Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Konzeptentwicklung für die Zertifizierung von Steerten mit Hilfe der Transpondertechnologie
Beschreibung (dt.): In den Grundsätzen der Fischereipolitik des BMVEL ist dargelegt, dass die Fischerei nachhaltig zu gestalten ist. Dadurch sollen die lebenden Meeresschätze und das Meeresökosystem auf Dauer erhalten und den Fischern ein ausreichendes Einkommen gewährleistet werden. Ein Weg zu diesem Ziel ist der Einsatz umweltfreundlicher Fanggeräte, die schonend arbeiten und so selektiv sind, dass es keinen oder nur geringen Beifang an unerwünschten Meeresorganismen gibt. Die Erfahrung zeigt aber, dass es Fischer gibt, die Netze mit deutlich geringerer Selektivität (u.a. durch Manipulation der Maschenweiten) einsetzen. Im Rahmen dieses Projektes ist deshalb zu prüften, ob es durch die Zertifizierung von Steerten mit Hilfe der Transpondertechnologie möglich ist, die Identität von Steerten zweifelsfrei sicherzustellen (detaillierte und lückenlose Dokumentation von Eigenschaften, Herkunft und Historie der Steerte). Ein ausschließlicher Einsatz derart gekennzeichneter Steerte würde eine positive Wirkung auf eine nachhaltige fischereiliche Nutzung haben. Um zu ermitteln, ob geeignete Transponder existieren, ist zunächst ein detailliertes Anforderungsprofil aus der Praxis der Steerteherstellung sowie des Fischfangs heraus zu entwickeln. Nach einer Vorauswahl sind die in die engere Wahl gelangten Transponderbauformen umfangreichen Labor- und Feldtests zu unterziehen, um eine begründete Aussage zu der zu empfehlenden Transponderart bzw. Transponderbauform abgeben zu können. Darüber hinaus ist ein Konzept zu erstellen, wie der Informationsfluss im Rahmen der Steertekontrolle ablaufen soll.
Ergebnis (dt.): Um eine Manipulation von Steerten in der Fischerei zu verhindern bzw. deren illegale Anwendung zu unterbinden, wurde im Rahmen des vorliegenden Forschungsvorhabens untersucht, ob mit Hilfe von RFID-Technologie (Transponder und Lesegeräte) eine Zertifizierung von Steerten möglich ist. Dazu wurden zunächst umfangreiche Labor- und Praxistests hinsichtlich der Aspekte physikalische/ chemische Belastbarkeit, Lesbarkeit und Erfassungssicherheit mit einer Vielzahl marktverfügbarer Transponder durchgeführt. Anschließend wurden die Datenträger an verschiedene Schlepp- und Stellnetze appliziert und ausführlich auf ihre Leistungsfähigkeit unter Praxisbedingungen auf See untersucht. Die Ergebnisse der Labor- und Feldtests führten zu Empfehlungen, die zwei Transponderbauformen für die Schleppnetzfischerei und einen Typ für die Stellnetzfischerei als geeignet hervorheben. Hinsichtlich der Forderung nach verlässlicher Identifikation entsprach nur eines der getesteten Handlesegeräte den Anforderungen. Anhand der Untersuchungsergebnisse wurde ein anwendungsorientiertes Zertifizierungsmodell erarbeitet, welches sich auf einen dazu erarbeiteten ausführlich dargestellten Kriterienkatalog und eine Analyse der wechselseitigen Beziehungen privatwirtschaftlicher und öffentlicher Interessengruppen stützt. Insgesamt wurde der Nachweis erbracht, dass es möglich ist, mittels technisch angepasster marktgängiger RFID-Technik Eigenschaften, Herkunft und Historie von Steerten zu dokumentieren, um somit die Identität der benutzten Netze zuordnen zu können. Es wurde modellhaft dargelegt, wie über einen gesteuerten Kontrollprozess die Überwachung der ordnungsgemäßen Anwendung von Netzmaterial durchführbar ist. Zusätzlich wurden Hinweise zur potentiellen Nutzung einzelner Elemente des erarbeiteten Zertifizierungsmodells für weitere Bereiche der Fischereiwirtschaft erbracht.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2006 / Ende: 31.03.2007
Ausf. Einrichtung: Fachgebiet Logistik Universität Dortmund, Dortmund
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: steerte; transpondertechnologie; rifd; netze; fangrate; tierschutz; nachhaltige fischerei; kleinprojekt; , Fischereiwesen