Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Strategien zur Regulierung des Steinbrandes - Teilprojekt B:Strategien zur Regulierung von Steinbrand an Weizen (Tilletia caries, Tilletia controversa) unter besonderer Berücksichtigung von Befallstoleranzgrenzen und direkten Bekämpfungsmaßnahmen
Titel (englisch): Strategies for the regulation of common bunt (Tilletia caries) of wheat with regard to threshold values and non-chemical protection measures
Beschreibung (dt.): Ziel des Projektes ist es, durch die Kombination von geeigneten Maßnahmen (resistente Sorten, Saatgutbefallsermittlung, Saatgutbehandlungsverfahren) einen vollständigen Schutz vor Steinbrandbefall an Weizen im ökologischen Anbau zu erzielen und damit Qualitäts- und Ertragseinbußen zu vermeiden. In diesem Vorhaben sollen folgende Arbeitsziele erreicht werden: 1.) Ableitung und Festlegung von Befallstoleranzgrenzen für Tilletia caries unter Berücksichtigung von Standort, Sorte und Anbaubedingungen als Voraussetzung für die Vermeidung direkter Bekämpfungsmaßnahmen. 2.) In Abhängigkeit von der Befallssituation, das heißt von der Stärke der Infektion, der Resistenz der Sorte, den Standort- und Anbaubedingungen sollen Saatgutbehandlungsmaßnahmen geprüft und optimiert werden. An direkten Maßnahmen zur Saatgutbehandlung werden Mittel auf naturstofflicher Basis, physikalische und biologische Verfahren einbezogen. 3.) Anhand der Untersuchungen sollen grundsätzliche Aussagen und Empfehlungen über Art und Umfang notwendiger Bekämpfungsmaßnahmen für die im ökologischen Landbau wichtigen Erreger von Blattkrankheiten aufgezeigt werden. Eine Auswahl des jeweils am besten geeigneten Verfahrens zur Unterdrückung der Pathogene soll getroffen werden. 4.) Es soll ein vollständiger Schutz vor Steinbrandbefall durch die Kombination aller geeigneter Maßnahmen erprobt werden.
Ergebnis (dt.): Vier unterschiedlich anfällige Weizensorten wurden in 6 Stuten (20-5000 Sporen/Korn) inokuliert und 6 alternativen Behandlungsverfahren unterzogen. In Klimakammerversuchen wurde mittels Frühsymptomen (chlorotische Blattflecken) zu BBCH 14 der potenzielle Befall erfasst. Alle Sorten hatten bereits in der niedrigsten Stufe Frühsymptome, in der höchsten Stufe waren bis 56 % der Pflanzen befallen. Trotz standardisierter Versuchsbedingungen war die Symplomausprägung sehr uneinheitlich. Die Auswirkung der Behandlungen auf den Frühbefall war bei den Sorten unterschiedlich, tendenziell zeigten Tillecur und Heißwasser eine gute, mikrobielle Präparate wenig Wirkung. Da die Bestimmung des Blattbefalls als einzige Methode zur Prognose des Ährenbefalls nicht ausreichte, wurde ein quantitativer ELISA zum Pilznachweis in der Ährenanlage etabliert. Signifikante Pilzgehalte wurden bei hoher Inokulation detektiert, und nur hier bestand ein Zusammenhang zwischen der Wirkung einer Behandlung und der Pilzmenge. Die Relevanz von Frühsymptomen bzw. des immunologischen Nachweises für den späteren Ährenbefall ist noch nicht ausreichend geklärt. An 5 Standorten wurden Feldversuche mit jeweils 3 Sorten, 3 Inokulationsstufen und 2 Behandlungen angelegt. Der Befall war in Abhängigkeit von Aussaattermin und Witterung an den Standorten unterschiedlich hoch und lag bei max. 5,8 %. Unterschiede zwischen den Inokulationen und den Sorten waren deutlich sichtbar. Bei anfälligen Sorten waren bereits bei 20 Sporen/Korn, bei mittelanfälligen Sorten ab 1000 Sporen/Korn befallene Ähren vorhanden. Nach Tillecurbehandlung wurden nahezu keine Brandähren gezählt, die Heißwasserbehandlung zeigte eine etwas geringere Wirkung.
Feldversuche und Berechnungen zur theoretischen Sporenbelastung ergaben, dass auch ein niedriger Befall eine Gefährdung darstellt. Anfällige Sorten sollten bereits bei einem Besatz von 5-10 Sporen/Korn, mittelanfällige Sorten ab 1000 Sporen/Korn behandelt werden.
Ergebnis (engl.): Seeds of 4 different susceptible wheat cultivars were inoculated with spores of T. caries in 6 levels (20-5000 spores/seed) and were treated with 6 alternative methods. In greenhouse experiments infestation with bunt was determined on the basis of early symptoms (necrotic flecking) on the leaves at BBCIi 14. Symptoms were observed in the untreated controls in all cultivars from the lowest inoculation level. The expression of symptoms varied in spite of standardized test conditions. The effects of treatments on early symptoms differed between cultivars. Trends indicate good effects of Tillecur and hot water treatment and no effects in treatments with microorganisms. The assessment of leaf symptoms was insufficient for the prediction of bunted ears, therefore a quantitative ELISA was used for the detection of T. caries in the apical point. Significant concentrations of the pathogen were determined at high inoculation levels, only here a connection between effects of treatment and concentration was observed. The relevance of early symptoms and/or immunological proof for the development of bunt has not been solved. At 5 locations field trials were performed with 3 cultivars. 3 inoculation levels and 2 treatments. Infestation was different at the locations and depended on the sowing date and weather. Differences between inoculations and cultivars were clearly visible. Highly susceptible cultivars had bunted ears after inoculation with 20 spores/seed, the medium susceptible cultivar with 1000 spores/seed. After Tillecur treatment a very small number of infested ears were counted, after hot water treatment a lower effect was recorded. Field trials and calculations of the theoretical spore load revealed the risk potential of a low infestation. To avoid disease accumulation, susceptible cultivars should be treated when con-laminated with 5-10 spores/seed and medium susceptible cultivars at 1000 spores/seed.
Laufzeit: Beginn: 01.06.2002 / Ende: 31.12.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für integrierten Pflanzenschutz Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Kleinmachnow
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: ressort; f.3.3; ressortauf; ackerbau; pilzkrankheiten; saat- und pflanzgut; pflanzenstärkungsmittel; auswirkungen von pflanzenschutzmitteln; Pflanzenschutz, Pflanzenschutz