Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

Ergebnis der Suche

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Evaluierung von Brassicacea auf Resistenz gegen die Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) als Basis zur Nutzung blattlausresistenter Kohlsorten für den ökologischen Landbau
Titel (englisch): Evaluating Brassicaceae for resistance against the cabbage aphid Brevicoryne brassicae as a basis for the use of aphid-resistant cabbage cultivars in organic agriculture
Beschreibung (dt.): Ziel des Projektes ist die Evaluierung von in Genbanken befindlichen genetischen Ressourcen der Brassicaceen auf Resistenz gegen die Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae). Es sollen hierbei Formen gefunden werden, die entweder direkt für den ökologischen Anbau geeignet sind oder die Basis für eine Züchtung resistenter Sorten bilden. Der Schwerpunkt soll dabei auf der "Brassica Core Collection" der europäischen Genbanken liegen. Eine kontinuierliche Prüfung von Brassicacea-Jungpflanzen im Gewächshaus (ca. 600 Genotypen), die künstlich mit der Mehligen Kohlblattlaus besiedelt werden, soll die Vorauswahl potentiell resistenter Formen ermöglichen. Diese selektierten Formen sollen im Freiland unter ökologischen Anbaubedingungen geprüft und hinsichtlich ihrer Eignung für den ökologischen Landbau bewertet werden.
Ergebnis (dt.): Die Mehlige Kohlblattlaus ist sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Landbau ein wirtschaftlich bedeutender Schädling des Gemüsekohls. Im ökologischem Anbau ist die Bekämpfung der Blattlaus sehr schwierig, gleichzeitig hat aber in den vergangenen Jahren der Befallsdruck infolge der Ausweitung des Rapsanbaues als nachwachsender Rohstoff zugenommen. Daher ist es notwendig, Gemüsekohlgenotypen mit Blattlausresistenz zu finden bzw. mögliche Resistenz im Rahmen der ökologischen Züchtung in die Sorten zu übertragen. Bisher sind keine vollständig resistenten Sorten bekannt, lediglich graduelle Unterschiede im Befall wurden gefunden. In Gewächshausprüfungen wurden aus 275 evaluierten Genotypen 20 selektiert, auf denen nach 14 Tagen die Blattlausver-meh-rung signifikant geringer war als auf dem als Standard verwendeten Blumenkohlsorte "Snowball". Aus den Gewächshausversuchen selektierte Formen wurden 2002 und 2003 auf jeweils einer ökologisch und konventionell bewirtschafteten Fläche unter natürlichem Befall geprüft. Der Befallsdruck auf die-sen Flächen war vergleichbar jedoch zwischen den zwei Jahren sehr verschieden. Im Jahr 2002, unter schwachem Befallsdruck, konnten keine Genotypen ermittelt werden, die sich signifikant von der Standardsorte unterschieden. Dagegen wurden 2003 bei starkem Befall signifikante Befallsdifferenzen gefunden. Auf der ökologisch bewirtschafteten Fläche waren 9 Genotypen signifikant schwächer be-fallen, auf der konventionellen Fläche lediglich 2. Für weitere, im Gewächshaus als geringer anfällig selektierte Genotypen, sind die Reaktionen im Freiland noch zu ermitteln. Diese Ergebnisse zeigen, dass zwischen den Genotypen wahrscheinlich genetisch bedingte Befallsunterschiede bestehen. Er-sicht-lich wird, dass in dem bisher geprüften Material nur quantitative Resistenz vorhanden ist, deren Grad weder Befallsfreiheit sichert noch bei stärkerem Befallsdruck den Befall soweit reduziert, dass eine Vermarktung des Gemüses ohne zusätzliche Maßnamen möglich wäre. Die Resistenzen können aber in der Züchtung genutzt werden, wobei zu prüfen ist, ob möglicherweise verschiedene Resistenz-formen bzw. -gene vorliegen, die sich in entsprechenden Kreuzungsprogrammen kombinieren lassen.
Ergebnis (engl.): The cabbage aphid Brevicoryne brassicae is a serious pest of cabbage in conventional agriculture as well in organic farming systems. The control of the aphid in eco farming is very difficult, and furthermore the infection pressure is increasing with the increase of winter rape seed production. Therefore, it is necessary to indentify cabbage resistant to this aphid followed by the incorporation into new varieties by breeding. Until now, no completely resistant lines are known, only minor differences in the susceptibility were found. During greenhouse screening of 275 genotypes, 20 genotypes were selected with a significant lower aphid development during 14 days, compared with the standard cauliflower variety "Snowball". In the greenhouse selected genotypes are tested 2002 and 2003 on a conventional managed and on an organic farming field. The infection pressure was relatively similar for both places but between the years very different. Due to a low aphid pressure in the year 2002no differences of the tested genotypes in relation to the standard were found. In contrary, 2003 a high aphid infestation pressure was present leading to significant differences. On the organic farming field 9 genotypes showed significantly lower aphid development while on the conventional managed field only two of these genotypes were found. Additional genotypes selected as resistant in the greenhouse have to be evaluated in the field. The results of the project show that genetic differences exist with respect to the aphid susceptibility of respective genotypes. However, no complete resistance was detected but quantitative differences which up to now did not reach such a level facilitating marketing of cabbage without carrying out additional measures for controlling aphids. But, respective resistances may be the starting point for a breeding programme aiming at enhancing the level of resistance to the cabbage aphid.
Laufzeit: Beginn: 01.05.2002 / Ende: 31.12.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für Epidemiologie und Resistenz Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, Aschersleben
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: ressort; f.3.2; gemüsebau; sorten; resistenz; schädlinge; mehlige Kohlblattlaus; ressortauf; blattlaus; genbanken; pflanzenschutz; angebot; gartenbau; Pflanzenzüchtung, Pflanzenzucht