Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Einführung des Verfahrens der Feuchtheißluftbehandlung zur Reduzierung samenbürtiger Pathogene an biologisch erzeugtem Gemüsesaatgut
Beschreibung (dt.): Die Gesunderhaltung ökologisch produzierten Saatgutes kann in Zukunft nur mittels spezifischer nichtchemischer Verfahren gewährleistet werden. Mit dem geplanten Vorhaben soll eine innovative Methode zur selektiven Vernichtung von Pathogenen an Gemüsesaatgut, das auf grund seiner biologischen Voraussetzungen (Schleimbildung) nicht heißwasserbehandelt werden kann, entwickelt und in die Praxis eingeführt werden. Die Firma HILD wird dieses Verfahren der Feuchtheißluftbehandlung optimieren. Die Wirkung der Behandlungen an sieben ausgewählten Gemüsearten wird von der BBA in Kleinmachow in Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern im Labor, unter Modell-, Gewächshaus- und/ oder freilandbedingungen untersucht, wobei Standardmethoden nach den Vorschriften der ISTA bzw. den Richtlinien der BBA anzuwenden sind, aber auch neue Nachweißmethoden eingeführt werden. Erfahrungen aus dem vorangegangenen Projekt der Heißwasserbehandlung können genutzt werden. Die Koordination des Projektes und die Gesamtauswertung obliegen der BBA Kleinmachow.
Ergebnis (dt.): Das Prinzip der Feuchtheißluftbehandlung besteht in einem nahezu gleichzeitigem Erwärmen, Befeuchten und Rücktrocknen des Saatgutes. Die ersten Saatgut-Behandlungen wurden zunächst im Wärmeschrank durchgeführt. Labor-, Gewächshaus- und Feldversuche wurden zur Überprüfung der Beispielhaftigkeit u.a. auch in Zusammenarbeit mit einer Gärtnerei durchgeführt. Die Bewertung des Saatgutes erfolgte nach den Richtlinien zur Wertprüfungen und Sortenversuchen im Gemüsebau und den Richtlinien für landwirtschaftliche Wertprüfungen des Bundessortenamtes. Für die Behandlungen des Saatgutes wurden folgende Parameter optimiert: die Temperatur, die Behandlungsdauer, die zuzugebende maximale Wassermenge pro kg Saatgut sowie die zu behandelnde Saatgutmenge. Ziel war jeweils eine nachhaltige Reduktion der samenbürtigen Pathogene bei gleichzeitigem Erhalt von Keimfähigkeit und Auflauf bei allen untersuchten Kulturen. Für die untersuchten Saatgutarten (Spinat, Rote Rübe, Basilikum, Kresse, Radies, Schnittlauch, Buschbohne, Wilde Rauke) wurden Behandlungsparameter selektiert, die ohne Beeinträchtigung von Keimfähigkeit und Auflauf eingesetzt werden können. Teilweise bedarf es allerdings noch weiterer Untersuchungen bis die Ergebnisse für den Praxiseinsatz ausreichend belastbar sind. Das physikalische Verfahren der Feuchtheißluftbehandlung ist in hohem Maße umweltfreundlich, da der Befall von samenbürtigen Phytopathogenen ohne die Zugabe von Pflanzenschutzmitteln reduziert wird. Ein Aufschaukeln des samenbürtigen Befalls von Generation zu Generation wird auf die Weise verlangsamt bzw. vermieden. Damit hat das Vorhaben einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus erfüllt. Durch eine innovative, nichtchemische Methode wird die Gesunderhaltung von ökologisch erzeugtem Saatgut gewährleistet und darüber hinaus auch dem konventionellen Gemüsebau eine Alternative zu gebeiztem Saatgut geboten.
Laufzeit: Beginn: 01.06.2002 / Ende: 31.05.2005
Ausf. Einrichtung: Institut für integrierten Pflanzenschutz Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Kleinmachnow
Förderprogramme: Vorhaben ist keinem Programm zugeordnet
Stichpunkte: ökologischer Landbau; , Pflanzenschutz