Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte - Strategieentwürfe für den vorbeugenden Verbraucherschutz
Beschreibung (dt.): Die Studie untersucht speziell an Kinder als Zielgruppe gerichtete Lebens- und Genussmittelwerbung in verschiedenen Medien (Kinderzeitschriften, Fernsehen, Internet) auf Aussagen, die aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht haltbar sind bzw. die sich im Hinblick auf die Werberegelungen am Rande der Zulässigkeit bewegen. Die Untersuchung stützt sich auf die vom deutschen Werberat verwendeten Kriterien und erweitert diese um solche Kriterien, die speziell den vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes für Kinder berücksichtigen. Der Schwerpunkt wird auf den ernährungsbedingten Erkrankungen Karies, Diabetis und Fettleibigkeit liegen. Es werden Werbeaussagen aus Internet, Fernsehen und Radio erfasst und analysiert. Abschließend werden Steuerungs- und erforderlichenfalls Eingriffsoptionen zur Verbesserung des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes in der Werbepraxis vorgestellt. Das Konzept stützt sich Verfahren der Institutionenanalyse.
Ergebnis (dt.): Das Problem der Fettleibigkeit, des Übergewichts und den daraus resultierenden Folgeerkrankungen nimmt deutlich zu. Die Ursachen hierfür sind neben einer gewissen Veranlagung der Energieüberschuss, der bei Kindern und Jugendlichen mit den geänderten Ernährungsgewohnheiten und Lebensbedingungen zusammenhängt. Insbesondere die als regelmäßige Zwischenmahlzeit verzehrten Snacks, Riegel, fast food und softdrinks sind hinsichtlich dieser Faktoren als äußerst bedenklich einzustufen. Insgesamt lässt sich nach der Bewertung der beworbenen Lebensmittel sagen, dass ferrero Kinderprodukte und Cerealien von Kelloggs und Nestle eine extrem hohe Energiedichte aufweisen, zu hoch, um die ideale Zwischenmahlzeit für Kinder zu sein, als die sie teilweise präsentiert werden. Die Produktpräsentation im Internet und die Aufmachung der Verpackung sind die Anteile der Werbung, die es dringend zu beeinflussen gilt. Die Aufmachung der Produkte beinhaltet wesentlich häufiger einen Gesundheitsbezug als nach Beurteilung der Werbung zu vermuten wäre. Die Rechtsprechung erwartet jedoch von Verbrauchern, Kinder eingeschlossen, dass sie sich informieren und anhand der Zutatenliste auch etwaige irreführende Aufdrucke (bsp. Katjes Fruchtgummi fettfrei) richtig zu beurteilen. Das Problem ist folglich durch Vorschriften und Strategien zu lösen, die einerseits auf der Ebene der Werbung und Produktkennzeichnung ansetzen. Aufgrund der Prüfung der verschiedenen Maßnahmen empfiehlt die Studie, zusätzlich zu den bereits laufenden Aufklärungsmaßnahmen an der schnell identifizierbaren Kennzeichnung der Lebensmittel anzusetzen und eine Zertifizierung von Lebensmitteln zu entwickeln, die einer geeigneten Institution übertragen wird.
Laufzeit: Beginn: 15.04.2004 / Ende: 14.01.2005
Ausf. Einrichtung: Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse Fachhochschule Darmstadt, Darmstadt
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: mündiger_konsument; werbung; kinderernährung; wirtschaftsgüter; verbraucherschutz; kleinprojekt; , Verbraucherschutz