Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Biodiversität innerhalb und zwischen roten europäischen Milchviehrassen - Erhaltung durch Nutzung (ReDiverse) - Teilvorhaben 1
Akronym: ReDiverse
Beschreibung (dt.): Die übergeordnete Zielsetzung des ReDiverse-Projektes ist die Entwicklung und Implementierung von Methoden und Strategien zur nachhaltigen Nutzung der einzigartigen Eigenschaften europäischer Rotviehrassen. Die Zielsetzung des Teilprojektes ist die Entwicklung von Selektionsmethoden, welche zugeschnitten sind für die spezifische Situation der Rotviehrassen. Eine weitere Zielsetzung des Teilprojektes ist die Entwicklung von genomischen Methoden zur Vorhersage von Kreuzungsleistungen von Tieren, die aus Paarungen von Rotviehrassen und Hochleistungsrassen hervorgegangen sind. Diese Methoden sind eine Weiterentwicklung von Optimum-Contribution-Selektionsmethoden. Sie werden mittels stochastischer Simulationen validiert. Erarbeitung eines Simulationsprotokolls Es werden Informationen zur Heritabilität, genetische Korrelationen zwischen Merkmalen, Heterosis sowie weitere Kennzahlen der genetischen Architektur für die relevanten Merkmale in den Rotviepopulationen basierend auf Literaturangaben zusammengetragen. Diese werden dann als Input-parameter für die Gestaltung eines stochastischen Simulationsprotokoll herangezogen mit dem Ziel die Rassen möglichst realistisch am Computer zu simulieren. Insbesondere werden sogenannten Basispopulationen der Rotviehrassen und auch anderer Hochleistungsrassen simuliert. Anwendung der Optimum-Contribution-Selektionsmethoden auf die simulierten Populationen mit dem Ziel den Zuchtfortschritt zu maximieren, den Inzuchtanstieg und den Fremdgenanteil zu restriktieren. Erweiterung der Selektionsmethoden zur Schätzung von Kreuzungsleistungen in einem Zwei- oder Dreirassenkreuzungssystem bzw. in einem Rotationssystem. Entwicklung eines anwenderfreundlichen Computerprogramms. Simulationsstudie zur Eignung der Rotviehrassen als Kreuzungspartner für andere Hochleistungsrassen in den genannten Kreuzungssystemen.
Ergebnis (dt.): Europäische Rotviehrassen (ERDB) haben weitgehend kleine Populationsgrößen und entsprechend einen langsameren Zuchtfortschritt als Hochleistungsrassen. Durch den Einzug der genomischen Selektion in den Hochleistungrassen wurde dieser Trend noch verstärkt und der Unterschied zwischen den Leistungen der ERDB und Hochleistungsrassen vergrößert. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass immer öfter Hochleistungsrassen in ERDB eingekreuzt wurden, um deren Zuchtfortschritt zu verbessern. ERDB zeigen daher teilweise einen hohen Fremdgenanteil – dennoch können sie nicht mit den Hochleistungrassen mithalten.
Um ERDB zu fördern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern kann die Implementierung eines Rotationkreuzungsprogrammes von Nutzen sein, insbesondere wenn zeitgleich die genomische Selektion in ERDB eingeführt wird. Je nach verfügbarer Datenmenge und -art, Rechenkapazitäten und gewünschten Genauigkeiten der geschätzten Zuchtwerte sollte dabei entschieden werden, welches genomisches Modell im Kreuzungszuchtprogramm zur Anwendung kommt. Allgemein bieten Dominanzmodelle höhere Genauigkeiten als Modelle, die lediglich additive Effekte berücksichtigen.
ERDB profitierten im Rotationskreuzungsprogramm mit genomischer Selektion zum Einen von der großen, gemeinsamen Referenzpopulation mit den Kreuzungstieren und zum Anderen von der Leistungssteigerung durch die Kreuzungstiere. Auch für Züchter von Hochleistungsrassen kann diese Art des Zuchtpgrogramms attraktiv sein, insbesondere durch die Verbesserung der funktionalen Merkmale in ihrer Herde.
Die zusätzliche Anwendung von advanced Optimum Contribution Selection Methoden, um die genetische Eigenständigkeit zurück zu erlangen, zeigte eine deutliche Verlangsamung im Zuchtfortschritt der ERDB und somit eine geringe Überlegenheit der Kreuzungstiere. Der erreichte Heterosiseffekt konnte die großen Leistungsunterschiede der Ausgangsrassen nicht ausgleichen.
Ergebnis (engl.): European Red Dairy Breeds (ERDB) usually have small population sizes and thus a slower genetic gain than high-yielding breeds. This caused the performance gap between ERDB and high-yielding breeds to increase, especially since genomic selection is widely used in the latter. This led to the introgression of high-yielding breeds in the past to increase the performance of ERDB, which caused high amounts of foreign genetic material in many of them. Much of the original genetic background got lost, however, they can not compete with high-yielding breeds. To promote ERDB and to improve their competitiveness the implementation of a rotational crossbreeding scheme can be advantageous, especially in combination with genomic selection. The genomic model should be chosen based on the available data, computational possibilities and desired accuracies of the genomic estimated breeding values. In general, models including dominance provide higher accuracies than additive models.
ERDB benefit from a genomic rotational crossbreeding scheme with a high-yielding breed due to 1) the enlarged reference population including both ERDB and crossbred animals and 2) the increased performance level of crossbred animals. In Addition, high-yielding breeds benefit from such a breeding scheme, as it improved the functional traits in the herd.
The additional implementation of advanced Optimum Contribution Selection methods in the rotational crossbreeding scheme caused the amount of migrant contribution to decrease nota-bly in ERDB. Nevertheless, it also led to a notable reduction of genetic gain and thus a reduced superiority of the crossbred animals. The heterosis effect could not compensate the large difference of the performance between the parental breeds.
Laufzeit: Beginn: 01.09.2017 / Ende: 31.08.2021
Ausf. Einrichtung: Universität Hohenheim - Fakultät Agrarwissenschaften - Institut für Nutztierwissenschaften - Fachgebiet Tiergenetik und Züchtung, Stuttgart
Themenfelder: Tierhaltung, animal husbandry
Förderprogramme: EU-Forschung
Schlagworte: Nachhaltigkeit, sustainability, Tierzucht, animal breeding, Genetische Ressourcen, genetic resources, Agrobiodiversität, agricultural biodiversity, Wettbewerbsfähigkeit, competitiveness, Rinder, cattle, Tiergenetische Ressourcen, animal genetic resources, Milch, milk
Stichpunkte: SusAn (Cofunded Call)
Förderkennzeichen: 2817ERA10D
Dokument zum Download: 2817ERA10D Kurzfassungen ReDiverse.pdf (101,5 KB) 2817ERA10D Steckbrief ReDiverse.pdf (125 KB) 2817ERA10D Abschlussbericht.pdf (545,3 KB)

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