Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Dörfliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993, 2012, Teilprojekt Landwirtschaft
Beschreibung (dt.): Der Wandel der Funktions- und Bedeutungszuweisung und die ggfs. daraus entstehenden Konflikte zwischen nichtlandwirtschaftlicher und landwirtschaftlicher Bevölkerung sind nicht unabhängig von den jeweiligen siedlungs- und agrarstrukturellen Gegebenheiten. Ziel ist es, die bestehenden Anforderungen und Aufgabenzuweisungen seitens der Bevölkerung in den Untersuchungsdörfern aufzunehmen und zu analysieren, inwieweit sich die Vorstellungen der dörflichen Bevölkerung mit Formen der heutigen Landwirtschaft vereinbaren lassen. Nutzungskonflikte sollen dargestellt und das Problemlösungspotential ermittelt werden. Die sich ergebenden Entwicklungspotentiale für die landwirtschaftlichen Betriebe in den Dörfern sollen eruiert und die individuellen Ziel-, Entscheidungs- und Handlungssysteme von Landwirten beleuchtet werden. Zu den Erwartungen an die Landwirtschaft wird ein Fragenblock in die mündliche Einwohnerbefragung integriert. Eine schriftliche Befragung aller landwirtschaftliche Betriebe eruiert das wahrgenommene Fremdbild, das Selbstbild und die Ziel- und Handlungssysteme der Landwirte. Unterstützend werden problemzentrierte Interviews durchgeführt. Neben den Expertenbefragungen zur jeweiligen Entwicklung einzelner Dörfer und ihrer Landwirtschaft sollen in drei stärker landwirtschaftlich geprägten Untersuchungsdörfern Fokusinterviews, episodische Interview und Gruppendiskussionen Einblicke in egozentrierte Netzwerke und mögliche Problemlösungsansätze eröffnen.
Ergebnis (dt.): Gesellschaftliche Anforderungen an Landwirtschaft/ Landnutzung unterliegen einem stetigen Wandel. Bei im Zeitlauf abnehmender direkter Erfahrung von Landwirtschaft, geringerer sozialer Nähe zur landwirtschaftl. Bevölkerung und weiter sinkender Bedeutungszuweisung durch weite Teile der Dorfbevölkerung löst sich der Charakter der Untersuchungsdörfer als ländl. Orte weiter, z. T. weitestgehend von der Landwirtschaft. Die Ausgestaltung der Landschaft hat für die Dorfbewohner eine hohe Bedeutung. Bei zunehmend durch Stereotype geprägten Bildern von Landwirtschaft rücken Erholungs- und Freizeitnutzung sowie advokatorische Interessen (Tier-, Naturschutz) weiter in den Vordergrund, weitgehend ohne starke Differenzierung nach Alter, Geschlecht oder Bildungshintergrund. Der Bau von Tierhaltungs- oder Energiegewinnungsanlagen (Biogas-, Windkraftanlagen) führt in einzelnen Regionen zu steigenden Konfliktpotentialen, etwa bezüglich der Nutzung und der Unterhaltung der Wirtschaftswege oder der Landschaftsbildgestaltung. In der Folge nimmt die Konflikterfahrung von Landwirten mit der übrigen Bevölkerung zu. Anhand von Fallbeispielen wurde deutlich, dass auch großdimensionierte landwirtschaftl. Bauvorhaben bei Kommunikations- und Kompromissbereitschaft erfolgreich durchgeführt werden können.
In qualitativen Interviews mit Agrarexperten und Landwirten sowie in der schriftl. Landwirtsbefragung wurde deutlich, dass verschiedene Faktoren die örtlichen Entwicklungspotentiale landwirtschaftlicher Betriebe beeinträchtigen. Zu nennen sind steigende Preise des Pacht- und Bodenmarkts bzw. die mangelnde Verfügbarkeit von Flächen, hohe Umweltschutzauflagen sowie die heranrückende Wohnbebauung. Eine weitere Differenzierung innerhalb der Sozialgruppe der Landwirte zeugt angesichts von Phänomenen wie der Einbeziehung von Maklern bei Verkauf bzw. Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen von einer geringer werdenden Erfahrung geteilter Lebenswelten, u. U. gar von Entsolidarisierung.
Ergebnis (engl.): Low level of direct access to farming, less social cohesion with farmers and a shrinking relevance of local agriculture for the villages lead to stereotype-like images of agriculture in the eyes of non-farmers. Landscape is in the center of the increasing leisure and recreation activities of the villagers. Animal welfare and nature preservation are taken in account as well. The attitudes do not differ much by age, gender or educational attainment, while the structure of the landscape, the current land use and dominant farming programs have a measurable impact on the feeling of being annoyed by farming. The construction of pig houses, shelters, barns and energy plants (wind turbines, biogas plants) causes in some rural areas increasing conflicts between agrarian and non-agrarian population with regards to the traffic through heavier and expanded agricultural machines in the use of green path and rural streets or the design of landscape. In comparison to the former study problems of the application of slurry and the spraying of pesticides are declining. Intensive farming and landscape quality do not exclude each other. Successful implemented large scale farm projects – laid down in case studies – testify the need of communication skills, individual farm-related networks and open minded farmers.
FGD with peasant groups and villagers, episodic and focused interviews conducted with farmers and agricultural experts on local and regional level made evident, that a bundle of factors has an impact on the individual and local potential of farms and agribusiness on their path of development. Rapidly increasing costs of leasehold, limited available land resources, less solidarity within the social group of farm-related population based on differentiated farming programs and experiences are beside of higher standards of environmental protection and approaching housing development the most challenging ones.
Laufzeit: Beginn: 01.07.2012 / Ende: 31.10.2014
Ausf. Einrichtung: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Landwirtschaftliche Fakultät - Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik - Ressourcen- und Umweltökonomik, Bonn
Themenfelder: Ländliche Entwicklung, rural development
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Regionen, regions, Sozioökonomie, socio-economics, Ökonomie, economy, Dorfentwicklung, village development, Sozialer Zusammenhalt, social cohesion, Ländliche Infrastruktur, rural infrastructure, Demografischer Wandel, demographic change, Datensammlung, data collection, Daseinsvorsorge, services of general interest
Förderkennzeichen: 2811HS008
Dokument zum Download: 11HS008_Abschlussbericht.pdf (4,2 MB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
projekttraeger-agrarforschung@ble.de

