Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Optimierung des Mobilstallkonzeptes der Freilandhaltung von Legehennen unter Berücksichtigung von Prädatorenschutz, Nährstoffverteilung und Tierwohl hin zu einem universellen und skalierbaren low-input Geflügelhaltungsverfahren
Titel (englisch): Optimisation of the mobile housing concept for free-range keeping of laying hens, taking into account predator protection, nutrient distribution and animal welfare, towards a universal and scalable low-input poultry farming method
Akronym: OptiHuhn
Beschreibung (dt.): Gesamtziel des Projektes OptiHuhn ist es, das Konzept des Mobilstalls weiterzuentwickeln.. Bewährte Bausteine sollen übernommen werden, für bekannte Schwierigkeiten und Systemkonflikte jedoch sollen Lösungsmöglichkeiten entwickelt und umgesetzt werden. Zentrale Systemkonflikte sind Auslaufnutzung, Investitionskosten, Komplexität, Prädatoren, Parasiten und Skalierbarkeit. Im OptiHuhn Projekt soll ein durch das Fachgebiet Agrartechnik entwickeltes Geflügelweidehaltungssystem praktisch umgesetzt und erprobt werden. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Legehennenhaltung beschränkt sich Umsetzung und Validierung innerhalb des Projektes auf eben dieses Produktionsverfahren, eine Ausweitung bspw. auf die Mastgeflügelhaltung ist über dieses Vorhaben hinaus später möglich.
Beschreibung (engl.): The overall objective of the OptiHuhn project is to refine the concept of mobile housing. Proven components are to be taken over, but solutions for known difficulties and system conflicts are to be developed and implemented. Central system conflicts are pasture use, investment costs, complexity, predators, parasites and scalability. In the OptiHuhn project, a poultry grazing system developed by the Department of Agricultural Engineering will be implemented and tested in practice. Due to the economic importance of laying hen husbandry, the implementation and validation within the project is limited to this production method. An adaption, for example to fattening poultry farming, is possible at a later stage beyond this project.
Ergebnis (dt.): Das Projekt OptiHuhn widmete sich der Entwicklung und Erprobung innovativer Auslaufvarianten für mobile Geflügelställe. Ziel war es, die Bereiche Flächennutzung, Nährstoffverteilung, Prädatorenschutz und Tierwohl zu optimieren. Drei Auslaufvarianten wurden konstruiert und sowohl in der Praxis als auch in wissenschaftlichen Versuchen getestet. Die im Projekt OptiHuhn angewandte Auslaufgestaltung führte zu einer deutlichen Verbesserung der Nährstoffverteilung und Flächennutzung im Vergleich zu konventionellen Systemen. Durch die gezielte Platzierung von weitern Strukturelementen im Auslauf könnten die erzielten Ergebnisse noch weiter verbessert werden. Die vollständige Einhausung des Auslaufs (Variante 1a und 1b) verhinderte Verluste durch Prädatoren vollständig. In der Variante 2, die nicht vollständig eingehaust war, könnten durch Optimierungsmaßnahmen die Verluste auch deutlich reduziert werden. Die Tiere zeigten in den optimierten Ausläufen ein verbessertes Verhalten und hatten weniger Stresssymptome. Tierverluste durch Krankheiten waren nicht zu verzeichnen. Tierwohlproblematiken waren gering ausgeprägt bzw. nahezu nicht vorhanden. Die vorhandenen Tierwohlprobleme stehen nicht ursächlich in Verbindung zur Auslaufgestaltung. Eine detaillierte ökonomische Bewertung wurde zwar nicht durchgeführt, jedoch deuten die Ergebnisse auf positive Effekte durch geringere Tierverluste, eine bessere Nährstoffnutzung und eine bessere Flächennutzung hin. Das Versetzen oder Umstellen des Auslaufs sollte noch weiter optimiert werden. Das Projekt OptiHuhn hat gezeigt, dass durch die Optimierung mobiler Geflügelställe und Ausläufe deutliche Verbesserungen in den Bereichen Flächennutzung, Nährstoffverteilung, Prädatorenschutz und Tierwohl erreicht werden können. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung praxistauglicher Lösungen in der Geflügelhaltung. Es besteht Bedarf an weiterer Forschung, um die Erkenntnisse des Projekts OptiHuhn zu vertiefen und in die Praxis umzusetzen. Folgende Fragestellungen sollten in zukünftigen Forschungsarbeiten adressiert werden:
• Optimierung der Konstruktion: weitere Automatisierung und Mobilität der Ställe und Ausläufe, Verbesserung des Prädatorenschutzes für Variante 2, Entwicklung von Raubzeug-
Vergrämungsmaßnahmen.
