Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Verbesserung der Langlebigkeit von Milchkühen unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Zuchtstrategien
Beschreibung (dt.): Das zentrale Merkmal im Forschungsvorhaben LongLife und generell zentrales Merkmal der ökologischen Milchrinderzucht ist die Langlebigkeit von Milchkühen. Langlebigkeit wird am ehesten dann realisiert, wenn es gelingt, den Gesundheitsstatus in den milchkuhhaltenden Betrieben zu verbessern. Darüber hinaus steht bei der Betrachtung der ökologischen Zuchtsysteme die weibliche Seite der Selektion, sprich die langlebige Kuhfamilie, im Mittelpunkt der Betrachtungen. Eine Evaluierung konventioneller Zuchtstrategien bzgl. des Transfers von Zuchtfortschritt in ökologische Produktionssysteme für die Merkmale Langlebigkeit bzw. Nutzungsdauer adressiert Aspekte der Genotyp-Umwelt-Interaktionen. Der Arbeitsplan für die Professur Tierzucht in Halle sieht folgende Arbeitspakete vor: AP 1: Phänotypisierung mit der spezifischen Aufbereitung von Daten aus anderen Projekten (Kuh-L und HVL-Gesundheit), dabei handelt es sich vornehmlich um Gesundheitsdaten und Betriebscharakteristika. AP 3: Identifikation von Merkmalen zur Langlebigkeit (inkl. Survival-Analysen) und Assoziationsstudien zwischen Gesundheit, Energieeffizienz und Langlebigkeit. AP 5: Schätzung der Genotyp-Umwelt-Interaktionen für Merkmale der Gesundheit und der Langlebigkeit mittels quantitativer-genetischer Modelle (inkl. genetischer Korrelationen). AP 7: Weiterentwicklung der deterministischen Zuchtplanungssoftware AP 9 in Zusammenarbeit mit Uni Kassel: Entwicklung eines Zuchtwertes für Langlebigkeit
Ergebnis (dt.): Ziel des Projektes „LongLife“ war es, Selektionsinstrumente zur Verbesserung der Langlebigkeit und Tiergesundheit für die ökologische Milchrinderzucht zu entwickeln. Vor dem Hintergrund, dass in der ökologischen Milchviehhaltung Langlebigkeit stärker im Fokus steht als in der konventionellen Zucht, wurden in neun ökologisch wirtschaftenden Betrieben Assoziationen zwischen Merkmalen der Tiergesundheit und der Langlebigkeit der Kühe analysiert und Risikoraten für Abgänge („Survival-Analysen“) in verschiedenen Lebensabschnitten der Tiere geschätzt. Die Ergebnisse zeigten, dass Euter-, Klauen-, sowie Stoffwechselerkrankungen einen stark negativen Einfluss auf die Langlebigkeit haben. Das Abgangsrisiko einer Kuh war insbesondere zum Laktationsende erhöht. Die quantitativ-genetischen Untersuchungen ergaben die höchsten genetischen Varianzen für die Langlebigkeit, wenn der Gesundheitsstatus der Tiere im Modell berücksichtigt wurde. Die maternale Linienvarianz war für Merkmale der Langlebigkeit und Tiergesundheit sehr niedrig. In Schätzungen genetischer Korrelationen zwischen ökologischen und konventionellen Haltungsumwelten auf Basis von Pedigree- und SNP-Daten konnten Genotyp-Umwelt-Interaktionen für Merkmale der Langlebigkeit und Tiergesundheit nachgewiesen werden. In genomweiten Assoziationsstudien gelang es weiterhin Gene zu identifizieren, welche in der ökologischen Haltungsumwelt an der Ausprägung der Langlebigkeit beteiligt sind. Mit dem Ziel, den Zuchtfortschritt für Langlebigkeit voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit ökologischer Betriebe gegenüber konventionellen Betrieben aufrechterhalten, wurde in „LongLife“ eine erste Lernstichprobe genotypisierter Kühe aus ökologischen Haltungsumwelten aufgebaut. Auf Basis der generierten Ergebnisse ist es final gelungen, einen Gesamtzuchtwert für Langlebigkeit („RZ-LongLife“) zu konzipieren und Anpaarungsschemata zu entwickeln, um zielgerichtet die Langlebigkeit von Milchkühen in ökologischen Betrieben zu verbessern.
Ergebnis (engl.): The aim of the project ‘LongLife’ was the development of breeding strategies to improve longevity and health in organic dairy cattle breeding systems. In organic dairy farming, there is a strong focus on longevity in comparison to conventional farming. Hence, we analysed associations between health and longevity traits in nine organic farms, and we estimated culling risks in different stages of cow life via “survival analyses”. The results revealed a strong effect of udder-, claw-, and metabolic diseases on longevity. The culling risk of cows was especially increased in the end of lactation. Highest genetic variances were found in the quantitative-genetic analyses when considering the health status of the animals in the models. The maternal line variance was quite low for all longevity and health traits. Based on pedigree- and SNP data, we estimated genetic correlations between organic and conventional farming systems for longevity and health traits. In this regard, we identified genotype-by-environment interactions. Moreover, we identified genes being associated with longevity in organic farms via genome-wide association studies. We established a ‘genomic learning sample’ on the basis of genotyped cows from organic farms, in order to achieve breeding process for longevity and to maintain economic competitiveness of organic farms in comparison to conventional systems. In a final step, we developed a selection index (total breeding value) ‘RZ-LongLife’ and mating schemes aiming on the improvement of dairy cow longevity in organic farms.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2017 / Ende: 31.05.2020
Ausf. Einrichtung: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - Naturwissenschaftliche Fakultät III - Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften - Professur für Tierzucht, Halle (Saale)
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Tierzucht, animal breeding, Tierhaltung, animal husbandry, Grünland, grassland, Rinder, cattle, Milch, milk, Klimaanpassung, climate change adaptation
Förderkennzeichen: 2815OE049
Dokument zum Download: Praxismerkblatt.pdf (676,4 KB) Abschlussbericht.pdf (4 MB)

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