Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: DUKAT 1 "Genetischer Fingerabdruck und Populationsdynamik des Kleinen Beutenkäfers"
Beschreibung (dt.): Das Ziel des Projektes sind die ersten Schritte für die Entwicklung des genetischen Fingerabdrucks sowie eine genaue Kenntnis der Populationsdynamik des Schädlings in den USA. Hierzu wird die natürliche Infektion von Völkern in Abhängigkeit von Koloniephänotypen, Entfernung zu anderen Bienenständen und Vorratslagern erfasst. Es werden Völker nach Standardverfahren evaluiert und die Käfer abgesammelt. Erneute Kontrollen ermöglichen eine Einschätzung der Reinfektion sowie des Einflusses verschiedener Faktoren (Volkstärke und Entfernung zu Vorratslagern). In den USA wird aus frisch gefangenen Tieren DNA extrahiert und für die weiteren Untersuchungen nach Halle überführt. Dafür ist ein Aufenthalt in den USA nötig. Die Arbeiten werden von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter und dem DUKAT Koordinator durchgeführt.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen des zweimonatigen Forschungsvorhabens sollten erste Schritte zur Entwicklung von DNA-Mikrosatelliten-Markern für einen genetischen Fingerabdruck erarbeitet werden, die eine eindeutige Diagnose bzgl. des Befalls mit dem Kleinen Bienebeutenkäfer (insbesondere anhand von Larven) ermöglichen. Dazu war aus Tiermaterial DNA zu extrahieren und zu analysieren. Des Weiteren war vorgesehen, sowohl Populationsgrößen als auch Ausbreitungsdynamik des Käfers zu untersuchen. Hierzu war es notwendig, den Befall der Bienenvölker zu erfassen und den Einfluss weiterer Faktoren, wie beispielsweise die Entfernung zu Vorratslagern, mittels GPS-Gerät zu evaluieren. Im Projektzeitraum konnten genügend adulte Käfer im Freiland gesammelt werden, um später mit der daraus extrahierten DNA weiterzuarbeiten. Um erste Tests zu Extraktionsmethoden durchzuführen, wurden Larven aus Laborzuchten verwendet. Nach der erfolgreichen Erstellung eines Extraktionsprotokolls stehen nun DNA-Fragmente zur weiteren Entwicklung von genetischen Markern zur Verfügung. Bei den Untersuchungen zur Populationsgröße und Ausbreitungsdynamik konnte die ursprünglich vermutete Mobilität der Käfer zwischen den Bienenständen (Überwindung von Flugstrecken bis zu 16 km) nicht bestätigt werden. Da bei einem Befall durch den Käfer die sichere Kenntnis des Ausbreitungsradius für die Behörden zur Festlegung des Umkreises der anzuordnenden Maßnahmen ausschlaggebend ist, sollen im Projekt 04HS026 dazu weitere Erkenntnisse erfasst sowie die im vorliegenden Projekt ermittelten Ergebnisse statistisch abgesichert werden. Bei der Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen ist weiterhin zu berücksichtigen, dass der Infektionsdruck innerhalb eines Bienenstandes zwischen den einzelnen Völkern hoch ist. Hinsichtlich der Gestaltung der Beuten wurde deutlich, dass der Käfer sich in Bereichen, die für die Imker schlecht einzusehen sind und in die die Bienen ebenfalls nicht gelangen, unentdeckt vermehren kann. Dabei können durchdachte Bekämpfungsmaßnahmen – wie effiziente Imkertechniken und Betriebsweisen – zwar den eventuellen Befall nicht unbedingt verhindern, zumindest aber die unbemerkte Vermehrung des Käfers erschweren.
Laufzeit: Beginn: 18.05.2005 / Ende: 17.07.2005
Ausf. Einrichtung: Institut für Zoologie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: kleinprojekt; ; , Veterinärwesen