Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Entwicklung des Lebensmittel-Onlinehandels
Beschreibung (dt.): Der Anteil des digitalen Handels mit Lebensmitteln ist mit 0,5 – 1% des Gesamtumsatzes des Lebensmitteleinzelhandels (Stand 2015) aktuell noch gering. Es handelt sich jedoch um einen starken Wachstumsmarkt. Bislang wurden hauptsächlich haltbare Waren über den Online-Kanal verkauft. In jüngster Zeit sind jedoch einige Vollsortimenter mit verschiedenen Konzepten eingestiegen. Das kann bedeuten, dass sich der traditionelle LEH am Markt neu positionieren muss, um die Wettbewerbsposition zu halten oder auszubauen. Gleichzeitig muss der Online-Lebensmittelhandel nicht zwingend ausschließlich Chancen für große, überregionale Wettbewerber bieten. Über Online-Hofläden oder Kooperationen überregionaler Marktteilnehmer mit regionalen Anbietern kann der Online-Handel auch die lokale Wirtschaft stärken. Auch für die Versorgung der Verbraucher in ländlichen Gebieten kann der digitale Lebensmittelhandel Chancen bieten. Gleichzeitig müssen aber auch die Folgen einer Entwicklung weg vom stationären LEH hin zum Online-Handel für Menschen mit geringer Internetaffinität im Blick gehalten werden. In Deutschland gibt es jedoch bislang kaum strategische Überlegungen, Konzepte und Erprobungsmodelle zu dieser Thematik. Der Online-Handel frischer Produkte birgt eine Reihe von Herausforderungen. Beispielsweise sind in der virtuellen Welt nicht alle Produkteigenschaften abrufbar. Eine weitere Herausforderung ist die Logistik. Bezüglich der Frage der Lebensmittelsicherheit gelten für den Online-Handel die gleichen Anforderungen wie für den traditionellen LEH. Das BMEL hat Entscheidungshilfebedarf, ob Handlungsbedarf/Handlungsoptionen für BMEL bzw. für die Behörden der Länder im Hinblick auf die Gestaltung der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für den Agrarmarkt und für die Wertschöpfungskette bestehen.
Ergebnis (dt.): Der Onlinehandel mit Lebensmitteln entwickelt sich in Deutschland dynamisch. Die Zahl der Anbieter wächst ebenso wie die Umsätze. Nach Berechnungen der GfK auf Basis ihres Haus-haltspanels gaben die privaten Verbraucher 2019 rund 1,5 Mrd. EUR für Nahrungs- und Ge-nussmittel im Internet aus, ein Plus von 17 % gegenüber 2018. Gemessen an den Gesamtaus-gaben der privaten Haushalte für diesen Verwendungszweck bleibt der Online-Anteil mit gut 1 % jedoch begrenzt.
Das von den Verbrauchern am häufigsten genannte Argument, Lebensmittel nicht online zu beziehen, ist die fehlende Möglichkeit, die Produkte zu sehen, zu riechen und zu fühlen. Da-bei sind die Erfahrungen der Online-Käufer hinsichtlich der gelieferten Produktqualität über-wiegend positiv. Zudem bedeuten Liefergebühren und Mindestbestellwerte im Onlinehandel vielfach zusätzliche Kosten für die Verbraucher. Auf der anderen Seite hält sich insbesondere der stationäre LEH beim Verkauf von Nahrungs- und Genussmitteln via Internet zurück. Dies gilt umso mehr für frische Lebensmittel. Hohe Anforderungen an Verpackung und Logistik belasten die ohnehin knappen Margen. Dessen ungeachtet nutzen Bio-, Fach- und Spezialitä-tenhändler vermehrt diesen Vertriebsweg, um außerhalb des üblichen Preiswettbewerbs ihren Kundenkreis zu erweitern. Die Kennzeichnung der angebotenen Lebensmittel entspricht oft-mals nicht den gesetzlichen Anforderungen.
Eine bessere Versorgung immobiler Menschen oder ländlicher Räume mit frischen Lebensmit-teln durch den Onlinehandel ist trotz der wachsende Anbieterzahl derzeit noch nicht gewähr-leistet. Die Verfügbarkeit beschränkt sich zu sehr auf Ballungszentren.
Die wachsende Zahl an Anbietern und eine relativ hohe Fluktuation bedeuten zusätzliche Herausforderungen für die Behörden der Lebensmittelüberwachung. Verpackungsmüll und der Verderb von Lebensmitteln auf dem Lieferweg sind ungelöste Probleme des Onlinehan-dels und bieten Ansatzpunkte für innovative Konzepte.
Ergebnis (engl.): The online trade in food in Germany has developed dynamically. The present study is intend-ed to help the BMEL decide whether there is a need for action regarding the design of legal and political framework conditions for the agricultural market. The aim of the study is to ex-amine the online market for food in Germany regarding supplier structures, competition, con-sumer attitudes and food safety.
For this purpose, the number of online food traders was determined by means of internet re-search. In a sample of the shops identified, further information was collected on, among other things, product range, labelling according to LMIV and supply regions. Test purchases were carried out and the stationary food retailing was examined regarding its online activities. A survey and analyses based on GfK household panel provided information on consumer atti-tudes and behavior. Interviews provided assessments of the opportunities and challenges for online food retailing and its monitoring as well as possible effects on the stages of the value chain.
The dynamic development of online food retailing is continuing. The number of suppliers and consumer spending on the Internet are growing strongly, albeit at a low level. Consumers miss the opportunity to see, smell and feel food. In addition, stationary food retailers are holding back on sales via the Internet. Requirements on packaging and logistics put additional pressure on margins. Nevertheless, organic, specialist and specialty retailers are using this distribution channel to expand their customer base.
The growing number of suppliers and its fluctuation is a challenge for food control authorities. Nevertheless, it does not currently guarantee the supply of fresh food to immobile people or people in rural areas. Packaging waste and spoilage on the delivery route are unsolved prob-lems and offer starting points for innovative concepts.
Laufzeit: Beginn: 14.12.2018 / Ende: 14.02.2020
Ausf. Einrichtung: Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH, Bonn
Themenfelder: Ökonomie, economy
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Wirtschaftlicher und rechtlicher Verbraucherschutz, economic and legal consumer protection, Digitalisierung, Digitale Welt, digital world, Kennzeichnung, Labelling, Produktqualität, product quality, Telekommunikation / Internet, telecommunication / internet, Vermarktung, marketing
Förderkennzeichen: 2818HS004
Dokument zum Download: 2818HS004_Abschlussbericht.pdf (3 MB)

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Weizen Stroh

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Weizen +Sorte

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+Weizen -Gerste

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

Findet Datensätze, die die exakte Phrase "Kleegras und Grünland" enthalten. Dies wäre etwa "Stickstoffkreisläufe in Kleegras und Grünland", nicht aber "Stickstoffkreisläufe in Kleegras oder Grünland".

Beachten Sie, dass die (")-Anführungszeichen, die die Phrase umschließen, Operatorzeichen sind, die der Trennung der Phrase dienen. Es handelt sich hierbei nicht um Anführungszeichen, die den Such-String selbst umfassen.