Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Lebendmulchsysteme mit einjährigen Leguminosen
Beschreibung (dt.): Im ökologischen Landbau ist die Stickstoffversorgung der Anbausysteme immer noch kritisch zu sehen. Diese könnte durch einen höheren Anteil an Leguminosen in den Fruchtfolgen verbessert werden. Jedoch sind viele Leguminosen mit sich selbst oder anderen Arten unverträglich, so dass für ihren Anbau größere zeitliche Abstände notwendig sind. In diesem Projekt soll somit die Nutzung alternativer Leguminosearten – gekennzeichnet u.a. durch verschiedene Wuchstypen und Entwicklungszyklen als in diesem Raum üblich – als Lebendmulch in verschiedenen Hauptkulturen erprobt werden. Ziel des Vorhabens ist dementsprechend, Anbausysteme im ökologischen Landbau so weiterzuentwickeln, dass vermehrt Leguminosen in die Fruchtfolge integriert werden.
Ergebnis (dt.): Lebendmulchsysteme im Getreideanbau stoßen in Deutschland seit einigen Jahren auf steigendes Interesse, zeigten sich aber wegen der starken Konkurrenz des als Bodenbedecker verwendeten Weißklees als schwer durchführbar. Einjährige Leguminosen sind wegen ihres kurzen, determinierten Vegetationszyklus potentiell besser geeignet, sie können durch Selbstaussaat mehrjährige Bestände bilden. In diesem Projekt wurden anhand einiger typischer Arten die Eignung einjähriger Leguminosen als Lebendmulche im Getreideanbau geprüft, die Anbausysteme für Lebendmulche weiterentwickelt sowie ihre Wirkung auf die Bodeneigenschaften und die Stickstoffversorgung untersucht. Hierzu wurden über einen Zeitraum von 2 ˝ Jahren insgesamt 11 Feldversuche angelegt, in denen Getreide in Lebendmulchen mit einjährigen Leguminosen angebaut wurde. Variiert wurden die Faktoren Hauptkultur (Weizen und Roggen) sowie die Leguminosenart (Medicago orbicularis, M. minima, Trifolium campestre und T. subterraneum als einjährige Arten, T. repens und M. lupulina als Kontrollvarianten), zum Teil auch die Einsaatmethode, der Einsaatzeitpunkt und die N-Versorgung. Es zeigte sich, dass die geprüften einjährigen Arten in der Lage sind, unter süddeutschen Bedingungen durch Selbstaussaat mehrjährige Bestände zu bilden und dass die Konkurrenzverhältnisse die Realisierung von Lebendmulchsystemen mit einjährigen Leguminosen grundsätzlich ermöglichen.Der hauptsächliche Vorteil gegenüber mehrjährigen Leguminosen besteht in ihrem determinierteren Entwicklungszyklus, so dass die Konkurrenz gegenüber der Hauptkultur in der besonders kritischen Kornfüllungsphase nur noch gering ist. Positive Wirkungen auf die N-Versorgung der Anbausysteme sowie auf die biologischen und physikalischen Bodeneigenschaften konnten ebenfalls nachgewiesen werden. Erdklee (T. subterraneum) und T. campestre erwiesen sich wegen ihres niedrigen Wuchses und der zuverlässigen Wiederaussaat am geeignetsten. Während die gemeinsame Etablierung der untersuchten Leguminosen und der Hauptkultur im ersten Jahr auf keine großen Schwierigkeiten stieß, müssen die Methoden für die Einsaat der Hauptkultur in die bereits etablierten Leguminosenbestände noch weiter entwickelt werden.
Ergebnis (engl.): n the past years, there has been an increased interest in the possibilities of cereal production in legume living mulches. In Germany, these cropping systems have been tested exclusively using white clover as ground cover crop. White clover may be very aggressive, especially in moist summers and has to be controlled mechanically, when used as living mulch. Annual self-reseeding species with a short, determined life cycle might be better adapted for this purpose, because competition with the main crop is reduced in the critical stages. In this project, the possibilities to use annual species for the establishment of living mulches in cereal cropping have been tested, the cropping systems have been improved and their effects on biological and physical soil characteristics have been investigated. Several field trials have been established over a period of 2 1/2 years, growing wheat and rye in living mulches of 6 different legume species (Medicago orbicularis, M. minima, Trifolium campestre, T. subterraneum as annual species, T. repens and M. lupulina as control). In other experiments, the influence of planting time and N-supply on the balance between ground cover and main crops has been investigated. It could be shown, that all tested species are capable to re-establish from seed for several consecutive years under southern German conditions. It could be confirmed that competition of annual legumes on cereals is lower than in perennial species, especially in the grain filling period, which is particularly critical. The mechanical control of the ground covering legumes becomes therefore obsolete. Positive effects of the living mulch on the N-supply of the cropping system and on biological and physical soil properties could be evidenced. Due to its ready establishment, a low and prostrated growth habit and the availability of commercial seed, T. subterraneum may be the best adapted legume species. T. campestre and M. minima are less competitive in the early development stages, while M. orbicularis revealed to be very aggressive under favorable conditions. While there were little problems in establishing living mulches together with a cereal, the problems of planting the main crops into readily established living mulches have been resolved only partially.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2004 / Ende: 15.03.2007
Ausf. Einrichtung: Technische Universität München - Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme, Freising
Themenfelder: Pflanzenbau, crop production
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Pflanzenernährung, plant nutrition, Nachhaltigkeit, sustainability, Ackerbau, crop production, Landtechnik, agricultural engineering, Weizen, wheat, Roggen, rye, Klee, clover
Förderkennzeichen: 2803OE099
Dokument zum Download: Schlussbericht 03OE099.pdf (2,8 MB)

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