• Wissenschaftliche Fragestellungen: Einfluss mobiler Strukturelemente auf die Auslaufnutzung, Beitrag des Systems zur Weidenutzung, Optimierung der Parzellennutzung und des Wiederaufwuchses, Integration der Mobilstallhaltung in eine ökologische Fruchtfolge.
• Politische Fragestellungen: Möglichkeiten der Befreiung von der Aufstallungspflicht bei
Vogelgrippe, Reduzierung des Flächenbedarfs für die ökokonforme Geflügelhaltung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Projekt OptiHuhn einen wichtigen Beitrag zur
Weiterentwicklung der Mobilstallhaltung in der Geflügelhaltung geleistet hat. Die Ergebnisse zeigen, dass durch den verfolgten innovativen Ansatz des OptiHuhn-Projektes deutliche Verbesserungen in den verschiedenen genannten Bereichen erzielt werden können.
Ergebnis (engl.): The OptiHuhn project was dedicated to the development and testing of innovative range variants for mobile poultry housing. The goal was to optimize land use, nutrient distribution, predator protection, and animal welfare. Three range variants were constructed and tested both in practice and in scientific trials. The range design applied in the OptiHuhn project led to a significant improvement in nutrient distribution and land use compared to conventional systems. By strategically placing additional structural elements in the range, the achieved results could be further enhanced. The complete enclosure of the range (variants 1a and 1b) entirely prevented losses due to predators. In variant 2, which was not fully enclosed, losses could also be significantly reduced through optimization measures. The animals showed improved behavior and had fewer stress symptoms in the optimized ranges. There were no recorded losses of animals due to diseases. Animal welfare issues were minimal or almost nonexistent. The existing animal welfare problems were not causally related to the range design. Although a detailed economic evaluation was not conducted, the results suggest positive effects due to lower animal losses, better nutrient utilization, and better land use. The relocation or adjustment of the range should be further optimized. The OptiHuhn project demonstrated that by optimizing mobile poultry housing and ranges, significant improvements in land use, nutrient distribution, predator protection, and animal welfare can be achieved. The results provide valuable insights for the further development of practical solutions in poultry farming. There is a need for further research to deepen the insights gained from the OptiHuhn project and to implement them in practice. The following questions should be addressed in future research:
• Optimization of construction: further automation and mobility of the housing and ranges,
improvement of predator protection for variant 2, development of predator deterrence
measures.
• Scientific questions: impact of mobile structural elements on range utilization, contribution of the system to pasture use, optimization of parcel use and regrowth, integration of mobile housing into an ecological crop rotation.
• Political questions: possibilities of exemption from the requirement to confine poultry during avian influenza outbreaks, reduction of land requirements for eco-compliant poultry farming.
In summary, it can be said that the OptiHuhn project has made an important contribution to the further development of mobile housing in poultry farming. The results show that the innovative approach pursued by the OptiHuhn project can achieve significant improvements in the various mentioned areas.
Laufzeit: Beginn: 01.02.2021 / Ende: 14.02.2024
Ausf. Einrichtung: Universität Kassel - Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften - Fachgebiet Agrartechnik, Witzenhausen
Themenfelder: Tierhaltung, animal husbandry
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Parasitologie, parasitology, Ökologischer Landbau, organic farming, Tiergesundheit, animal health, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Hygiene, hygiene, Geflügel, poultry, Eier, eggs