Übertemperaturen nicht erreicht werden. Der Wärmeverbrauch erhöhte sich in dieser Variante um 15%.
Durch den Einsatz von Cool morning mit dem Öffnen der Schirme und durch die Steuerung der Schirme zusätzlich zur Einstrahlung über die Außentemperatur, könnten die Lastspitzen erheblich reduziert werden.
Über die Ergebnisse der Simulation wurde das Potential zur Erweiterung der Gewächshausanlage bestimmt.
In Versuchen an der HU Berlin wurden die beiden Regelstrategien an Euphorbia pulcherrima und Pelargonium zonale verglichen. Durch die Luxuswärmestrategie konnte für die meisten Sorten eine deutliche Qualitätsverbesserung oder eine Kulturzeitverkürzung erzielt werden.
Laufzeit: Beginn: 01.12.2007 / Ende: 31.05.2010
Ausf. Einrichtung: Technische Universität München - Wissenschaftszentrum Weihenstephan - Forschungsdepartment für Pflanzenwissenschaften - Fachgebiet Technik im Gartenbau, Freising
Themenfelder: Pflanzenbau, crop production
Schlagworte: Emissionen, emissions, Energieeffizienz, energy efficiency, Zierpflanzenbau, production of ornamentals, Unterglas / geschützter Anbau, greenhouse cultivation / protected cultivation, Energie, energy, Energetische Sanierung/Modernisierung, energetic restructuring/modernisation, Betriebswirtschaft, business administration, Kulturverfahren, cultivation
Förderkennzeichen: 2806UM009
Dokument zum Download: 06UM009.pdf (8,1 MB)

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