Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Identifizierung von genetischen Markern zur Selektion von Schafen gegen TSE- Empfänglichkeit unter besonderer Berücksichtigung atypischer Fälle
Beschreibung (dt.): Im Rahmen des Projektes sollen die sowohl in Deutschland als auch international bei den so genannten atypischen Scrapiefällen auftretenden Abweichungen hinsichtlich der genetischen TSE-Empfänglichkeit der Schafe im Vergleich zu den bisherigen bereits züchterisch und tierseuchenrechtlich verwendeten Erkenntnissen analysiert werden, um mögliche Ursachen aufzudecken und genetische Marker zu identifizieren, die insbesondere in Deutschland besser als die bisherigen geeignet sind, um gegen TSE-Empfänglichkeit beim Schaf zu selektieren. Proben von TSE-positiven Schafen und TSE-negativen oder TSE-unverdächtigen Herdengenossen sowie aus TSE-negativen Schafherden verschiedener Rassen sollen dazu dienen, den Einfluss schon bekannter sowie weiterer noch zu identifizierender Polymorphismen in codierenden und genregulatorischen Bereichen des Prionproteingens und weiterer Genorte insbesondere auf atypische Scrapie zu verifizieren.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen des Vorhabens wurde die Genetik von Scrapie-erkrankten Schafen mit der von Herdenmitgliedern verglichen, um prädisponierende genetische Faktoren sowohl für die atypischen als auch für die klassischen Formen zu finden. Hierbei wurden Polymorphismen in der kodierenden Region des PRNP (Codons 136, 141, 154, 171 und weitere Polymorphismen) sowie in regulatorischen Bereichen des PRNP untersucht. Ferner wurden Mikrosatellitenanalysen an den Loci OAR 13, 14, 15, 16 und weitere Kandidatengen-Analysen im Hinblick auf ihre Beteiligung bei atypischer oder klassischer Scrapie durchgeführt. Hierbei zeigte sich auch bei den deutschen Scrapie-Fällen der bereits bekannte Zusammenhang, dass klassische Scrapie nicht bei ARR-Tieren (Codons 136, 154 und 171) auftritt. Allerdings schützte dieser Haplotyp nicht vor der Erkrankung mit atypischer Scrapie. Darüberhinaus konnte eine klare Assoziation von atypischer Scrapie mit einem Codon 141-Polymorphismus beschrieben werden, der auch in anderen Ländern festgestellt worden war. Für die PRNP-Promotor-Polymorphismen und verschiedene Allele von Mikrosateliten auf dem Chromosom 15 konnten ebenfalls signifikante oder hoch signifikante Zusammenhänge mit der Empfindlichkeit für klassische oder atypische Scrapie nachgewiesen werden, während alle anderen Loci keine prädisponierende Bedeutung hatten. Ferner waren Allele des Kallikrein 1-Gens signifikant mit klassischer Scrapie assoziiert. Damit finden die schon im Vorgängerprojekt 02HS024 gemachten Beobachtungen sowie Erkenntnisse der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA, BIOHAZ) weitere Bestätigung.
Laufzeit: Beginn: 16.01.2005 / Ende: 30.06.2007
Ausf. Einrichtung: Institut für Tierzucht und Haustiergenetik Justus-Liebig-Universität Giessen, Gießen
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: scrapie; schafe; tse; resistenzzucht; gentechnik; , Tierzucht