Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Marktmacht in landwirtschaftlichen Bodenmärkten – Bedeutung, Messung, Abgrenzung
Titel (englisch): Market Power on Land Markets - Importance, Measurement, Delimitation
Beschreibung (dt.): Sowohl auf den deutschen als auch auf den internationalen Bodenmärkten verei-nigen einzelne Landwirtschaftsbetriebe und Unternehmensverbünde immer größe-re Anteile an landwirtschaftlichen Flächen. Im Zuge dieser Entwicklung wird zu-nehmend die Frage nach den Auswirkungen dieser Entwicklung sowie der Not-wendigkeit einer Beschränkung dieser Konzentrationsprozesse diskutiert. Zwei Bundesländer haben erste Versuche unternommen, Möglichkeiten zur Beschrän-kung des Größenwachstums und der Flächenkonzentration gesetzlich zu veran-kern. Auch auf europäischer Ebene werden Einschränkungen des freien Kapital-verkehrs im Hinblick auf die besondere Bedeutung landwirtschaftlicher Böden dis-kutiert. Einzelne Mitgliedstaaten haben bereits Beschränkungen vorgenommen. Zur 'Bodenverknappung' – verstanden als Verknappung landwirtschaftlichen Bo-dens mit den daraus resultierenden Preissteigerungen landwirtschaftlicher Flächen – und deren Ursachen liegen bereits zahlreiche Studien vor, viele weitere sich in diesem Zusammenhang stellende Fragen sind jedoch bislang noch unbeantwortet. Diesem Forschungsfeld widmet sich die vorliegende Studie.
Ergebnis (dt.): Marktmacht kann zu Fehlallokationen und somit Wohlfahrtsverlusten führen. Während die Besonderheiten von Bodenmärkten Markt- und Verhandlungsmacht in unterschiedlichen Ausprägungen erwarten lassen, können vorliegende empirische Konzepte nicht oder nur eingeschränkt auf Bodenmärkte angewandt werden. In der vorliegenden Studie wurden Konzentrationsmaße als Indikatoren genutzt, deren Interpretation im Lichte potenzieller oder tatsächlicher Marktmacht aber nicht unproblematisch ist. Für die Bundesländer Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wurden Maße für die Bewirtschaftungskonzentration und exemplarisch die Eigentumskonzentrationen für den Landkreis Märkisch-Oderland (BB) dargestellt. Die Ergebnisse zeigen teils deutliche regionale und lokale Unterschiede ohne klare Tendenzen. Ergebnisse aus Experteninterviews in drei Fallregionen und einer Onlinebefragung deuten darauf hin, dass Bewirtschaftungskonzentration stärker noch als die Eigentumskonzentration wahrgenommen wird und der Wettbewerb auf Pacht- als auch auf Kaufmärkten mehrheitlich als nicht fair eingeschätzt wird.
Auf Basis von Pacht- und Kaufpreisregressionen ergibt sich eine leicht negative Korrelation zwischen Preisen und Konzentration. Diese Ergebnisse können ein Indiz für Marktmacht auf der Nachfrageseite darstellen. Mögliche Erklärungen hierfür können in der Größe der Betriebe, in Schlaggrößen sowie der Professionalisierung der Akteure liegen. Es ergeben sich aber keine eindeutigen Belege, ob daraus oder aufgrund der Aktivität von Unternehmensverbünden wie Holdings auf Bodenmärkte nachteilige ökonomische, sozial- oder regionalpolitische Folgen resultieren.
Defizite bei Datenverfügbarkeit und -zugang sowie die Komplexität von Bodenmärkten lassen kaum verallgemeinernde und pauschalisierende Aussagen zu. Dennoch stellen die Projektergebnisse neue empirische Fakten und theoriebasierte Argumente zur aktuellen Bodenmarktdiskussion zur Verfügung und zeigen potentielle Handlungsoptionen auf.
Ergebnis (engl.): Market power can cause allocative inefficiencies and welfare losses. While the particularities of land markets may allow to expect market and bargaining power in various dimensions, the applicability of existing empirical concepts seems to be limited. The present study uses alternative concentration measures as indicators for potential market power but their interpretation regarding (actual) market power may be problematic. For the German federal states of Brandenburg, Saxony Anhalt and Lower Saxony, concentration indicators of farmed and – in the case of the district Märkisch-Oderland in Brandenburg – owned land have been determined and plotted. The results show substantial regional and local differences without clear trends. Results from expert interviews for the case study regions and online surveys suggest that the concentration of farmed land is perceived stronger than the land ownership concentration. Moreover, competition on land rental and sales market is often not perceived as fair.
Based on regressions for sales and rental markets, a slightly negative correlation of land concentration and land prices is found. These results may indicate market power on the demand side. Potential explanations may be found in farm sizes, parcel sizes, as well as the professionalization of the market actors. Clear evidence whether these effects are necessarily negative from an economic, social or regional perspective cannot be derived. The same holds true for the potential land market effects of linked farming enterprises as holding structures.
Deficits in the availability of and access to data as well as the complexity of land markets do not allow to generalize conclusions. Nevertheless, the project findings provide new empirical facts and theory-based arguments for current land market debates and indicate potential policy options.
Laufzeit: Beginn: 19.11.2018 / Ende: 04.07.2020
Ausf. Einrichtung: Bietergemeinschaft Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) & Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) & Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Halle (Saale)
Themenfelder: Ökonomie, economy
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Regionen, regions, Boden (Bodenschutz, Bodenfruchtbarkeit, Bodenbearbeitung, Bodengesundheit), soil (soil conservation, soil fertility, soil cultivation, soil health), Ländliche Entwicklung, rural development, Markt, market, Agrarpolitik, agricultural policy, Marktinformation / -Transparenz, market information / market transparency
Förderkennzeichen: 2818HS002
Dokument zum Download: 2818HS002_Abschlussbericht.pdf (4 MB)

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

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