Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Analyse und Optimierung der Beziehungen zwischen Grünland, Tiergesundheit und Tierzucht bei Mutterkuhherden (MuKuGreen)
Beschreibung (dt.): Die Nutzung von Grünland ist seit jeher eine zentrale Komponente der Agrarwirtschaft und der Tierhaltung im Besonderen. In der jüngeren Vergangenheit wurde Grünland hauptsächlich als Futterfläche und Futterlieferant, vorwiegend im Bereich der Milcherzeugung, als ein wesentlicher Faktor, jedoch relativ separat betrachtet. Eine nachhaltige Nutzung des Grünlandes zeigt sich aktuell und immer deutlicher als eine in ökologischem und ökonomischem Zusammenhang zu betrachtende prozessuale Einheit. Auch der als klassisch zu bezeichnende Zusammenhang zwischen der Grünlandnutzung im Allgemeinen und der besonderen Bedeutung der Beweidung muss insofern als eine substanzielle und in sich geschlossene Form der Bewirtschaftung mit sehr ausgeprägter gegenseitiger Beeinflussung angesehen werden. Hierin zeigen sich exemplarisch auch die gegenseitigen Abhängigkeiten der Produktionsbedingungen und -grundlagen innerhalb betrieblicher Wirtschaftssysteme. In der Zucht wurden diese Produktionsbedingungen jedoch bisher nur indirekt berücksichtigt, bzw. wurde für reale Populationen in Deutschland noch nicht im Rahmen genetisch-statistischer Verfahren (Zuchtwertermittlung) zählbar gemacht. Genau an dieser Stelle setzt das vorliegende Projekt an. Beispielhaft sollen diese Ansätze im beantragten Projekt für die Rinderzucht und –haltung in Form der Fleischrinderzucht bzw. der Mutterkuhhaltung bearbeitet werden. Die Nutzung des Grünlandes ist in Deutschland, trotz schwieriger ökonomischer Bedingungen, heute in nach wie vor zunehmendem Umfang in Koppelung an die Fleischrinderzucht und -haltung zu sehen. Mit über 600.000 Mutterkühen in Deutschland hat sich diese Form der Rinderhaltung längst etabliert. Sie hat heute einen wesentlichen Anteil an einer nachhaltigen und umweltgerechten Landwirtschaft und Grünlandnutzung. Dieses Projekt ist Teil des Verbundprojektes bestehend aus 12NA042 und 12NA127.
Ergebnis (dt.): Über einen Zeitraum von 18 Monaten wurden Gesundheitsdaten von fünf Angusrind- Mutterkuh-Herden an vier Standorten in Deutschland erhoben. Ein Projektschwerpunkt lag in der parasitologischen Untersuchung der Herden, wobei in weniger als der Hälfte (41%) der untersuchten Proben Parasitenstadien nachgewiesen wurden. Magen-Darm Strongyliden und Kokzidien stellten dabei regionsübergreifend wesentliche Befunde dar, wohingegen Leberegel, Lungen- und Bandwürmer je nach Standort variierten. Andere Arten wurden vereinzelt nachgewiesen. Die in diesem Zusammenhang ausgewerteten Betriebsfragebögen wiesen auf eine geringe Sensibilisierung der Landwirte für die Parasiten-Problematik hin. So werden zum Beispiel Präparate zur Behandlung nicht auf allen Betrieben regelmäßig gewechselt (wobei hier die Möglichkeiten in der biologischen Landwirtschaft generell eingeschränkt sind) und ein spezielles Weidemanagement zur Minimierung der Belastung, gerade der empfindlichen Jungtiere, fand nicht statt. Hier ist ökonomisch und ökologisch Potenzial zur Verbesserung durch adäquates Weidemanagement gegeben. Als weiterer Schwerpunkt der Gesundheitsrisiken für Mutterkühe wurden Klauenprobleme eruiert und im Rahmen der jährlichen Klauenpflegemaßnahmen eine Dokumentation der Klauengesundheit auf Basis der Nomenklatur nach ICAR (International Committee of Animal Recording, 2015) durchgeführt. Hornspalten und Weiße-Linie-Defekte waren die häufigsten Befunde, während die bei Milchkühen häufig zu finden den bakteriellen Klauenerkrankungen nur vereinzelt festgestellt wurden. In Blutproben wurde eine massive Unterversorgung der Tiere mit wichtigen Mineralstoffen (vor allem Selen, Kuper, Zink) auf allen Betrieben festgestellt, welche eine der Ursachen der mangelnden Hornqualität der untersuchten Tiere sein könnte.
Ergebnis (engl.): Health data of five beef suckler cow herds (Angus) were collected over a period of 18 month on four locations in Germany. One main focus of the present study was the parasitologic status of the herds. Less than half of the analysed samples (41%) were positive for parasites. Gastro intestinal nematodes and coccidiosis were the most frequent finding for all regions, while liver flukes, lung and tape worms varied regionally. Other types of parasites were found sporadically. In this context, the questionnaires for the farmers revealed a low sensitivity concerning parasites. Not all farmers change substances for deworming regularly (a reason for that may be the limitation of options for organic farmers) or manage their pastures in order to minimize the parasite burden, especially for the sensitive calves and heifers. There is potential for economic and ecologic improvements for organic farms by appropriate pasture management. Another focus of health risks for beef suckler cows are claw disorders. At the annual claw trimming appointment, claw health was documented using the nomenclature of ICAR (International Committee of Animal Recording, 2015). Horn fissures and white line fissures were the most frequent findings, while bacterial claw diseases, which are very common in dairy cattle, were only found in small numbers. Blood samples reveal massive mineral deficiencies (especially selenium, copper and zinc) of the animals on all farms. This could be one of the reasons for the poor hoof quality in the examined animals.
Laufzeit: Beginn: 01.10.2014 / Ende: 30.09.2017
Ausf. Einrichtung: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover - Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, Hannover
Themenfelder: Tierhaltung, animal husbandry
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Tiergesundheit, animal health, Tierzucht, animal breeding, Futtermittel, animal feed, Futterbau, feed crop production, Rinder, cattle, Gräser, grasses, Fleisch, meat
Förderkennzeichen: 2812NA042
Dokument zum Download: Abschlussbericht_MuKuGreen_TiHo.pdf (937,2 KB) Deckblatt_Schlussbericht_12NA042.pdf (181,2 KB) Praxismerkblätter.pdf (691,7 KB)

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