Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Nutzung von Windkraft durch die Landwirtschaft
Beschreibung (dt.): Für einen verstärkten Umwelt- und Klimaschutz ist die Windkraft ein unverzichtbarer Energieträger. Obwohl rd. 90 % der Windkraftanlagen sich auf landwirtschaftlichen oder ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen befinden, sind Landwirte nur eine Minderheit derer, die an den Gewinnen und Einkommen aus der Windkraft partizipieren. Ziel des Vorhabens ist die Identifizierung von Hemmnissen, die bisher einer weiteren Erschließung bzw. Beteiligung der Landwirtschaft als Einkommensalternative entgegenstanden, die Identifizierung von administrativen Hemmnissen und die Erarbeitung entsprechender Vorschläge zu deren Beseitigung. Dazu werden im Rahmen einer Befragung von Landwirten, die bereits Einkommen als Eigner, Teilhaber, Standortverpächter oder Wartungspartner der Betreiber von Windkraftanlagen erzielen, Daten zu den bisherigen Beteiligungsarten, deren Verbreitung, der Bedeutung des Einkommens aus Windkraft für das Betriebseinkommen, der Anzahl Anlagen und der Menge erzeugten Stroms aus Windkraftanlagen mit landwirtschaftlicher Beteiligung ermittelt. Daneben werden die Landwirte nach den aus Ihrer Sicht größten Widerständen und Hemmnissen bei der Planung und dem Bau von Windkraftanlagen befragt. Im Anschluss sollen die Hinderungsgründe bewertet und Vorschläge zu deren Beseitigung erarbeitet werden.
Ergebnis (dt.): Ziel des Vorhabens war es, die Gründe für den in den letzten Jahren zu verzeichnenden stetig rückläufigen Anteil von Landwirten bei der Einkommenserzielung aus der Windkraftnutzung gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen zu identifizieren. Die vorliegende Studie fasst die Ergebnisse einer bundesweit durchgeführten Fragebogenaktion und von ergänzenden Expertengesprächen sowie Literaturrecherchen zu der Fragestellung zusammen. Die Befragung von Landwirten und Experten hat gezeigt, dass Windkraftanlagen (WKA) offenbar überwiegend von überdurchschnittlich großen Haupterwerbsbetrieben mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von über 100 ha betrieben werden. Als Planungsrisiken und Verbreitungshemmnisse für weitere landwirtschaftliche WKA werden hohe Netzanschlusskosten und zu optimistische „Winderntegutachten“ in der Planungsphase genannt. Im Falle der Projektfinanzierung insbesondere an küstenferneren Standorten fehlen vielen landwirtschaftlichen Hausbanken offenbar immer noch die notwendigen Fachkenntnisse für eine positive Darlehensprüfung. Für die Erweiterung des Bestandsschutzes von landwirtschaftlichen Altanlagen und die Vereinfachung eines nach wirtschaftlichen Kriterien sinnvollen „Repowering“ alter Anlagen, ohne neues Genehmigungsverfahren, besteht insbesondere in den windreichen Küstenregionen mit einer bereits vergleichsweise großen Verbreitung von WKA dringender Bedarf. Die Untersuchung zeigt, dass bei Landwirten ungebrochenes Interesse an der Nutzung der Windenergie als Einkommensalternative besteht. Die im Projekt ermittelte hohe Akzeptanz dezentraler, lokal eingebundener Windkraftanlagen durch das gesellschaftliche Umfeld, sind ein weiteres nicht zu unterschätzendes Argument für landwirtschaftlich betriebene Anlagen.
Laufzeit: Beginn: 01.09.2002 / Ende: 28.02.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für Solare Energieversorgungstechnik e.V., Kassel
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: energiegewinnung; windkraft; einkommenskombinationen; kleinprojekt; , Ökonomie