Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Einsatz mikrobiologischer Präparate zur Regulierung des Erdbeerblütenstecher und von Schaderregern an Erdbeere
Beschreibung (dt.): Ziel des beantragten Projektes ist die Entwicklung eines nachhaltigen Applikationssystems zur Regulierung eines Schaderregerkomplexes durch mikrobiologische Präparate im ökologischen aber auch integrierten Erdbeeranbau. Im Rahmen des Teilprojektes wird sich auf die zwei bodenbürtigen Krankheitserreger Verticillium dahliae und Phytophthora cactorum sowie begleitende Untersuchungen zum Einsatz insektenpathogener Pilze zur Bekämpfung des Erdbeerblütenstechers beschränkt. Es soll untersucht werden,(1) ob bodenbürtige Krankheitserreger der Erdbeere mit mikrobiologischen Präparaten effektiv reguliert werden können, (2) ob solche Präparate u.U. das Auftreten anderer Schaderreger beeinflußen können,(3) ob Präparate so kombiniert werden können, dass ein Schaderregerkomplex effektiv reguliert werden kann, (4) in wie weit durch optimierte Applikationstechnik die Wirksamkeit der antagonistischen Mikroorganismen verbessert werden kann und (5) wie Antagonisten in ein biologisches wie integriertes Erdbeeranbausystem integriert werden können? Es zeigte sich, dass besonders V. dahliae aber auch P. cactorum im ökologischen aber auch im konventionellen Erdbeeranbau von großer Bedeutung ist. Aus diesem Grund soll sich im Folgeprojekt auf diese zwei Krankheitserreger konzentriert werden. Es sind Labor- , Gewächshaus- und Freilandversuche vorgesehen. Wesentlicher Bestandteil des Projektes wird die Anlage von Versuchen in Praxisbetrieben sein. Außerdem wird die Kompatibilität von Antagonsiten mit chemischen Pflanzenschutzmitteln geprüft und für zwei Antagonisten die Applikationseinstellungen optimiert. Außerdem sollen begleitende Laborversuche zur Anwendung insektenpathogener Pilze durchgeführt werden. Durch Fortführung des Projektverbundes unter Einbindung des Arbeitskreises Erdbeeranbau beim Landesbetrieb Hessen sowie der Zusammenarbeit mit Anbauern bei der Durchführung von Feldversuchen und dem Austausch mit den Produzenten von BCAs sollen die Ergebnisse in die Praxis überführt werden
Ergebnis (dt.): Die Erdbeere zählt zu den beliebtesten Obstarten in Deutschland. Allerdings wird eine Ausdehnung des Anbaus -insbesondere des Bio-Erdbeeranbaus - durch hohe Ertragsausfälle aufgrund von Krankheiten und Schädlingen begrenzt. Insbesondere die Krankheitserreger der Rhizomfäule bzw. der Lederbeerenfäule sowie der Verticillium-Welke stellen die wichtigsten bodenbürtigen Krankheitserreger der Erdbeere dar. Inwieweit antagonistische Mikroorganismen gegen diese Bodenpathogene angewendet werden können, wurde am JKI in Darmstadt untersucht.
Aufbauend auf Laborversuchen wurden ad planta Versuche mit dem Bakterium Bacillus amyloliquifaciens FZB42 (RhizoVital® 42 fl.), dem Pilz Trichoderma harzianum T58 (Trichostar®) und dem insektenpathogenen Pilz Metarhizium brunneum Ma43 durchgeführt.
In Gewächshausversuchen wurde die Wirkung der Mikroorganismen sowie deren Mischung geprüft. In der unbehandelten Kontrolle starben nach künstlicher Infektion mit P. cactorum bis zu 44 % der Pflanzen ab. Überlebende Pflanzen zeigten deutlich geringeren Fruchtertrag und das Wurzelwachstum war reduziert. Bei den mit den Antagonisten behandelten Pflanzen konnte die Absterberate bis auf null Prozent reduziert und der Ertrag nach Anwendung pilzlicher Antagonisten leicht erhöht werden. Bei mit V. dahliae infizierten Pflanzen zeigten auch die bakteriellen Antagonisten sowie die Mischung einen positiven Einfluss auf den Fruchtertrag.
