Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

Ergebnis der Suche

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Einsatz und Etablierung von Raubmilben zur nachhaltigen Spinnmilbenkontrolle in der Sonderkultur Hopfen
Beschreibung (dt.): Ein bedeutender Schädling im Kulturhopfenanbau ist die Gemeine Spinnmilbe, zu deren Kontrolle ein Großteil der Anbauflächen in Deutschland, teilweise prophylaktisch, mit Akariziden behandelt wird. Ziel ist jedoch eine nachhaltige Spinnmilbenkontrolle zu etablieren, wie sie beispielsweise durch den Einsatz von Raubmilbenpopulationen erreicht werden kann. Bisher gibt es in Deutschland mit Raubmilben im Wein- und Obstbau positive Erfahrungen. Jedoch stellt der Kulturhopfenanbau besondere Anforderungen an den Einsatz von Raubmilben dar, da bei der Ernte die oberirdischen Pflanzenteile fast vollständig vom Feld entfernt werden und somit keine Strukturen für die Überwinterung der Nützlinge vorhanden sind. Daher soll in dem vorliegenden Vorhaben der Einsatz gezüchteter Raubmilben im Kulturhopfen als natürliche Spinnmilbenkontrolle geprüft werden. Hierzu werden unterschiedliche Methoden der Ausbringung sowie unterschiedliche Raubmilbenarten von verschiedenen Bezugsquellen vergleichend analysiert. Als wichtigstes Ziel des Projektes soll eine Standardmethode entwickelt werden, wie mit geeigneten Untersaaten in den Fahrgassen oder durch das Anbringen künstlicher Verstecke Winterquartiere für die Raubmilben geschaffen werden können, um eine Etablierung der Nützlinge über mehrere Vegetationsperioden zu ermöglichen. Dazu werden die Raubmilbenarten Typhlodromus pyri, Neoseiulus californicus und Phytoseiulus persimilis und ggf. eine weitere Art untersucht. Weiterhin sieht der Versuchsplan neben dem Einsatz von künstlichen Verstecken für die Nützlinge Untersaaten in den Fahrgassen für die Nützlinge wie den Rohr-Schwingel, die Gemeine Brennessel und das Franzosenkraut vor. Die Versuche werden auf fünf Standorten bei vier Praxisbetrieben durchgeführt. Zwei der Betriebe wirtschaften dabei gemäß den Bestimmungen des ökologischen Landbaus. Als Qualitätsparameter wird bei allen Versuchsernten der Gehalt an Alphasäure bestimmt, welche eine wichtige Größe für die Brauwirtschaft darstellt.
Ergebnis (dt.): In den Jahren 2013 bis 2015 wurden im Rahmen eines von der BLE geförderten Forschungsprojektes der Einsatz und die Etablierung von Raubmilben zur nachhaltigen Spinnmilbenkontrolle an fünf Versuchsstandorten im bayerischen Anbaugebiet Hallertau mit den autochthonen Raubmilben (a) Typhlodromus pyri und (b) Amblyseius andersoni sowie einer Mischung aus den allochthonen Raubmilbenarten (c) Phytoseiulus persimilis und Neoseiulus californicus untersucht. Im Fokus des Projektes stand die dauerhafte Ansiedlung der heimischen Art Typhlodromus pyri. Dafür wurden in den Fahrgassen Einsaaten von Rohrschwingel Festuca arundinacea, einer Grünlandmischung (BQDSM-2a) sowie Erdbeeren als Mischkultur angelegt. Im Zuge der drei-jährigen Forschungsarbeiten mit insgesamt 15 Versuchen lieferten nur zwei Versuche eindeutige Ergebnisse. Es stellte sich heraus, dass die effektivste und kostengünstigste Methode der Ausbringung von T. pyri zur Bekämpfung von T. urticae der Transfer einjähriger Bugruten von Weinreben, die während des spätwinterlichen Rebschnittes anfallen, auf die Hopfenpflanzen ist. Daneben erwies sich der Mix aus P. persimilis und N. californicus als sehr effektiv. Bei Beprobungen von Rohrschwingel im Frühjahr 2015 und 2016 wurden in geringem Umfang Raubmilben aufgefangen, womit ein erster Beleg erbracht werden konnte, dass Rohrschwingel als Überwinterungsrefugium für Raubmilben dienen kann. Weitere Beprobungen und Beobachtungen sind nötig, um zu diesem Themenkomplex gesicherte Aussagen treffen zu können.
Ergebnis (engl.): In the course of a three-year research project from 2013 to 2015, the release and es-tablishment of predatory mites for the control of two-spotted spider mites, Tetranychus urticae, was conducted in five hop gardens of the Bavarian ‘Hallertau’ hop growing region. The species compared were the autochthonous mites (a) Typhlodromus pyri, (b) Amblyseius andersoni and (c) a mix of the two allochthonous species Neoseiulus californicus and Phytoseiulus persimilis. Main objective of the project was the establishment of a permanent population of T. pyri in a hop garden by providing the predators with structures for their hibernation by undersown crops. We chose seedings of tall fescue Festuca arundinacea, a grassland seed mixture (BQDSM-2a) and strawberries as an intercrop in the wheel lanes. During the three project years, 15 trials were conducted of which however only two yielded meaningful results. We found that the cheapest and most effective way to release T. pyri in hops is the transfer of vine cuttings gathered during the pruning of vines in late winter. Besides, the mixture of P. persimilis und N. californicus proved to be very effective. During samplings of the undersown crop of tall fescue in spring 2015 and 2016, predatory mites were recorded in low numbers. This is evidence that tall fescue can serve as a hibernation quarter for predatory mites. More studies are however needed to give more detailed answers to this thematic constellation.
Laufzeit: Beginn: 01.05.2013 / Ende: 31.05.2016
Ausf. Einrichtung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) - Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung - AB Hopfen, Wolnzach
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Tierische Schaderreger, animal pathogens, Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Nachhaltigkeit, sustainability, Gartenbau, horticulture, Gartenbau, horticulture, Prävention, Prevention, Hopfen, hop, Integrierter Pflanzenschutz, integrated plant protection
Förderkennzeichen: 2812NA014
Dokument zum Download: Abschlussbericht 12NA014.pdf (2 MB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
boel-forschung@ble.de

Erweiterte Suche

Hier gibt es die Möglichkeit, nach Stichworten, Themenfeldern, Projektstatus, Förderprogrammen, Laufzeiten und Einrichtungen zu suchen:

Erweiterte Suche.