Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Die Silierung eiweißreicher Grünfutterleguminosen-Untersuchungen zur Proteolyse und deren Beeinflussbarkeit
Beschreibung (dt.): Durch das Einsatzverbot von Tiermehlen in der Fütterung von allen landwirtschaftlichen Nutztieren erlangen Futterleguminosen wieder zunehmend an Bedeutung. Der Einsatz von Futterleguminosen in Rationen für Wiederkäuer bietet sich zur Schließung der Proteinlücke an. Futterleguminosen - vor allem Rotklee und Luzerne - zählen zu den schwer silierbaren Futterpflanzen, da der Umfang der Proteolyse während der Silierung schwer einzuschätzen ist. Im Rahmen des geplanten Projektes sollen Grundlagen für Silierverfahren von eiweißreichen Grundfuttermitteln erarbeitet werden, die es den landwirtschaftlichen Betrieben ermöglichen, den Bedarf an Futterprotein für Wiederkäuer aus hofeigenen Futtermitteln besser abzudecken und den Zukauf von Eiweißfuttermitteln deutlich zu reduzieren. Folgende Aspekte sollen erarbeitet werden: Erarbeitung der Ursachen des Eiweißabbaus bei der Silierung und ihre Quantifizierung mit einer in-vitro Methode, Quantifizierung der Wirkung von Einflussfaktoren auf die Proteolyse und Validierung der Ergebnisse der in-vitro Untersuchungen anhand von Modellsilagen.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen des Projektes wurde eine in-vitro Methode zur Bestimmung der Proteolytischen Aktivität (PA) in Presssäften aus Grünfutterleguminosen entwickelt. Die Aussagen, die durch die Anwendung der Methode getroffen werden, geben Aufschluss über das proteolytische Potential der Pflanze. Dadurch kann die Proteolyse im sich anschließenden Silierprozess abgeschätzt werden. Die Entwicklung der in-vitro Methode beinhaltete die Auswahl des Messprinzips, die Anpassung von vorhandenen Bestimmungsmethoden an das Versuchsmaterial (Pflanzenpresssaft) und die methodische Überprüfung des Fehlereinflusses bei Anwendung der in-vitro Methode. Die Bestimmung des aus einer zugesetzten Testproteinlösung freigesetzten a-Amino-N-Gehaltes nach Rosen (1957) erwies sich als sehr geeignet. Des Weiteren wurde auf Basis des Rostocker Fermentationstests (RFT) die Beeinflussbarkeit der Proteolyse durch ausgewählte Faktoren unter in-vitro Bedingungen untersucht. Die Ergebnisse aus den Versuchen zur Validierung der in-vitro getroffenen Aussagen zeigten, dass sich die PA im Silierprozess, d.h. ab dem Schnitt über das Anwelken und während der Fermentation im Silo, verringerten. Darüber hinaus konnten Unterschiede hinsichtlich pflanzenartspezifischer Einflüsse in der Form nachgewiesen werden, dass Kleegras (KG) und Rotklee im Vergleich zu Luzerne niedrigere PA aufwiesen. Diese Unterschiede bestanden auch in den die Proteolyse charakterisierenden Parametern im Presssaft (Ges-N, a-Amino-N, NH3-N) bei Modellsilagen aus Luzerne und KG. Die unter in-vitro Bedingungen getroffenen Aussagen hinsichtlich Wirkung von pH-Wert, Osmolalität und Silierzusätzen auf die Proteolyse bestätigten sich in der Weise, dass durch einen schnell sinkenden und tiefen pHWert die Proteolyse ebenso inhibiert wird, wie durch steigende Osmolalitäten. Silierzusätze, die zu einem optimalen Silierverlauf führen (Milchsäurebakterien, Gärsubstrate), reduzieren demzufolge die Proteolyse ebenso wie ein Anwelken des Siliergutes. Die PA in den Modellsilagen zeigten die gleichen Abhängigkeiten von pH-Wert und Osmolalität wie die in-vitro-Untersuchungen. Die Abhängigkeiten konnten durch Regressionsgleichungen beschrieben werden. Weitere proteinschützende Zusätze (Tannine, Polyphenoloxidasen) zeigten ebenfalls ihre Wirkung auf die Proteolyse bei Herstellung von Mischsilagen aus Hornklee mit Luzerne und Rotklee mit Luzerne.
Laufzeit: Beginn: 20.11.2003 / Ende: 31.05.2006
Ausf. Einrichtung: Institut für Nutztierwissenschaften und Technologie Universität Rostock, Rostock
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: grünfutterleguminosen; silierverfahren; wiederkäuerfütterung; ökologischer landbau; eiweißlücke; , Tierernährung