Um die Integration von Antagonisten in eine IPM-Strategie zu prüfen, wurde die Kompatibilität dieser mit chemischen Pflanzenschutzmitteln geprüft. Nur in wenigen Fällen konnte ein negativer Einfluss dieser chemischen Pflanzenschutzmittel auf die Vitalität der getesteten Mikroorganismen festgestellt werden.
In Freilandversuchen auf zwei Praxisbetrieben im Rhein-Main Gebiet wurden die Produkte RhizoVital® 42 fl. und Trichostar® und deren Mischung getestet. Bei Betrieb 1 konnte durch Anwendung von RhizoVital® 42 fl. in 2013 der Ertrag um fast 21% und bei Betrieb 2 durch Anwendung von Trichostar® um ca. 10% erhöht werden. In 2014 wurden diese Ertragssteigerungen nicht erreicht. Jedoch zeigten sich ähnliche Tendenzen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Mikroorganismen die Pflanzengesundheit fördern und somit auch eine ertragsstabilisierende bzw. -steigernde Wirkung erzielen.
Ergebnis (engl.): Strawberries are one of the most popular fruits in Germany. However, an extension of the cultivation area, especially for organic strawberry production, is limited due to the high yield losses caused by diseases and pests. The aim of the project was to investigate the efficacy of microbiological preparations to control two strawberry diseases, namely crown and root rot or fruit leather rot (Phytophthora cactorum), Verticillium-wilt (V. dahliae) and pest insects.
Out of preliminary laboratory tests, the bacterium Bacillus amyloliquefaciens FZB42 (product: RhizoVital® 42 fl.), the fungus Trichoderma harzianum T58 (product: Trichostar®) and the insect-pathogenic fungus Metarhizium brunneum Ma43 were selected for further experiments.
The antagonists and their mixture were tested in the greenhouse and the field. In greenhouse trials, 44% of the plants died in the soil inoculated with P. cactorum. The remaining plants produced fewer yields and the root growth was highly reduced. When antagonists were applied, the number of dead plants was reduced to 0% and the yield was slightly increased. In the trials with V. dahliae inoculated soil, RhizoVital® 42 fl. and the mixture treatment influenced positively the yield.
To proof an integration of antagonists in an IPM strategy their compatibility with chemical pesticides was tested. When mixed for at most four hours only few fungicides reduced germination of the antagonistic fungi. The germination of the bacterial antagonist was not influenced by any tested chemical pesticides.
The products RhizoVital® 42 fl. and Trichostar® were tested on commercial strawberry fields of two farms in the Rhein-Main area, in which Verticillium-wilt was reported. On field D the fruit yield in 2013 was increased up to 21% when treated with RhizoVital® 42 fl. On field G the maximum increase (about 10%) was achieved using Trichostar®. Although these increases were not confirmed in 2014, similar tendencies were recognized. On field D, with just one treatment of Trichostar® in 2013, the yield increase in 2013 and 2014 was 8 and 9%, respectively. On field G, RhizoVital® 42 fl. was applied both years and the increase was about 6% each year.
Our results demonstrate that micro-organisms can promote health and can stabilize or increase yield of strawberries under field conditions.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2012 / Ende: 31.03.2014
Ausf. Einrichtung: Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) - Institut für Biologischen Pflanzenschutz, Dossenheim
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Kulturverfahren, cultivation, Nachhaltigkeit, sustainability, Obstbau, fruit production, Beerenobst, berry fruit, Pflanzenkrankheiten (Viren, Bakt., Pilze, Phytoplasmen), plant diseases (virusus, bacteria, fungi, phytoplasma)
Förderkennzeichen: 2811NA012
Dokument zum Download: WiTraMerkblatt_Unkraut(11NA011_11NA012_11NA013).pdf (374,6 KB) WiTraMerkblatt_Verticillium(11NA011_11NA012_11NA013).pdf (538,4 KB) AB(11NA013).pdf (2 MB) AB(11NA012).pdf (1,4 MB) WiTraMerkblatt_Erdbeerblütenstecher( 11NA011_11NA012_11NA013).pdf (280 KB) AB(11NA011).pdf (5 MB) Schlussbericht 11NA012.pdf (1,5 MB)

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