Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Entwicklung einer oral applizierbaren Lebendvakzine gegen das Virus der klassischen Schweinepest vorrangig zum Einsatz bei Schwarzwild
Beschreibung (dt.): Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines oral applizierbaren Impfstoffes gegen die Klassische Schweinepest (KSP) beim Wildschwein. Der Impfstoff soll kein vermehrungsfähiges Virus enthalten und wenn möglich als Markervakzine fungieren, so daß geimpfte und infizierte Schweine unterscheidbar sind. Dies soll mit Hilfe von genetisch veränderten Salmonella typhimurium-Bakterien erreicht werden, die Gene für immunologisch bedeutsame Virusproteine tragen. Die Bakterien werden oral appliziert, in immunreaktive Bezirke des Darmes transportiert, dort die genetische Information umgesetzt und so die gewünschte Immunantwort erreicht.
Ergebnis (dt.): Mit der Internationalisierung des Marktes wurde im europäischen Raum die Impfung gegen die Klassische Schweinepest (KSP) mit Lebendimpfstoff eingestellt, um einen uneingeschränkten Handel mit Schweinen zu gewährleisten. Mit Lebendvakzinen geimpfte Tiere lassen sich auf Grund der KSP-Antikörper nicht von latent infizierten Schweinen unterscheiden. Ziel des Vorhabens war es deshalb, einen DNA-Impfstoff gegen die KSP bei Wildschweinen mit folgenden Eigenschaften zu entwickeln: Er sollte mittels eines Köders oral applizierbar sein, eine effiziente Immunität induzieren, kein vermehrungsfähiges Virus enthalten, als Markervakzine dienen, „im Feld“ über längere Zeiträume Stabilität zeigen und darüber hinaus eine günstig produzierbar sein. Auf Grund der genannten Anforderungen war die genetische Immunisierung mittels DNA-Vakzinen ein Ansatz für die Entwicklung eines zukünftigen Impfstoffes. Die Vorgehensweise bestand darin, Salmonella typhimurium-Bakterien mit Plasmiden zu bestücken, die wiederum die Information für immunologisch relevante Proteine des KSP-Virus trugen und die Produktion des immunisierenden Antigens beim Impfling selbst initiieren sollten. In einem letzten Schritt wurde die Wirksamkeit der entwickelten Vakzine in einem Infektionsversuch (Challenge-Versuch) mit einem Feldvirus überprüft. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die eingesetzten Salmonellen das Potential haben, nicht nur in der Maus, sondern auch im Großtier als DNA-Vakzinen eingesetzt zu werden. Allerdings konnte noch keine zufriedenstellende Immunantwort erzielt werden. Die Immunantwort, die bei zwei Tieren festgestellt wurde, war zu schwach ausgeprägt, um eine ausreichenden Impfschutz zu garantieren. Die Erkenntnis besteht somit darin, dass sowohl der Ansatz des Vorhabens als auch die Vorgehensweise grundsätzlich erfolgversprechend sind, es aber noch weiteren Forschungsbedarf gibt, z.B. hinsichtlich der Expressions- oder Transferrate, die einen Einfluss auf eine ausreichende Immunantwort hat.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2000 / Ende: 31.08.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für Virologie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: esp; impfung; wildschweine; tierschutz; tiergesundheit; schweinepest; seuchenbekämpfung; , Veterinärwesen