Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von chemisch-synthetisch erzeugtem Methionin in der ökologischen Geflügel- und Schweinefütterung - Literaturstudie -
Beschreibung (dt.): Die EG-Verordnung (EWG-Nr. 1804/1999) zur ökologischen Tierhaltung verbietet den Einsatz von synthetischen Aminosäuren in der Fütterung. In der ökologisch ausgerichteten Geflügel- und Schweineproduktion weisen die Rationen häufig ein erhebliches Defizit an essentiellen Aminosäuren auf. Durch Zugabe von synthetisch hergestellten Aminosäuren könnten diese Defizite ausgeglichen werden. Mittelfristig ist zu erwarten, dass alle limitierenden Aminosäuren außer Methionin in einem fermentativen Prozess unter Verwendung von genetisch veränderten Mikroorganismen erzeugt werden können. Deshalb kommt für einen etwaigen Einsatz in der ökologischen Landwirtschaft nur die mittels eines chemisch-synthetischen Prozesses gewonnene Aminosäure Methionin in Betracht. Über eine begrenzte Änderung der Bestimmung der EG-Öko-Verordnung zur Frage der Zulassung von Methionin in der Geflügel- und Schweinefütterung wird derzeit diskutiert. Im Rahmen des Vorhabens wird ein Statusbericht mit einer eingehenden Literaturrecherche und -diskussion erstellt. Aspekte zur Tiergesundheit, zum Tierschutz, zur Prozess- und Produktqualität sowie Möglichkeiten des Einsatzes biogener Methioninquellen (z.B. aus Algen) finden Berücksichtigung. Abschließend erfolgt eine betriebswirtschaftliche Bewertung zum Methionineinsatz in der ökologischen Fütterung.
Ergebnis (dt.): Die EG-Verordnung (EWG-Nr. 1804/1999) zur ökologischen Tierhaltung verbietet den Einsatz von synthetischen Aminosäuren in der Fütterung. In der ökologisch ausgerichteten Geflügel- und Schweineproduktion weisen die Rationen häufig ein erhebliches Defizit an essentiellen Aminosäuren auf. Durch Zugabe von freien Aminosäuren könnten diese Defizite ausgeglichen werden. Für einen etwaigen Einsatz in der ökologischen Landwirtschaft kommt nur die mittels eines chemisch-synthetischen Prozesses gewonnene Aminosäure Methionin in Betracht. Über eine begrenzte Änderung der Bestimmung der EG-Öko-Verordnung zur Frage der Zulassung von Methionin in der Geflügel- und Schweinefütterung wird derzeit diskutiert. Im Rahmen des Vorhabens wurde ein Statusbericht mit einer eingehenden Literaturrecherche und -diskussion zum o.g. Thema erstellt. Insgesamt handelt es sich um eine sehr komplexe Fragestellung. Aus dem Statusbericht ist abzuleiten, dass die Unterversorgung von Hochleistungsrassen und -linien mit Methionin zu einer Beeinträchtigung der Tiergesundheit bei Geflügel und Schweinen führen kann. Durch Nutzung von Rassen mit niedrigerem Leistungspotential und/oder Nutzung von sog. Robustrassen kann auf den Einsatz von synthetischem Methionin in den Rationen verzichtet werden ohne die Gesundheit der Tiere zu gefährden. Durch Supplementierung der Futterrationen mit freien Aminosäuren wird der Proteinansatz der Tiere deutlich gesteigert und damit die N-Ausscheidung pro Tier und Produkteinheit herabgesetzt. Bei Ausschöpfung des genetischen Leistungspotentials der Tiere werden die Produktionskosten gesenkt. Mit einer Zustimmung der Ökoanbauverbände zum Einsatz von synthetisch hergestelltem Methionin in Futterrationen wird jedoch nicht gerechnet, zumal keine Verbraucherakzeptanz zu erwarten ist. Durch Einsatz von alternativen biogenen Methioninquellen (Algen, Hefen, Bakterien etc.) scheint eine Möglichkeit gegeben, Aminosäuren-Imblancen in Futterrationen auszugleichen. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf.
Laufzeit: Beginn: 15.06.2003 / Ende: 15.10.2003
Ausf. Einrichtung: Fachgebiet Tierernährung/Tiergesundheit Universität Kassel, Witzenhausen
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: eiweißlücke; ökologischer landbau; schweine- und geflügelfütterung; kleinprojekt; , Tierernährung