Übergreifende Suche in allen Vorhaben des Projektträgers...

Such-Tipps:

Stichwortsuche:

Mehrere Begriffe werden automatisch verknüpft. Auch Wortbestandteile werden in folgenden Datenfeldern gesucht:

Projekttiteln und Beschreibungen (in deutsch, englisch, französich), Förderkennzeichen, Schlagworten und Zielländern.

Die folgenden Beispiele veranschaulichen einige Such-Strings, die boolesche Volltextoperatoren verwenden:

Weizen Stroh

Findet Datensätze, die mindestens eines der beiden Wörter enthalten.

+Weizen +Züchtung

Findet Datensätze, die beide Wörter enthalten.

Weizen +Sorte

Findet Datensätze, die das Wort "Weizen" enthalten, stuft aber solche Datensätze höher ein, die auch "Sorte" enthalten.

+Weizen -Gerste

Findet Datensätze, die das Wort "Weizen", aber nicht das Wort "Gerste" enthalten.

Weizen*

Findet Datensätze, die Wörter wie "Weizen", "Weizenmehl", "Weizenbier" oder "Weizenanbau" enthalten.

"Kleegras und Grünland"

Findet Datensätze, die die exakte Phrase "Kleegras und Grünland" enthalten. Dies wäre etwa "Stickstoffkreisläufe in Kleegras und Grünland", nicht aber "Stickstoffkreisläufe in Kleegras oder Grünland".

Beachten Sie, dass die (")-Anführungszeichen, die die Phrase umschließen, Operatorzeichen sind, die der Trennung der Phrase dienen. Es handelt sich hierbei nicht um Anführungszeichen, die den Such-String selbst umfassen.