Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Möglichkeiten der Reinigung des Ablaufwassers aus intensiven Forellenzuchtanlagen in Pflanzenkläranlagen
Beschreibung (dt.): Das Ziel des Vorhabens besteht im nachhaltigen Schutz der Ressource Wasser und der Vermeidung von Schäden an aquatischen Ökosystemen. Dazu sollen die Möglichkeiten der Aufbereitung des aus intensiv genutzten Fischzuchtanlagen anfallenden Ablaufwassers in Pflanzenkläranlagen untersucht werden. Es ist zu prüfen, inwieweit die Nährstoff- und Schwebstoffbelastung des in Fischzuchtanlagen genutzten Wassers in einer Pflanzenkläranlage reduziert werden kann, bevor es dem Vorfluter wieder zugeleitet wird. Bei den Nährstoffen handelt es sich vorrangig um die für die Gewässereutrophierung verantwortlichen Pflanzennährstoffe Phosphor und Stickstoff. Pflanzenkläranlagen sind prinzipiell zur Reduzierung von P- und N-Belastungen geeignet, müssen aber den Besonderheiten des fischereilichen Abwassers, wie geringe Nährstoffkonzentrationen bei hohen hydraulichen Belastungen, angepaßt werden. Der eigentliche Forschungsbedarf besteht daher darin, ein optimales Verhältnis des Flächenbedarfs einer Pflanzenkläranlage zum anfallenden Ablaufwasser einer Fischzuchtanlage bei hoher Reinigungsleistung zu ermitteln.
Ergebnis (dt.): Die Beurteilung der Reinigungsleistung von Pflanzenkläranlagen zur Behandlung von Abwasser, das bei der Forellenproduktion anfällt, erfolgte mit Überlaufwasser aus Forellenteichen in Boden- (mit Bodenkontakt) und Aquakultursystempflanzenkläranlagen (ohne direkten Bodenkontakt) sowie mit bei der Forellenproduktion anfallendem Spülwasser von Mikro- und Rinnensieben in Bodensystempflanzenkläranlagen. Für Bodensystempflanzenkläranlagen standen drei Anlagen zur Verfügung, die mit der gleichen Abwasserqualität, jedoch mit unterschiedlicher Abwassermenge beschickt wurden. Die Reinigungsleistungen variierten dabei bei abfiltrierbaren Schwebstoffen (AS) von 92-97 %, beim chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) von 64-74 %, bei Phosphor (P) von 49-69 % und bei Stickstoff (N) von 21-42 %. Höhere Abwassermengen wurden ohne Probleme bewältigt. Die Leistung stieg mit steigender Nährstofffracht im Abwasser linear an. Der Winterbetrieb der Anlage verursachte keine Probleme. Die Reinigung des Spülwasser der Siebreinigung führte, bedingt durch die im Vergleich zur Überlaufwasseraufbereitung verringerten Abwassermengen, zu deutlich verlängerten Verweilzeiten und dadurch zu noch höheren Wirkungsgraden. Bei der Aquakultursystempflanzenkläranlage lagen die Reinigungsleistungen bei AS mit 67-72 %, bei CSB mit 30-31 %, bei P mit 41-53 % und bei N mit 19-30 % unter den Leistungen der Bodenkultursystempflanzenkläranlage. Als Ursache wird der fehlende Bodenkontakt des Abwassers genannt. Auch hier wirkten sich zunehmende Abwassermengen lediglich mit einem leicht angestiegenem N-Gehalt aus. Das Nährstoffrückhaltevermögen nahm, ähnlich wie bei den Bodenkultursystempflanzenkläranlagen mit Ausnahme von N, linear zur Nährstofffracht zu.
Laufzeit: Beginn: 01.08.1999 / Ende: 31.07.2001
Ausf. Einrichtung: Abteilung Fischzucht und Fischpathologie Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: forellenzucht; pflanzenkläranlagen; ablaufwasser; abwasserreinigung; , Tierhaltung