Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Dickeya -Risikoabschätzung und Handlungsempfehlungen für Dickeya -Arten in Kartoffeln und Blumenzwiebeln; EUPHRESCO II
Titel (englisch): Dickeya-Dickeya species in potato and flower bulbs risks and management strategies; EUPHRESCO II
Beschreibung (dt.): Es ist ein Forschungsvorhaben im Rahmen des ERA-Net EUPHRESCO mit dem Förderkennzeichen 2811ERA001. Im Kartoffelbau ist eine neue Variante des Erregers der Stängelfäule aufgetreten, die den vorläufigen Namen 'Dickeya solani' erhalten hat. Zur Risikoabschätzung der Verbreitung und Verschleppung sowie zur Behandlung und Bekämpfung sind keine exakten, wissenschatlichen Daten vorhanden und müssen erarbeitet und bewertet werden. EntsprecheneTestverfahren zum Nachweis müssen erarbeitet und validiert werden. Kartoffelpflanzen mit typischen Krankheitssymptomen werden auf den Erreger untersucht. In Ringtests werden die Tests validiert. Vorhandene Testverfahren werden auf Eignung für die spezifischen Untersuchungen geprüft und angepasst. Unter kontrollierten Bedingungen wird das Überleben von charakterisierten Bakterienisolaten auf verschiedenen Materialien, unter verschiedenen Temperaturen und Luftfeuchten geprüft. Die Ausprägung von Symptomen in Abhängigkeit von der Kartoffelsorte wird unter kontrollierten und Feldbedingungen beispielhaft untersucht Die Ergebnisse zur Verbreitung des Erregers in verschiedenen Ländern sind wichtig für Entscheidungen, ob und welche gesetzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Validierte Testverfahren können in der Routinediagnostik der Länderlabore mit einem geringen Eablierungsaufwand eingeführt und verwendet werden. Kenntnisse zur Epidemiologie (Aggresivität, Überlebensfähigkeit, Überleben auf Materialien) sind entscheidend für die Etablierung von fachlich gerechtfertigten Vermeidungs - und Bekämpfungsstrategien.
Ergebnis (dt.): Risikoabschätzung und Handlungsempfehlungen für „Dickeya-Arten“ in Kartoffeln und Blumenzwiebeln; Kurzbezeichnung „Dickeya“, FKZ 2811ERA001
Dickeya solani, eine neue Dickeya-Art im Kartoffelanbau, verursacht hohe Ertragsverluste bis hin zur völligen Zersetzung der Knollen, so dass eine Ernte nicht mehr möglich ist. Für eine Risikoabschätzung des Erregers und der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen fehlen derzeit Informationen zur Verbreitung dieser neuen Variante sowie wissenschaftliche Daten zur Epidemiologie.
Im Rahmen des Projektes wurde die Überlebensfähigkeit unterschiedlicher D. solani-Isolate auf sechs Materia-lien (korrodiertes und lackiertes Eisen, Holz, Baumwolle, Plastik und Gummi) getestet. Es zeigte sich, dass es Unterschiede in der Überlebensdauer zwischen den Isolaten aber auch zwischen den Luftfeuchten (10 bzw. 90 % rLF) und Temperaturen (5 bzw. 21°C) gibt. Ein Isolat kann bei 5°C und 10 % rLF auf fast allen getesteten Materialien länger als 15 Wochen überleben. Daher ist das Risiko einer Verschleppung von D. solani durch kontaminierte Maschinen, Geräte und Kisten etc. als sehr hoch einzuschätzen.
Die Aggressivität verschiedener D. solani-Isolate wurde an zwei Kartoffelsorten (zertifiziertes Pflanzgut) unter kontrollierten– und Feldbedingungen untersucht. Während der Versuche wurde in den Kontrollpflanzen unter beiden Versuchsbedingungen D. solani nachgewiesen. Eine Nachuntersuchung ergab zu Versuchsende eine latente Belastung des Ausgangspflanzgutes. Sowohl in der Klimakammer als im Feld konnte in den Kartoffel-stauden D. solani nachgewiesen werden, im Feld auch in den Tochterknollen und Randpflanzen. Im Feld wurde zusätzlich beregnet. Die eine Versuchssorte zeigte eine vergleichsweise höhere Befallsrate. Unter Berücksichti-gung der Grundbelastung ist festzustellen, dass es drei Einflussfaktoren für eine starke Verbreitung von D. solani auf die Tochterknollen und Nachbarpflanzen gab: latente Vorbelastung, zusätzliche Kontamination des Aus-gangspflanzgutes und Verschleppung mit Wasser im Boden.
Ergebnisse aus einem zweijährigen Monitoring im Rahmen der Pflanzgutanerkennung in Deutschland haben gezeigt, dass D. solani in symptomtragenden Kartoffelstauden nachweisbar war. Darüber hinaus konnte aber auch D. dianthicola und Pectobakterium atrosepticum festgestellt werden.
Laufzeit: Beginn: 15.08.2012 / Ende: 14.02.2014
Ausf. Einrichtung: Julius-Kühn-Institut - Institut für nationale und internationale Angelegenheiten in der Pflanzengesundheit, Kleinmachnow
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: EU-Forschung
Schlagworte: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Ackerbau, crop production, Kartoffel, potato, Pflanzenkrankheiten (Viren, Bakt., Pilze, Phytoplasmen), plant diseases (virusus, bacteria, fungi, phytoplasma)
Stichpunkte: Im Jahr 2005 wurde "Erwinia chrysanthemi" aufgrund neuer molekular-biologischer Untersuchungen taxonomisch in sechs Arten der Gattung Dickeya unterteilt. Es wurde starke Infektionen und Schädigungen in niederländischen Kartoffeln durch eine neue Variante, vorläufig D. solani bezeichnet, beobachtet. Auch in Deutschland wurde diese neue Variante nachgewiesen. Derzeit fehlen Informationen zur Verbreitung von D. solani, zur Epidemiologie und Abgrenzung des Erregers, zur Risikoabschätzung und Vorbeuge- bzw. Bekämpfungsmaßnahmen. Das Forschungsprojekt beteiligt sich am Monitoring (Symptomatik und Testverfahren), Entwicklung diagnostischer Testverfahren inkl. Ringtests, Einschätzung des Verschleppungsrisikos (Materialtests) und an Untersuchungen zur Symptomausprägung unter Gewächshaus- und Freilandbedingungen. Es sollen daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Förderkennzeichen: 2811ERA001
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