Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Entwicklung eines Hygiene-Management-Konzeptes für Legehennen in verschiedenen Haltungssystemen
Beschreibung (dt.): Im Hinblick auf die anstehende Änderung der Zoonosenrichtlinien 92/117/EG stellt sich die Frage nach der Bedeutung des Vorkommens von Salmonellen in Geflügelbeständen unter Einbeziehung unterschiedlicher Haltungssysteme. Mit steigender Anzahl alternativer Haltungssysteme für Legehennen könnte die Gefahr von Salmonelleninfektionen des Verbrauchers durch den Verzehr von Eiern ansteigen. Insbesondere die Salmonellentypen Salmonella enteritidis und Salmonella typhimurium haben eine zoonotische Bedeutung.
Ziel des geplanten Vorhabens ist es, ein Hygiene-Management-Konzept für Legehennen in verschiedenen Haltungssystemen zu entwickeln. Insgesamt sollen ca. 60 Herden in die Untersuchungen einbezogen werden, wobei eine gleichmäßige Verteilung der Herden auf die Haltungssysteme Boden- und Freilandhaltung sowie ökologische Hennenhaltung vorgesehen ist. Auf Basis einer Status-quo-Analyse und unter Berücksichtigung von Tierschutzaspekten in den Haltungssystemen soll ein Maßnahmenkatalog entwickelt werden, um einer Salmonelleninfektion im Lebensmittel Ei entgegenzuwirken.
Ergebnis (dt.): In dem zweijährigen Untersuchungszeitraum wurden 60 Legehennenbetriebe (zu gleichen Anteilen Biohaltung, Freilandhaltung und Bodenhaltung) auf das Vorkommen von Salmonellen untersucht. Des Weiteren wurden Daten bezüglich der einzelbetrieblichen Herdenführung, zum Stallklima sowie zum Vorkommen von Parasiten erhoben. Zu jedem Probenentnahmetermin sind 30 Eier pro Herde aus dem Stall entnommen sowie 30 verschiedene Kotproben von unterschiedlichen Stellen im Stall gesammelt worden. Anschließend erfolgte die Untersuchung auf Salmonellen sowie deren Typisierung. Bei der Untersuchung auf Salmonellen waren 4,8 % der Schalenbefunde positiv. Von den positiven Schalenbefunden erwiesen sich 1,9 % auch bei der Dotteranalyse als salmonellenpositiv. Die Salmonellen-Untersuchung der entnommenen Kotproben zeigte bei 1,9 % ein positives Ergebnis. Insgesamt waren während des Untersuchungszeitraumes 15 der 60 Betriebe von Salmonellenkontaminationen betroffen. Dabei konzentrierten sich ungefähr die Hälfte aller Salmonellenkontaminationen auf drei der Untersuchungsbetriebe. Die Ergebnisse der Futtermittel-Analysen aus der gewerblichen Mischfutterherstellung zeigten, dass diese aufgrund der fast ausschließlich negativen Befundergebnisse in den untersuchten Legehennenbetrieben nicht als Eintragsquelle von Salmonellen in Betracht gezogen werden können. Neben den Salmonellen-Untersuchungen hat der Projektnehmer eine umfassende Status-quo-Analyse durchgeführt und anschließend eine Einstufung des Betriebsmanagements hinsichtlich der Hygienebedingungen und der Funktionsfähigkeit der technischen Anlagen vorgenommen. Dabei zeigte sich mit zunehmend ungünstigerer Einstufung ein vermehrt auftretender Parasitenbefall. Des Weiteren wurde festgestellt, dass die erhobenen Betriebsdaten einen gewissen Einfluss auf das Auftreten von Salmonellen haben. So konnte ein signifikanter Einfluss der Herdengröße auf die Schalenbefunde ermittelt werden. Ferner wurde eine hohe Abhängigkeit der Salmonellenbefunde vom Auftreten von Spulwurmeiern und Roten Vogelmilben nachgewiesen. Für die weitere Verwendung der Ergebnisse ist anzumerken, dass sich die Untersuchung sich auf das Bundesland Niedersachsen beschränkte und lediglich Betriebe mit den Systemen der Boden- und Freilandhaltung sowie biologisch wirtschaftende Betriebe miteinbezogen worden sind.
Laufzeit: Beginn: 15.12.2003 / Ende: 15.04.2006
Ausf. Einrichtung: Fachbereich Tierzucht, Tierhaltung Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Oldenburg
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: legehennen; haltungssysteme; hygiene-management; verbraucherschutz; lebensmittelsicherheit; , Veterinärwesen