Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Aktuelle Trends der Beiträge von Lebensmitteln an der Jodversorgung bei Schulkindern und Jugendlichen: Untersuchung mittels 24h-Jodurie-Referenzmethodik und 3-Tage-Wiege-Ernährungsprotokoll
Beschreibung (dt.): Über die tatsächliche Jodversorgung durch einzelne tierische Lebensmittelgruppen, die Jodierung von Tierfutter sowie den natürlichen Jodgehalt von Fisch liegen keine gesicherten Daten vor. Aktuelle Daten weisen auf einen Rückgang der Jodierung von Lebensmitteln/ Großgebinden hin. Durch das Vorhaben soll der Beitrag des jodierten Speisesalzes an der Jodversorgung für Fisch, Milch, Eier und Fleisch ermittelt werden. Untersuchungsgruppe sind die Teilnehmer der DONALD-Studie (FKE) für den Zeitraum 2004-2006 (vgl. KiGGS-Studie). Am FKE liegen auschließlich sowohl die erforderlichen Urine wie auch die Ernährungsprotokolle vor. Die gewonnen Daten sollen der Einordnung und Interpretation der KiGGS-Daten dienen. Ziel des Vorhabens ist die Überprüfung und Anpassung von Ernährungsempfehlungen.
Ergebnis (dt.): Aktuelle Daten deuten auf einen beginnenden Rückgang der Verwendung von jodiertem Speisesalz in Lebensmittelhandwerk und -industrie in Deutschland hin. Ziel dieses Vorhabens war es daher, die aktuellen zeitlichen Trends des Jodstatus gesunder
Schulkinder und Jugendlicher im Zeitraum zwischen 2004 und 2006 genauest möglich zu untersuchen. Analysiert wurden n=607 24h-Urine von insgesamt n=308 Probanden, die zeitgleich zur Urinsammlung genaue Wiegeernährungsprotokolle angefertigt hatten. Bei den Jungen und Mädchen fanden sich mediane Jodkonzentrationen von 127,7 µg/L bzw. 92,1 µg/L (Schulkinder) und 114,2 µg/L bzw. 86,3 µg/L (Jugendliche). Die beobachteten Geschlechtsunterschiede mit signifikant (P<0.001) höheren Jodkonzentrationen bei den Jungen bestätigen die Ergebnisse der Spontanurinuntersuchungen in KiGGS und sind durch unterschiedliches Trinkverhalten erklärbar. Entsprechend der Beobachtung in KiGGs, dass noch ca. ein Drittel der deutschen Kinder moderat vergrößerte Schilddrüsen aufweisen, lag die 24h-Jodurie bei fast einem Drittel der aktuell untersuchten Kinder unterhalb der entsprechenden WHOZufuhrempfehlung für Jod. Die noch in 2000-2003 beobachtete kontinuierliche Verbesserung der Jodversorgung setze sich nach 2003 nicht mehr fort. Für die energiebezogene 24h-Jodausscheidung (µg·MJ-1·d-1) bestand in 2004-2006 keinerlei Zeittrend mehr. Die parallele Messung der Natriumausscheidung ließ ebenfalls einen stabilen Beitrag des jodierten Speisesalzes an der Gesamtjodversorgung erkennen. Der deutliche Zuwachs der Jodgehalte in Milch bis 2003, bestand nach 2004 nicht mehr. Für Eier und Eiprodukte schien zwischen 2000-2003 und 2004-2006 eine Zunahme der Jodgehalte erfolgt sein. Die untersuchten 24h-Urinparameter zusammen mit den zeitgleich erhobenen Wiegeernährungsprotokolldaten stellen ein empfindliches Monitoringinstrument zur detaillierten Charakterisierung der Jodversorgung, seiner wichtigsten Determinanten und der zugrunde liegenden zeitlichen Veränderungen dar.
Laufzeit: Beginn: 01.05.2007 / Ende: 31.12.2007
Ausf. Einrichtung: Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: verbraucherschutz; gesunde_ernährung; ernährungsinformation; , Humanernährung