Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Optimierung des Einsatzes von Kulturschutznetzen als Alternative zum chemischen Pflanzenschutz im Gemüsebau
Titel (englisch): Advancement in the use of insect netting as an alternative to chemical crop protection in vegetable production
Beschreibung (dt.): Ziel des Projektes ist die Erhöhung der Produktionssicherheit im ökologischen und integrierten Freilandgemüsebau durch einen effektiven, qualitätssichernden sowie ökonomisch sinnvollen Einsatz von Kulturschutznetzen. Mit dem Vorhaben soll ein wesentlicher Beitrag zu den Zielen des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) geleistet werden, welcher die Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes mittels präventiver, nicht-chemischer Maßnahmen als wesentlichen Ansatzpunkt beinhaltet. Der Anbau zahlreicher Freilandgemüsekulturen erfolgt unter zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen. Hierunter fallen insbesondere einschneidende Restriktionen bei der Zulassung von Insektiziden. Bereits jetzt sind einige Schädlinge wie die Kohlmottenschildlaus, der Rapsglanzkäfer oder die Kleine Kohlfliege in vielen Kulturen nicht mehr ausreichend kontrollierbar. Ein in den letzten Jahren zunehmender Befallsdruck dieser und anderer Kohlschädlinge steht insbesondere in Norddeutschland in Zusammenhang mit der hohen Anbaukonzentration von Winterraps, wovon konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe gleichermaßen betroffen sind. Schon heute ist trotz hoher Kosten der Einsatz von Kulturschutznetzen zum Teil unverzichtbar. Begrenzend für eine weitere Ausweitung der Nutzung von Netzen sind u.a. Probleme mit der Pflanzenentwicklung unter Netzabdeckung sowie das Auftreten neuer Problemschädlinge, welche die üblichen Gemüsefliegennetze durchdringen können. Das Projekt verfolgt daher folgende Zielstellungen: • Ausweitung des Netzeinsatzes auf weitere, netzempfindliche Kulturen • Anpassung von Unkrautmanagement und Düngungsmaßnahmen an lange Bedeckungszeiträume • Bewertung des Einflusses besonders engmaschiger, zur Abwehr neuer Problemschädlinge geeigneter Netze, auf bisher netzverträgliche Kulturen • Bewertung der Eignung von Prognosemodellen und Monitoringverfahren für Schädlinge als Grundlage für die Steuerung des Bedeckungsmanagements
Beschreibung (engl.): Aim of the project is to provide strategies for an effective, quality-assuring and economically viable use of crop cover netting against vegetable insect pests and thereby to increase the stability of conventional and organic open-field vegetable production systems. The results are intended to contribute to the goals of the German National Action Plan on Sustainable Use of Plant Protection Products (NAP), including the substitution of plant protection products by non-chemical alternatives. Meeting the required quality standards for vegetable produces under conditions of increasingly strict regulations for the use of plant protection products is challenging. Already now, the chemical possibilities to control vegetable insect pests like cabbage white fly, pollen beetle and turnip fly are unsatisfactory. Furthermore, during recent years there has been an increasing occurrence of these as well as of other brassica pests, which is associated with the high rapeseed production area, particularly in Northern Germany. To some extent, the use of crop cover netting is already current practice in conventional as well as in organic vegetable production despite high expenses. The extended use of cover netting is presently restricted by i.a. quality problems caused by plant developmental effects of the net cover and the occurrence of insect pests, which cannot be successfully controlled by common net mesh sizes. Thus, the project objectives are: • Extension of the use of cover netting to other, netting-sensitive vegetable crops • Adaptation of weed control and fertilization strategies to long cover periods • Evaluation of the impact of netting materials with small mesh size on yield and quality formation • Evaluation of available pest monitoring and forecasting systems as decision tool for cover netting management
Ergebnis (dt.): An zwei verschiedenen Standorten in Norddeutschland, Gülzow (MV) und Braunschweig, wurden von 2019 – 2021 Feldversuche durchgeführt, um die Auswirkungen einer Kulturabdeckung mit ver- schiedenen, hinsichtlich der Maschenweite differenzierenden Insektenschutznetzen auf die Verän- derung des Mikroklimas, den Schädlingsbefall sowie auf Ertrags- und Qualitätsparameter ausge- wählter Gemüsekulturen im Freiland zu bewerten. Während einige wenige Kulturen wie Bundmöh- ren und Schnittlauch negativ auf den Netzeinsatz reagierten, konnten bei der überwiegenden Zahl der Gemüsekulturen eine positive Beeinflussung in Form einer schnelleren Kulturentwicklung beo- bachtet werden. Bei empfindlich auf eine Netzabdeckung reagierenden Kulturen, wie Kopfsalat konnten keine Unterschiede hinsichtlich der Sensitivität einzelner Sorten nachgewiesen werden. Bei
heißer Witterung auftretende Qualitätsmängel wurden durch die Abdeckung mit Insektenschutznetzen noch verstärkt. Das Mikroklima unter den Kulturschutznetzen unterschied sich nur geringfügig von unbedeckten Beständen. So war die Lufttemperatur zumeist leicht erhöht, während die relative Luftfeuchte etwas niedriger lag. Der Abschirmungseffekt durch die Netze hing von Maschenweite und der Grundstrahlung ab und lag in der Regel zwischen ca. 10 % und 20 %. Insbesondere in den lichtreichen Sommermonaten, der Hauptverwendungszeit von Insektenschutznetzen, hatte dies kei-
nen nachteiligen Effekt auf das Pflanzenwachstum.
Ergebnis (engl.): The project field trial studies were conducted at two different locations in north Germany: Gülzow and Braunschweig to evaluate the effects of crop cover with different insect nets, varying in their pore size on microclimate modification, insect pest population and yield and quality of some openfield vegetable crops. Whereas a few crops, such as carrots and chives, reacted negatively to the use of netting, a positive influence in the form of faster crop development was observed for the majority of vegetable crops. In the case of crops sensitive to netting, such as lettuce, no differences in the sensitivity of individual varieties could be detected. Quality deficiencies that occurred in hot weather were exacerbated by covering with insect protection nets. The microclimate under the protective nets differed only slightly from uncovered plots. The temperatures were slightly higher in most cases, while the relative humidity was somewhat lower. The shielding effect of the nets depended on the
mesh width and the background radiation and was usually between 10 and 20 %. Especially in the light-rich summer months, the main time when insect nets are used, this had no negative effect on plant growth.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2019 / Ende: 28.02.2022
Ausf. Einrichtung: Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern - Gartenbaukompetenzzentrum, Gülzow-Prüzen
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Tierische Schaderreger, animal pathogens, Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Pflanzenbau, crop production, Gemüsebau, vegetable production, Biologischer Pflanzenschutz, biological plant protection
Förderkennzeichen: 2815NA146
Dokument zum Download: Praxismerkblatt.pdf (1,1 MB) Abschlussbericht.pdf (2,9 MB)

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boel-forschung@ble.de

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