Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: DUKAT: Diagnose und Kontrolle von Aethina Tumida, dem Kleinen Beutenkäfer
Beschreibung (dt.): Der südafrikanische Bienenbeutenkäfer (Aethina tumida) droht zu einer Gefahr der europäischen Bienen und Hummeln zu werden. Der in Südafrika heimische Käfer, der im Gleichgewicht mit den dortigen Bienen lebt, ist durch den globalen Handel mit Bienen und Bienenvölkern und über Exporte von Südfrüchten nach Amerika, Australien und Ägypten eingeschleppt worden. Im Oktober 2004 wurde der Käfer erstmals in Portugal festgestellt. Die europäischen Bienen erkennen den Käfer nicht als Schädling, wodurch sie ihm wehrlos ausgesetzt sind. Wirksame Medikamente oder Behandlungskonzepte stehen bisher nicht zur Verfügung. Mit der aktuellen Änderung der Bienenseuchenverordnung hat die zuständige Behörde epidemiologische Untersuchungen durchzuführen (§18 Nr. 3, §19 Nr. 1). Dafür und auch für die Aufhebung der Schutzmaßregeln (§21) fehlen die geeigneten effizienten Diagnose- und Bekämpfungsmethoden. Im Falle eines Ausbruchs muss die Behörde die Behandlung und Entseuchung des befallenen Bienenstandes anordnen (§19 Nr. 2). Zur Zeit stehen nur in den USA angewandte Bekämpfungsmethoden zur Verfügung, die auf massivem Chemieeinsatz basieren und somit auf Deutschland nicht übertragbar sind. Mit den im Forschungsnetzwerk entwickelten alternativen Diagnose- und Bekämpfungsmethoden sollen der zuständigen Behörde die grundlegenden Instrumente zur Verfügung gestellt werden, die für die Durchführung der staatlichen Seuchenbekämpfung erforderlich sind.
Ergebnis (dt.): Als invasive Art ist der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) durch den globalen Handel mit Bienen und Bienenvölkern und über Exporte von Südfrüchten aus seinem ursprünglichen afrikanischen Verbreitungsgebiet nach Amerika, Australien und Ägypten eingeschleppt worden. Im Oktober 2004 wurde A. tumida erstmalig in Europa nachgewiesen. Bei stärkerer Verbreitung im europäischen Raum könnte der Käfer zu einer ernsthaften Gefahr für einheimische Bienen- und Hummelarten werden.

Eingebettet in das Verbundvorhaben DUKAT zählte zu den hier spezifischen Aufgaben des Teilprojekts, mittels der Durchführung geeigneter Biotests zur chemischen Kommunikation und Interaktion des Kleinen Beutenkäfers, Entwicklungswege für neuartige chemotaktische Fallensysteme aufzuzeigen. Des Weiteren sollten verschiedene kommerziell verfügbare Fallen und einfache Systemlösungen zur Befallsdiagnose getestet werden. Auch sollten verschiedene Beutendesigns auf ihre Befallsanfälligkeit hin untersucht werden sowie der Einsatz von Essigsäure im Wabenlager zur Bekämpfung des adulten Käfers getestet werden.

Sowohl die im Vorhaben konstruierten Flugfallen zur Anwendung außerhalb der Magazine, die mit unterschiedlichen potenziellen Lockstoffen beschickt wurden, als auch verschiedene im Bienenstock eingerichtete Fallensysteme, erwiesen sich als nicht funktionstüchtig. Hingegen konnte in Feldversuchen mit neuartigen Diagnosestreifen aus Plastik eine gute Befallsdiagnose erzielt werden. Die Entwicklung von nach chemotaktischem Prinzip funktionierenden anwendungsreifen Fallen zu Diagnose- und Kontrollzwecken, wird aufgrund noch offener Fragen im Zusammenhang mit der Wirkweise komplexer Pheromon-Cocktails noch andauern, kann aber sicherlich auf den hier erreichten Ergebnissen konstruktiv aufbauen. Unabhängig davon konnte der Projektnehmer aufzeigen, dass auch mit einfachen Fallen, basierend auf dem Prinzip thigmotaktischer Anlockung (ausgelöst durch Berührungsreize) ein effektives Monitoring und ein gewisser Bekämpfungserfolg im Bienenvolk erzielbar ist.
Laufzeit: Beginn: 01.08.2005 / Ende: 31.07.2008
Ausf. Einrichtung: Landesanstalt für Bienenkunde Universität Hohenheim, Stuttgart
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: bienen; kleiner beutenkäfer; bienenseuchen; ; , Veterinärwesen