Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Prüfung von Kartoffelsorten auf deren besondere Eignung für den Ökologischen Landbau
Beschreibung (dt.): 1. Vorhabensziel: Das beantragte Projekt sieht vor, über drei Jahre (2009-2011) zusätzlich zum Vorhaben des VLK einen Feldversuch, ebenfalls mit vier Zeiternten und dem gleichen Spektrum von 18 Sorten, jedoch in vier Feldwiederholungen, vierreihig und mit 17 Stauden pro Reihe anzulegen. Ziel ist es, aufbauend auf den Fragestellungen des VLK, weitere, systembedingt für den ökologischen Kartoffelanbau wichtige und vom Bundessortenamt in der Wertprüfung bislang nicht berücksichtigte Parameter zu erheben und in ihrer Bedeutung für den Knollenertrag und die Ertragsstabilität zu bewerten. Das Vorhaben soll einen Beitrag zum schonenden und effizienten Umgang mit limitierten Ressourcen leisten. 2. Arbeitsplan: Die zu untersuchenden Parameter umfassen die sortenspezifische N-Nutzungseffizienz, den krautfäuleabhängigen Wachstumsverlauf in seiner Auswirkung auf die Verlagerung von Assimilaten vom Kraut in die Knollen während der Vegetation und schließlich, als komplexes, ebenfalls sortenabhängiges Merkmal aus Wuchstyp, Krautwachstum und Blattflächenindex, das Unkrautunterdrückungspotential. 3. Ergebnisverwertung: Die mit vertretbarem Mehraufwand erarbeiteten Informationen erlauben die rasche Ableitung von Praxisempfehlungen, die leicht vermittelbar sind und zu denen bisher keine oder nicht ausreichende Erkenntnisse vorliegen. Ein weiterer zusätzlicher Nutzen des Exaktversuches ist die Absicherung der Ergebnisse aus den in einfacher Feldwiederholung durchgeführten VLK-Zeiternten, die Beantwortung weiterer systemimmanenter Fragestellungen. Dieses Projekt ist Teil des Vorhabens 09OE001 und 09OE002.
Ergebnis (dt.): In den Jahren 2009-2011 wurde auf der seit 2001 ökologisch bewirtschafteten Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen (Lehr- und Versuchsbetrieb der Universität Kassel; 698 mm; 8,9°C; mittlerer toniger Schluff) ein Feldversuch mit vier, im Abstand von 10 Tagen durchgeführten Probenahmen zu ausgewählten Fragestellungen der Ertragsbildung, Stickstoffeffizienz, Methoden der Bestimmung des N-Versorgungsstatus und des Unkrautunterdrückungspotenzials von 16 Kartoffelsorten aller vier Reifegruppen bei Verzicht auf Kupfereinsatz durchgeführt. Die Sorten der späteren Reifegruppe wiesen über die drei Versuchsjahre eine geringere Ertragsstabilität auf. Die Ergebnisse bestätigten die Hypothese, dass Sorten mit geringer Knollendichte und gleichzeitig hohen Einzelknollenmassen im Ökologischen Landbau zu bevorzugen sind, weil diese den relativ höchsten Marktwareertrag erwarten lassen. Die Untersuchungen konnten zeigen, dass das geringste Anbaurisiko mit der Wahl einer solchen Sorte verbunden ist, die relativ gesehen, ein überdurchschnittliches Ertragsniveau bei gleichzeitig überdurchschnittlicher relativer Ertragszuwachsgeschwindigkeit aufweist und dies mit einer geringen Streuung über die Jahre. Die Ergebnisse belegen weiterhin, dass im Ökologischen Landbau der maximale Knollenertrag von Sorten der Reifegruppen I bis III bereits 90 Tage nach dem Legen erreicht ist, wenn die Intensität der Krautfäule gering ist. Die Kenntnis des Zeitpunktes, zu dem, bei Unterschreiten eines noch zu erarbeitenden Schwellenwertes (z.B. N-Gehalt des jüngsten voll entwickelten Blattes) auch bei vollem Einsatz von Pflanzenschutz (Kupfer), kein weiterer Ertragszuwachs zu erwarten ist, muss in weiterführenden N-Steigerungsversuchen erlangt werden. Die Verknüpfung des in dieser Studie entwickelten Wachstumsmodells zur Ertragsbildung und der gewonnenen Erkenntnisse zum N-Haushalt der Kartoffel kann eine Grundlage dazu liefern. Bezüglich des Unkrautunterdrückungspotenzials konnte kein eindeutiger Einfluss der Reifegruppe (Sorte) nachgewiesen werden. Der am Ende der Vegetationsperiode erhobene Unkrautdeckungsgrad stand in keinem klaren Zusammenhang mit den vermuteten Einflussgrößen: kumulierte Krautmasse und Bodendeckungsgrad. Gezeigt werden konnte auch, dass der sortenabhängig unterschiedliche Verlauf der Krautfäule keinen wesentlichen Einfluss auf das Unkrautunterdrückungspotenzial einer Sorte hat.
Ergebnis (engl.): Between 2009 and 2011 a field experiment was conducted on the organic research farm of the University of Kassel (Hessische Staatsdomäne Frankenhausen; 698 mm; 8.9°C; silty loam) using four subsequent sampling dates at intervals of ten days in order to investigate into yield formation, nitrogen efficiency, methods for assessment of crop nitrogen status and weed suppression potential of 16 cultivars from all four maturity groups. Cultivars of the later maturity groups were found to have lower yield stability, probably because nitrogen was limiting tuber yields. Results further confirm the hypothesis that cultivars with a genetically-determined lower tuber density and subsequently higher single tuber mass should be preferred in organic farming conditions, because they yield highest portions of marketable yield. We could show by applying a mathematical growth model that the lowest risk for growers is associated with choice of a cultivar that has an above average tuber yield and a high relative tuber growth rate along with a low variance over the years. Another striking finding of this study is that under conditions of organic farming maximum tuber yield of cultivars from maturity groups I to III is achieved as early as 90 days after planting, when the intensity of late blight epidemics is low. Knowledge of the point of time at which - when crop nitrogen status (e.g. assessed as N in the youngest fully-expanded leaf) falls below a certain, yet unknown threshold - no further yield increase can be expected (even with intensive use of copper fungicides) has to be gained in future N-fertilization trials. Using the growth model applied in this study and the data on the course of crop nitrogen status may be a reasonable approach.
In terms of weed suppression potential no distinct effect of the cultivar could be established. The level of weed density (% ground cover) assessed at the end of the season was not associated with the expected determining factors such as accumulated aboveground biomass and the area under crop ground cover curve. It was also shown that the different intensity of late blight canopy losses due to different tolerance levels of the cultivars tested has no significant impact on the weed suppression potential of a genotype.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2009 / Ende: 31.12.2011
Ausf. Einrichtung: Universität Kassel - FB 11 Ökologische Agrarwissenschften - FG Ökologischer Land- und Pflanzenbau, Witzenhausen
Themenfelder: Pflanzenbau, crop production
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Pflanzenzüchtung, plant breeding, Ökologischer Landbau, organic farming, Ackerbau, crop production, Kartoffel, potato, Saat- und Pflanzgut, seed and planting material
Förderkennzeichen: 2809OE002
Dokument zum Download: AB(09OE001).pdf (3,6 MB) AB(09OE002).pdf (1,1 MB) Praxismerkblatt.pdf (758,8 KB)

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