Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Praxiserprobung eines innovativen Verfahrens in der Wels-Aquakultur: Hälterung mit stressfreiem, selbständigen Überschwimmen der Fische zur Schlachtung
Beschreibung (dt.): Ausgehend von der Problematik der häufig auftretenden Hälterungsschäden bei Europäischen Welsen, soll eine technische Lösung in einem produzierenden Partnerbetrieb bearbeitet werden. Es soll untersucht werden, inwieweit die belastende Hälterungsphase und der Stress verursachende Einzelfang reduziert bzw. vermieden werden kann. Beantragt wird die Förderung der Errichtung und wissenschaftlichen Untersuchung einer innovativen Hälterungsvorrichtung für Europäische Welse, die zu einer deutlichen Reduzierung der belastenden Handhabung von Schlachtfischen führen kann. Die Tiere sollen nach der Abfischung zunächst in ein Hälterungsbecken eingesetzt werden. Im Anschluss daran sollten die gehälterten Fische nicht erneut gefangen werden, sondern selbständig zur Schlachteinrichtung schwimmen, wobei - im Vergleich zur konventionellen Praxis - eine erhebliche Stresseinwirkung (Fang aus der Gruppe) vermieden wird. Es wird erwartet, dass sich dadurch wesentliche Verbesserungen im Hinblick auf das Tierwohl, aber auch auf die Fischqualität ergeben. Zur Überprüfung dieser Erwartung soll der Einsatz der neuartigen Hälteranlage im Hinblick auf ihre Konstruktion, Funktionalität und Wirkung auf die Fische untersucht werden. 1. Aufbau der Versuchsanlage 2. Versuchsphase (Hälterung, Dokumentation des Einschwimmens, Probennahme für Labor) 3. Laboranalysen (Stressparameter, Fischqualität) 4. Auswertung, Bericht, wiss. Veröffentlichungen, Erstellung von Informationsmaterial
Ergebnis (dt.): Das Modell und Demonstrationsvorhaben Tierschutz „Praxiserprobung eines innovativen Verfahrens in der Wels-Aquakultur: Hälterung mit stressfreiem, selbstständigem Überschwimmen der Fische zur Schlachtung“ wurde vom 01.08.2015 bis 31.05.2017 von der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) durchgeführt und durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert. Ziel des Projekts war die Umsetzung der Idee des Partnerbetriebes (Verbundpartner) für eine Hälterungsanlage mit der Möglichkeit zur Separierung und Einzelentnahme von Schlachtfischen intensiv aufgezogener Europäischer Welse (Silurus glanis). Es sollte eine technische Lösung zur Reduzierung bzw. Vermeidung des Stress verursachenden Fangs von Europäischen Welsen mittels Kescher aus der Hälterung bzw. der Handhabung von Schlachtfischen erarbeitet werden. Damit sollte eine Verbesserung des Tierwohls, der Fischqualität und der Fischbearbeitung in der intensiven Aquakultur erreicht werden.
Das Projekt zeigte, dass Europäische Welse (Silurus glanis) mit relativ einfachen Mitteln zum stressfreien, selbstständigen Einschwimmen in eine Betäubungseinheit animiert werden können. Hierfür wurden geeignete Voraussetzungen geschaffen (Röhren, Lockströmung, Beleuchtung des Hälterbeckens, Abdunkelung des Betäubungsbeckens, Einengung mittels Gitterrahmen). Die Versuche wurden in einem innovativen Hälterbecken durchgeführt, in dem die Fische selbstständig von der Hälter- in die Betäubungseinheit schwammen. Es wurde eine technische Lösung zur Reduzierung bzw. Vermeidung des Stress verursachenden Fangs der Fische mittels Kescher aus der Hälterung bzw. der Handhabung von Schlachtfischen erarbeitet. Die Analyse der Stress- und Fleischqualitätswerte ergab insgesamt ein deutlich reduziertes Stressaufkommen sowie eine signifikante Verbesserung der Produktqualität in der innovativen Hälterungseinrichtung. Die neuartige Anlage amortisierte sich bereits nach ca. 5.600 Arbeitsstunden und sie hat eine erhebliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer in der Fischverarbeitung darstellt, da die zu verarbeitenden Fische auf Arbeitshöhe aus dieser Anlage entlassen werden.
Laufzeit: Beginn: 01.07.2015 / Ende: 31.05.2017
Ausf. Einrichtung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) - Institut für Fischerei, Starnberg
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz
Schlagworte: Tiergesundheit, animal health, Aquakultur, aquaculture, Fische, fish
Förderkennzeichen: 2813MDT901
Dokument zum Download: 2813MDT901_Abschlussbericht.pdf (478,9 KB)

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