Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Einführung des Verfahrens der "Offenen Zucht von Nützlingen" in die Anbaupraxis von Schnittrosen unter Glas
Beschreibung (dt.): Im Gegensatz zur regelmäßigen Freilassung von Nützlingen wird beim Verfahren der Offenen Zucht eine permanente Nützlingspopulation in dem zu schützenden Bestand etabliert. Da sich die Nützlinge nur mit ihren Wirten halten und vermehren können, gehört immer eine begrenzte Menge Schädlinge dazu. In diesem Fall sind es Getreideblattläuse, die zwar als Wirt der räuberischen Gallmücke Aphidoletes aphidimyza fungieren, aber keine Gefahr für die Rosen darstellen. Im Bildungs- und Informationszentrum des Gartenbaus Hamburg (BIG) wird eine zentrale Massenzucht von Getreideblattläusen aufgebaut, welche die beteiligten Praxisbetriebe mit Beutetieren für die Offene Zucht versorgt. Die Betriebe erhalten in regelmäßigen Abständen Kisten geliefert, die mit Blattläusen besetzte Getreidepflanzen enthalten. Diese müssen nur noch in den Rosenbeständen aufgestellt und bewässert werden.
Ergebnis (dt.): Durch die Vielfalt an Rosenbetrieben war während der gesamten Laufzeit ein großes Schädlingsvorkommen und -artenspektrum in den beteiligten Gewächshäusern vorhanden. Die Etablierung der Offenen Zucht war sowohl hinsichtlich der Anzucht der Getreideblattläuse als auch hinsichtlich des späteren Einsatzes in den Praxisbetrieben erfolgreich. Unterstützt durch freigelassene Gallmücken (A. aphidimyza) und die Schlupfwespen (Aphidius ervi) sowie natürlich vorkommende Nützlingspopulationen baute sich in der besonders kritischen Anheizphase rasch eine hohe Gallmückenpopulation auf und führte so ganzjährig zu einer weitgehenden Regulation der Blattlauspopulationen. Der Einsatz nützlingsschonender Präparate erfolgte nur noch sporadisch. Ebenso problemlos verlief die Regulierung der Spinnmilben. Auch hier konnte auf den Einsatz nützlingsschonender Präparate komplett verzichtet werden. Hier zeigten sich jedoch deutliche Qualitätsunterschiede bei den Nützlingslieferungen, was einen teilweise deutlich höheren Raubmilbeneinsatz erforderlich machten. Die Thripsbekämpfung einheimischer klassischer Arten im Rosenanbau konnte durch den Nützlingseinsatz erfolgreich reguliert werden. Lediglich bei der Bekämpfung von Frankliniella occidentalis und von während der Getreideernte massiv zufliegende Getreideblattläuse war der Erfolg des Nützlingseinsatzes eingeschränkt. Daher musste mehrfach auf nützlingsschonende Präparate zurückgegriffen werden. Vereinzeltes Auftreten von Schädlingen, die bisher keine Bedeutung hatten, konnte durch einen gezielten Einsatz verschiedener Nützlinge sowie nützlingsschonender Präparate erfolgreich reguliert werden. Die Mehltaubekämpfung auf den Betrieben musste teilweise umgestellt werden. Das übliche nächtliche Schwefeln der Gewächshäuser hatte teilweise massive Auswirkungen auf die Nützlingspopulationen, so dass, insbesondere bei Mehltau-anfälligen Sorten, auf Fungizide zurückgegriffen werden musste.
Laufzeit: Beginn: 01.10.1999 / Ende: 31.12.2002
Ausf. Einrichtung: Institut für Angewandte Botanik Universität Hamburg, Hamburg
Förderprogramme: Vorhaben ist keinem Programm zugeordnet
Stichpunkte: gartenbau; zierpflanzenbau; schnittrosen; nützlinge; biologische bekämpfung; bekanntmachung2; offene zucht; lückenindikation; ökologischer landbau; , Pflanzenschutz
Förderkennzeichen: 2898UM080/W
Dokument zum Download: Nuetzlinge_ebook.pdf (11 MB)

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