Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Qualitätssicherung und Verbraucherschutz bei ökologisch erzeugtem Schweinefleisch
Titel (englisch): Quality assurance and customer protection with organic pork
Beschreibung (dt.): Ziel ist es, die derzeit am Schlachthof Fulda für das Unternehmen tegut angelieferten Schweine von circa 20 ökologisch wirtschaftenden Betrieben hinsichtlich der Schlachtkörperqualitäten und der Organbefunde systematisch zu erfassen. Parallel sollen auf den zuliefernden Erzeugerbetrieben Erhebungen zum jeweils praktizierten Tiergesundheitsmanagement durchgeführt werden. Anhand der Erhebungen sollen die spezifischen, für die ökologische Schweinehaltung bestehenden Risikofaktoren hinsichtlich der Tiergesundheit identifiziert werden. Die Umsetzung eines tierhygienischen Minimal-Programms soll im Hinblick auf Wirksamkeit und Aufwand-Nutzen-Relation untersucht werden. Die Ergebnisse sollen in einen Leitfaden für die landwirtschaftliche Praxis zur Kontrolle und Reduzierung von Gesundheitsproblemen auf ökologisch wirtschaftenden Schweinebetrieben eingearbeitet werden.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wurde der Tiergesundheitsstatus und das Gesundheitsmanagement auf 21 ökologisch wirtschaftenden Betrieben sowie die Schlachtkörpermerkmale und Organbefunde von 3.989 Mastschweinen untersucht. Lediglich 10,5 % der Lungen wiesen mittel- bis hochgradige Veränderungen auf. Für die konventionelle Vergleichsgruppe (n = 46.535) wurde ein Anteil von 11,5 % ermittelt. Parasitär bedingte pathologische Veränderungen an den Lebern wurden bei 65,2 % der Öko-Schweine gefunden. Demgegenüber wiesen die konventionell gehaltenen Tiere mit 41,1 % eine signifikant niedrigere Befundrate auf. Stichprobenuntersuchungen zu den Antikörpergehalten gegen Mykoplasmen und Salmonellen wiesen auf einen Kontakt der Tiere mit den Erregern auf den Betrieben hin. Bei der Klassifizierung der Schlachtkörper wurden 46 % der Schlachtkörper in „E“, 30 % in „U“, 19 % in „R“, 4 % in „O“ und 1 % in „P“ eingruppiert. Der durchschnittliche intramuskuläre Fettgehalt lag bei 1,53 % und wies eine große Variation zwischen den Betrieben auf. Fast alle Schlachtkörper (95,4 %) erreichten im Muskelfleisch einen pH1-Wert von ł 6,0. Defizite im Management wurden vor allem hinsichtlich der Fütterung festgestellt. Betriebe, welche die empfohlenen Maßnahmen zur Verringerung der Parasitenbelastung konsequent umsetzten, konnten eine signifikante Abnahme der Leberbefunde erreichen. Die Ergebnisse der Erhebungen zeigen, dass die untersuchten Betriebe den hohen Anforderungen der ökologischen Tierhaltung an das Management und an die Qualitätssicherung nicht in allen Punkten gerecht wurden. Unzureichende Honorierung der Erzeugung über den Marktpreis und fehlende Gesundheits- und Qualitätskontrollen dürften für bestehende Defizite mitverantwortlich sein. Sie bieten gleichzeitig Ansätze für eine kurzfristige Verbesserung der aktuellen Situation.
Ergebnis (engl.): In a survey carried out on 21 organic pig farms which delivered their pigs to a single abattoir, animal health status, and carcass quality (n = 3989 carcasses) were assessed. Only 10.5 % of the lungs showed middle to high-grade pathological findings. 11.5 % of the control group of conventional pigs (n = 46535) provided similar findings. 65.2 % of the organic pigs showed milk spots in the liver. In contrast, conventionally produced fatteners had significantly lower pathological findings (41.1 %) in the liver. Carcass quality was rated according to the EUROP-System: 46 % showed the classification “E”, 30 % “U”, 19 % “R”, 4 % “O” and 1 % “P”. The intramuscular fat content in the M. longissimus dorsi averaged to 1.53 %. Nearly all carcasses (95.4 %) reached a pH1-value in the muscle of ł 6.0. Deficits were detected in relation to the feeding management. Farmers, who implemented the recommended measures to decrease the parasite load, achieved a significant reduction of milk spots. The spot sampling of blood analysed for mycoplasma and salmonella antibodies revealed that animals on most of the farms had contact to the pathogens.
The results of the investigations showed that the examined organic pig farms did not meet the high demands of organic farming in relation to the management and the quality assurance in all aspects. Insufficient feedback and a lack of honouring the efforts by premium prices as well as missing health and quality controls measures may be responsible for existing deficits and, on the other hand offer options to improve the current situation.
Laufzeit: Beginn: 01.10.2002 / Ende: 31.01.2004
Ausf. Einrichtung: Fachgebiet Tierernährung/Tiergesundheit Universität Kassel, Witzenhausen
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: skizze_rili; antrag_rili; monogastrier; schweine; hygiene; schlachtkörperqualität; fleischqualität; produktqualität; Tiergesundheit, Lebensmittelqualität