Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Detergentien in der Weinwirtschaft, Untersuchungen zur Ökotoxikologie von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln bei der landbaulichen Verwertung von Weinbauabwässern
Beschreibung (dt.): Weinbauabwässer stellen in kommunalen Klärwerken aufgrund der saisonal bedingten extremen Schwankungen der anfallenden Megen in Verbindung mit den sehr hohen organischen Belastungen ein erhebliches Problem dar. Nicht selten kommt es zu Überlastungen bzw. das gesamte Abwasser muß die Kläranlagen ungereinigt passieren, um die Mikroorganismenpopulation der Anlagen nicht zu gefährden. Als Alternative bietet sich die landbauliche Verwertung des Weinbauabwassers in den Weinbaubetrieben an. Es muß jedoch sichergestellt sein, daß das Weinbauabwasser frei von ökotoxisch wirkenden Rückständen ist, speziell Detergentienrückstände können solche Wirkungen hervorrufen. Ziel dieses Projekts ist die Untersuchung der in der Weinbranche verwendeten Detergentien hinsichtlich ihres ökotoxischen Potentials, und die Erstellung einer "Positivliste für Detergentien", die bedenkenlos in den üblichen Konzentrationen in landbaulich verwertenden Weinbaubetrieben verwendet werden können. Die Arbeiten hierzu untergliedern sich in zwei Teilbereiche: * Untersuchungen der Detergentien auf bekannt bedenkliche Wirkstoffe (endokrin wirksame Substanzen und AOX-produzierende Substanzen; * biologische Untersuchungen der Detergentien bezüglich biologischer Abbaubarkeit, Einfluß auf Gewässerorganismen, Bodenmikro- und makroorganismen.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen der Untersuchungen wurden 53 Reinigungs- und Desinfektionsmittel auf ihre ökotoxikologische Wirkung auf aquatische Systeme (Daphnientest), auf das Umweltmedium Boden (Mikroorgansimen-Aktivitäts-Untersuchungen, Regenwurmtests), hinsichtlich ihrer biologischen Abbaubarkeit (Vermengung mit Bodenmikroorgansimen) sowie auf die Bildung von Halogenverbindungen bei hypochloridhaltigen Wirkstoffen hin untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass alle untersuchten Reinigungs- und Desinfektionsmittel in der üblichen Anwendungskonzentration als unbedenklich eingestuft werden können, soweit der vorgeschriebene Mindestabstand zu Gewässern eingehalten wird. Zusätzlich ist in der Praxis bei der Ausbringung der Abwässer von einer weiteren Verdünnung der Konzentration auszugehen, so dass die Weinbauabwässer keine Gefahr für Wasser und Boden darstellen dürften. Zudem zeigten Analysen, dass bei der Herstellung der Wirkstoffe auf Alkylphenolethoxylate verzichtet wurde, deren Metaboliten toxisch und endokrin wirken. Auch hier zeigte sich die Unbedenklichkeit sämtlicher Reinigungs- und Desinfektionsmittel, so dass die zu erarbeitende Positivliste alle untersuchten Präparate umfasst.
Laufzeit: Beginn: 01.12.1999 / Ende: 31.01.2002
Ausf. Einrichtung: Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum - Rheinpfalz, Neustadt an der Weinstrasse
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: weinbauabwässer; detergentien; reinigungsmittel; rückstände; ökotoxikolgie; weinbau; abwasserreinigung; prozessqualität; , Landtechnik