Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Messung des Kundennutzens der Anlageberatung
Beschreibung (dt.): Die Messung des Kundennutzens der Anlageberatung dient drei Zielen: 1. Der einzelne Verbraucher sollte die Geeignetheit seiner Anlage beurteilen und seine Anlagestrategie anpassen können. 2. Das einzelne Finanzunternehmen sollte seine interne Vertriebssteuerung stärker am Kundennutzen orientieren können. 3. Im Markt der Finanzunternehmen sollte ein Wettbewerb im Hinblick auf den Kunden-nutzen der Beratung entstehen können. Es besteht Entscheidungshilfebedarf darüber, nach welchen Methoden eine Messung des Kundennutzens möglich und sinnvoll ist und auf welcher Grundlage deren Anwendung in der Praxis erfolgen sollte. Die Öffentlichkeit soll darüber aufgeklärt werden, welchen Nut-zen und welche Methoden im Hinblick auf die Messung des Kundennutzens der Anlage-beratung bestehen. Es ist außerdem zu prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, damit der Kun-dennutzen für den betroffenen Verbraucher und die Öffentlichkeit transparent wird. Hier-bei sind auch mögliche gesetzliche Maßnahmen zu diskutieren. Folgende Sachverhalte sind wissenschaftlich zu bearbeiten: 1. Bestandsaufnahme bestehender Aktivitäten und Systeme zur Messung des Kundennut-zens der Anlageberatung 2. Darlegung und Bewertung von Instrumenten zur Messung des Kundennutzens im Hin-blick auf Bankeinlagen, Finanzinstrumente und Kapitallebensversicherungen; hierbei sollen die Instrumente die Wertentwicklung der Anlage und das in der Anlage enthal-tene Risiko berücksichtigen und für Anlageentscheidungen der Verbraucher, für die in-terne Vertriebssteuerung der Finanzunternehmen und für einen Vergleich zwischen den Marktteilnehmern geeignet sein 3. Darlegung und Bewertung legislativer und nichtlegislativer Maßnahmen, die auf die Anwendung der Instrumente in der Praxis zielen
Ergebnis (dt.): Die Forschergruppe liefert Belege und Argumente, warum die verlässliche Steuerung von Risiken bei Erreichung einer fairen Rendite ein zentraler Qualitätsausweis von Beratung sein muss. Auch sollte der Qualitätsausweis zwischen Anbietern gut vergleichbar sein.
Die Forscher haben auch untersucht, inwieweit Anbieter in Deutschland bereits entsprechende Informationen bereitstellen. Ergebnis: Nur in Ausnahmefällen lassen die ausgewiesenen Informationen Rückschlüsse auf den Beratungserfolg hinsichtlich Anlagerendite und -risiko zu. Dies veranlasst die Autoren der Studie zu dem Zwischenfazit, dass im Markt derzeit wenig Transparenz zum Preisleistungsverhältnis der Anlageberatung herrscht.
Der Hauptteil der Studie beschäftigt sich mit der Entwicklung und Bewertung von Instrumenten zur Transparenzschaffung. Die Forscher empfehlen schließlich zwei Maßnahmen für das Wertpapiergeschäft. Die erste setzt auf die Initiative von Verbrauchern. Sie sollen berechtigt werden, von ihrem Finanzdienstleister sämtliche Depotbuchungsdaten aus dem letzten Jahr in einem standardisierten elektronischen Format einzufordern. Die Daten können dann von einer zentralen Auswertungsstelle in verständliche Kennzahlen übersetzt werden, um Vergleiche zwischen Anlegern und Anbietern zu ermöglichen.
Die zweite Maßnahme, die nach Möglichkeit zeitversetzt auf Basis erster Praxiserfahrungen umgesetzt werden sollte, verpflichtet Finanzdienstleister, ihren Wertpapierkunden einmal jährlich standardisierte und leicht verständliche Kennzahlen zu Depotrisiko und -rendite auszuweisen. Diese Kennzahlen eignen sich dann direkt zum Anbieterbvergleich. In der Studie werden auch Möglichkeiten zur legislativen Umsetzung beider Maßnahmen vorgestellt und Erweiterungen auf Bankeinlagen und Versicherungsprodukte diskutiert. Die Autoren sehen gute Chancen, dass die gewonnene Leistungstransparenz zu mehr Verbraucherautonomie und schließlich zu mehr Kundennutzen der Anlageberatung führen wird.
Ergebnis (engl.): Introduction: The complexity of investment decisions together with limited financial literacy and possible behavioral biases of retail investors make financial advice important. Presently, there is limited transparency regarding the benefits from advice. Against this background we 1) define costumer benefits from advice and review how they are currently measured, 2) conceptualize a standardized way of measurement, and 3) propose options for an implementation in the German market.

Methods: We complement a review of the relevant scientific literature by in-depth interviews with industry experts and customers, a representative survey, and quantitative empirical analyses of transaction data of advised retail investors.

Results: We find that quantitative measures (such as portfolio risk and net return) should be used to measure customer benefits. Risk measurement and reporting should be guided by existing provisions (e.g., UCITS), but tailored to the specific context of sound financial advice. Going forward we see two options: I) providing retail investors with standardized administrative data that can be used by third parties to produce measures of customer benefits, or II) requiring financial institutions (in particular, custodian banks) to produce and report such measures regularly.

Conclusion: We conclude that standards for measuring and reporting customer benefits from advice are technically feasible and that they appear to be socially desirable. Although we expect such standards to increase transparency, there is no guarantee that all consumers will use the information to improve the quality of their investment decisions or their choice of advisor. We therefore suggest to begin with the less intrusive Option I and proceed with Option II only if its social desirability can be better corroborated.
Laufzeit: Beginn: 30.12.2010 / Ende: 30.09.2011
Ausf. Einrichtung: Hackethal & Friends GmbH, Offenbach am Main
Themenfelder: Wirtschaftlicher und rechtlicher Verbraucherschutz, economic and legal consumer protection
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Beratung, consulting, Prozessqualität, process quality, Finanzen / Versicherung, finances/insurance, Marktinformation / -Transparenz, market information / market transparency, Vorsorge, prevention, Vertragsrecht, contract law, Verbraucherinformation, consumer information
Förderkennzeichen: 2810HS013
Dokument zum Download: 10HS013.pdf (2,9 MB)

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Weizen Stroh

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Weizen +Sorte

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+Weizen -Gerste

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

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Beachten Sie, dass die (")-Anführungszeichen, die die Phrase umschließen, Operatorzeichen sind, die der Trennung der Phrase dienen. Es handelt sich hierbei nicht um Anführungszeichen, die den Such-String selbst umfassen.