Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Introgression von Resistenzgenen gegen den Erreger Drechslera teres aus Wildgerste (H. spontaneum) in Kulturgerste (H. vulgare)/Universität Bonn
Beschreibung (dt.): In dem Projekt sollen neue Resistenzquellen gegen den Erreger Drechslera teres bei Gerste nutzbar gemacht werden. In Vorversuchen wurden verschiedene Linien der Wildgerste H. spontaneum auf Resistenz gegen Drechslera teres getestet. Einige dieser Wildgerstenlinien besitzen eine z. T. starke Resistenz. Aus weiteren, langwierigen Vorarbeiten stehen für diese Wildgerstenlinien darüber hinaus schon Rückkreuzungspopulationen bis hin zur vierten Rückkreuzungsgeneration für die geplanten genetischen Studien zur Verfügung. Auch eine Genkarte mit insgesamt z.Z. 50 Mikrosatellitenmarkern erstellt worden. Die Verknüpfung dieser Vorarbeiten erlaubt es, die Genetik dieser neuen Drechslera teres Resistenzquelle aufzuklären und gleichzeitig Kreuzmaterial und molekulare Marker für eine marker-gestützte Selektion für die Züchtung zur Verfügung zu stellen. Zur Erfüllung dieses Zieles sind zunächst in vitro-Resistenz-Testungen einer spaltenden Population geplant. Die nachfolgenden Untersuchungen mit molekularen Markern erlauben die Detektion der Resistenzloci, wobei es aufgrund der Vorarbeiten des Kielers Kooperationspartner anzunehmen ist, daß es sich um QTL handeln wird. Im weiteren Verlauf wird eine Verifikation der QTL in späten Rückkreuzungsgenerationen erfolgen. Als Ergebnis stehen anschließend Linien mit signifikanten QTL und auch die entspechenden Marker für die weitere züchterische Bearbeitung zur Verfügung.
Ergebnis (dt.): Die Netzfleckenkrankheit bei Gerste wird hervorgerufen durch den Pilz Drechslera teres. Im deut-schen Gerstensortiment sind zur Zeit nur Sorten mit einer ungenügenden Resistenz gegen diesen Erreger vorhanden. Das Ziel des Projektes war die Unterstützung der Resistenzzüchtung durch die Erschließung von Resistenzquellen aus Wildgersten. In Kreuzungen von Wildgersten mit der Kultur-gerste dienten QTL (Quantitative Trait Loci)-Analysen zur Lokalisierung von Markerloci für das Merkmal Drechslera-Resistenz. Die QTL wurden verifiziert und über Rückkreuzungen in die Kulturgerste übertragen. Der Projektnehmer hat die Schlussfolgerung gezogen, dass mindestens zwei Resistenzgene vorhanden sein müssen, um eine gute Resistenzwirkung zu erhalten. Mit einer Kombination von zwei Markern, die mit einem Resistenzgen gekoppelt sind, konnte der Drechslera-Befall von 15,1 auf 0,7 % gesenkt werden. Der Hinweis, dass bei Kreuzungen mit Wildgersten die Gefahr der Einkreuzung von unerwünschten Eigenschaften besteht, macht deut-lich, dass die markergestützte Überführung von Resistenzgenen in Hochleistungssorten einer Kulturart für den Züchter eine Herausforderung darstellt.
Laufzeit: Beginn: 01.09.1999 / Ende: 31.12.2002
Ausf. Einrichtung: Institut für Pflanzenbau Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: wildgerste; drechslera; resistenz; ackerbau; , Pflanzenzucht