Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Identifizierung und Kartierung von Resistenzgenen bei Weidelgras mittels molekularer Marker
Beschreibung (dt.): Futtergräser wie das Deutsche Weidelgras werden von pilzlichen Krankheitserregern befallen, deren Krankheitssymptome auf den Blättern gut sichtbar sind. Bei stärkerem Befall tritt nicht nur eine Verschlechterung der Futterqualität ein, sondern auch die Futteraufnahme durch das Tier ist stark reduziert. Resistenzzüchtung wird betrieben, jedoch dadurch erschwert, daß die Krankheiten nicht in jedem Jahr an jedem Ort auftreten und somit eine kontinuierliche Selektion kaum möglich ist. Eine künstliche Infektion und Selektion im Gewächshaus ist sehr kostenintensiv und kann nur an Jungpflanzen durchgeführt werden. Die daraus erzielten Ergebnisse lassen sich jedoch nur bedingt in das Freiland übertragen. Molekulare Marker sollen eingesetzt werden, um eine effizientere Resistenzselektion betreiben zu können. Es lassen sich Marker identifizieren, die eng mit Merkmalsgenen assoziiert oder gar gekoppelt sind. Mit diesen diagnostischen Markern kann Zuchtmaterial gezielt auf das Vorhandensein der erwünschten Resistenzgene untersucht werden. Weiterhin soll analysiert werden, wo im Genom die Resistenzgene für Kronenrost und Blattflecken lokalisiert sind.
Ergebnis (dt.): In allen Regionen, wo Weidelgräser (Lolium ssp.) genutzt werden, tritt der Kronenrost als wichtigster Erreger von Blattkrankheiten auf. Starker Befall mit Kronenrost beeinträchtigt Geschmack, Futteraufnahme, Futterqualität und Ertrag. Da ein Fungizideinsatz im Futterbau nicht akzeptabel ist, muss die Verbesserung der Resistenz über Selektionsprogramme erfolgen. Voraussetzung für eine züchterische Verbesserung ist das Vorhandensein genetischer Variation. Im Rahmen des Projektes wurden bei Weidelgras in einer phänotypisch spaltendenden Population Marker für aussichtsreiche QTL (quantitative trait loci) gefunden. In einer multiplen Regression erklären drei positive QTL zusammen etwa 47 % der phänotypischen Varianz. Die Untersuchungen zeigten, dass auch bei Bakterienwelke QTL (ein Haupt-QTL und weitere QTL mit deutlich kleineren Effekten) identifizierbar sind. Die Marker können nach einer Validierung in anderen Populationen zur Verbesserung der Resistenz von neuen Weidelgrassorten beitragen.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2002 / Ende: 30.04.2005
Ausf. Einrichtung: Landessaatzuchtanstalt (720) Universität Hohenheim, Stuttgart
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: kartierung; molekulare marker; biotechnologie; resistenzzüchtung; weidegras; grünland; , Pflanzenzucht