Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: FreeSow: Integration ethologischer und funktioneller Merkmale in Zuchtprogramme für die Sau von morgen
Beschreibung (dt.): Während für die Haltung säugender Sauen in der ökologischen Tierhaltung freiere Haltungssysteme bereits etabliert sind, findet gegenwärtig auch ein Umdenken auf breiterer Basis statt. Es ist zu erwarten, dass in Zukunft im Abferkelbereich eine dauerhafte Fixierung der Sau nicht mehr zulässig sein wird. Allerdings stellt die Umsetzung der Haltung in Freilaufbuchten nicht nur die Tierhalter, sondern auch die Tiere vor neue Herausforderungen. Um in diesem System optimale Gesundheit und Tierwohl bei guten Leistungen zu erfahren, müssen Sauen Eigenschaften besitzen, die bisher in keinem Zuchtprogramm berücksichtigt werden. Die Charakterisierung dieser funktionalen Merkmale und eine mögliche Integration in Zuchtprogramme als Beitrag zur nachhaltigen Tierzucht sind das Ziel dieses Forschungsvorhabens. Hierbei werden Merkmale aus den Bereichen Verhalten, Tiergesundheit und physisches Wohlergehen charakterisiert, erfasst und im Idealfall in das Zuchtprogramm integriert. Die praktischen Datenerhebungen finden an Reinzucht-Landrasse-Sauen statt, welche in Freilaufbuchten gehalten werden. Über den Zeitraum der Datenerhebung von zwei Jahren werden wiederholte Beobachtungen einzelner Sauen realisiert und eine ausreichende Tierzahl für eine genetische Analyse erreicht. Das Sauenverhalten wird analysiert und Daten zur Tiergesundheit und zum physischen Wohlergehen erhoben. Die Tiere werden genotypisiert und mögliche Korrelationen der erfassten Parameter statistisch untersucht. Zuchtplanungsrechnungen und die Integration der charakterisierten Merkmale in ein Zuchtprogramm schließen sich an. Um gesicherte übertragbare Ergebnisse auf ökologische Bedingungen zu erlangen, werden Validierungs-Untersuchungen in einem ökologischen Betrieb durchgeführt. Über die gesamte Projektlaufzeit erfolgt begleitend der Wissenstransfer in die Praxis.
Ergebnis (dt.): Das Projekt „FreeSow“ hatte zum Ziel, Sauen hinsichtlich ihrer Eignung für freiere Abferkelsysteme und alternative Haltungsverfahren zu charakterisieren und diese Eigenschaften in die zukünftige Zuchtplanung zu integrieren, um einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Tierzucht zu leisten. Da Systeme ohne Fixierung besondere Herausforderungen mit sich bringen, wird von einer in ihnen gehaltenen Sau erwartet, dass sie sowohl eine gute Mütterlichkeit gegenüber ihren Ferkeln aufweist als auch mögliche Interaktionen mit dem Menschen toleriert. Daher wurden im Projekt verschiedene Verhaltenstests zur Beschreibung des Verhaltens der Sauen entwickelt und angewandt. Für die praktische Datenerfassung über zwei Jahre standen der Basiszuchtbetrieb Garlitz (BHZP) mit 80 Bewegungsbuchten für detaillierte Untersuchungen und die ökologische Sauenhaltung des LBZ-Echem (LWK) für die Validierung unter ökologischen Bedingungen zur Verfügung. Umfangreiche Datenerhebungen und -analysen zur Tiergesundheit und zum Wohlbefindens bildeten einen weiteren Schwerpunkt. Alle im Rahmen des Projektes entwickelten Verhaltenstests zur Toleranz gegenüber menschlichen Interaktionen erwiesen sich als geeignet, um das Verhalten der Sauen in praxi zu charakterisieren. Die geschätzten Heritabilitäten für die Merkmale, die sich mittels Test ergaben und Verhalten der Sauen gegenüber Menschen charakterisierten, lagen im Bereich von h² = 0,131 bis h² = 1.87. Diese Erblichkeitsgrade lassen eine erfolgreiche züchterische Bearbeitung zu. Zudem fanden sich bei Genom-weiten Assoziationsstudien erste Hinweise auf vielversprechende SNPs. Für die Nutzung in einem Sauenplaner wurden neue Merkmale des Tierverhaltens entwickelt und integriert, so dass eine einfache Dokumentationsmöglichkeit für den Sauenhalter geschaffen worden ist. Bereits während der Projektlaufzeit wurde die Selektion gegen unerwünschte Verhaltensweisen von Sauen in Abferkelsystemen mit größerer Bewegungsmöglichkeit umgesetzt.
Ergebnis (engl.): The aim of the “FreeSow” project was to characterize sows for their suitability for free farrowing systems, and to integrate these traits into future breeding programmes. In this way an important contribution to sustainable livestock breeding was given. Because free farrowing systems pose particular challenges, a suitable sow is expected to have both good maternal characteristics and a high tolerance when interacting with humans. Therefore, the project developed and applied various behavioral tests to describe the behavior of the sows. Data collection took place over two years on the basic breeding farm Garlitz (BHZP) with 80 movement pens for detailed examinations. For validation under organic conditions, the sow herd of LBZ-Echem (LWK) was available. Extensive data collection and analysis on animal health and well-being was another focus. All behavioral tests for tolerance to human interactions developed within the project proved to be suitable for characterising the behaviour of sows in practice. The estimated heritabilities for the tested traits, characterising the behavior of the sows towards humans, ranged from h² = 0.131 to h² = 1.87. These degrees of heritability allow for successful breeding. In addition, initial evidence for promising SNPs was found in genome-wide association studies. New traits of animal behavior have been developed and integrated into a sow planner. In this way, a simple documentation option has been created for the sow farmer. Already during the project period, the selection against unwanted behaviors of sows in farrowing systems with greater mobility was implemented.
Laufzeit: Beginn: 01.06.2016 / Ende: 31.05.2019
Ausf. Einrichtung: BHZP GmbH, Dahlenburg
Themenfelder: Tierhaltung, animal husbandry
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Tierzucht, animal breeding, Tierschutz, Tierwohl, animal welfare, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Schweine, pigs, Fleisch, meat, Klimaanpassung, climate change adaptation
Förderkennzeichen: 2815NA083
Dokument zum Download: Abschlussbericht_15NA083.pdf (2 MB)

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