Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Anatomische und verhaltensmäßige Grundlagen der Scrapie beim Schaf und die Konsequenzen für die Public Health und Veterinary Public Health
Beschreibung (dt.): Beim Schaf sind anatomische Kenntnisse zum tonsillären Gewebe und seine Verbindungen zum autonomen Nervensystem sehr lückenhaft. In der Pathogenese von Scrapie ist die Ausbreitung von Prionen über das lymphatische Gewebe und das Nervengewebe von entscheidender Bedeutung. In Sachsen-Anhalt steht zur Zeit eine Mutterschafherde von ca. 500 Mutterschafen mit derzeit 5 positiv auf Scrapie getesteten Tieren. Es bietet sich bei diesen natürlich infizierten Tieren die einmalige Gelegenheit, nach erfolgter tierseuchenrechtlicher Keulung der genotypisch Scrapie-empfänglichen Tieren im Oktober 2004, verschiedene Gewebeproben (Rachenmandeln, Nickhaut, Darm- und Gekröseproben) zu entnehmen und auf Prionen zu untersuchen. Bis zur Keulung soll die Beobachtung der Tiere vor Ort Aufschluss über das Verhalten der gesamten Herde und einzelner auffälliger Tiere geben. Dadurch können Rückschlüsse zwischen spezifischen Verhaltensänderungen bei Scrapie und histopathologischen Veränderungen gezogen werden.
Ergebnis (dt.): Der Scrapie-Ausbruch in einer 500köpfigen Schafherde bot die Gelegenheit, die Tiere vor der Keulung auf verhaltensbiologische Veränderungen zu beobachten und nach der Tötung und Entnahme von Gewebeproben Zusammenhänge zwischen dem Infektionsweg und eventuell daraus resultierenden Verhaltensänderungen zu erforschen. Ziel des Forschungsvorhabens war deshalb die Sammlung und Asservierung von Gewebeproben zwecks späterer Untersuchung auf anatomische Veränderungen. Des Weiteren wurden ethologische Daten gesammelt, um Kenntnisse zur Scrapie-Diagnose ante mortem zu gewinnen und um den Zusammenhang zwischen abnormem Verhalten und Infektionsstatus zu prüfen. Die im Rahmen des Forschungsvorhabens gewonnenen ethologischen Daten und Gewebeproben sollen Grundlagen zur Entwicklung und Verbesserung von Bekämpfungsstrategien, insbesondere hinsichtlich der Früherkennung am lebenden Tier, liefern. Im Rahmen des Projektes wurde umfangreiches Material wie Gewebeproben, Augenkammerflüssigkeit und Serum gewonnen. Insgesamt konnten 3.500 Proben aus verschiedenen Geweben gesichert werden. Die Analyse, die Auswertung der ethologischen Daten sowie die Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Infektionsstatus und Verhaltensbeobachtungen sollen ab April 2005 durchgeführt werden und waren nicht Bestandteil dieses Projektes. Die Ergebnisse des Gesamtforschungsprojektes werden erst nach Abschluss der Arbeiten zur Verfügung stehen.
Laufzeit: Beginn: 01.09.2004 / Ende: 15.10.2004
Ausf. Einrichtung: Institut für Fleischhygiene und -technologie Freie Universität Berlin, Berlin
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: scarpie; seuchenbekämpfung; schafe; kleinprojekt; , Veterinärwesen