Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Anpassung bestehender Methoden zur Abschaetzung der Bodenerosion an die Bedingungen des oekologischen Landbaus
Beschreibung (dt.): Gerade im ökologischen Landbau gilt es, durch eine umweltschonende Bewirtschaftungsweise natürliche Lebensprozesse zu fördern und Ressourcen durch einen schonenden Umgang zu schützen und zu erhalten. Auf den Boden bezogen soll die Bodenfruchtbarkeit erhalten werden sowie die Bodenqualität gesteigert und das Bodenleben und die Bodenstruktur verbessert werden. Aber auch im ökologischen Landbau wird der Boden durch unterschiedliche Effekte gefährdet. An erster Stelle steht hierbei die Erosion, wobei vor allem die Wassererosion große Schäden verursacht. Zur Abschätzung der Wassererosion wurden verschiedene Modelle entwickelt. Eines der Modelle ist das in den USA entwickelte 'Universal Soil Loss Equation' Modell, das in Form der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) an deutsche Verhältnisse angepasst wurde. Bei dieser Anpassung sind jedoch Produktionsverfahren des Ökologischen Landbaus unberücksichtigt geblieben, weshalb es unter diesen Bedingungen zu Fehleinschätzungen kommen kann, wie anhand von Untersuchungsergebnissen einer langjährigen Studie an der Versuchsstation Scheyern im Antrag exemplarisch dargestellt wurde. So gesehen beschränkt sich der Geltungsbereich der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung vielmehr auf konventionelle Anbausysteme. Ziel des Projektes ist es dementsprechend, die bereits vorhandene 'Allgemeine Bodenabtragsgleichung (ABAG)', an die Bedingungen des Ökologischen Landbaus anzupassen. Dabei werden mögliche Effekte des Ökologischen Landbaus bezüglich ihrer potentiellen Wirkung auf das Abtragsgeschehen überprüft und nach Möglichkeit die Wirkung in Form von Algorithmen oder Parameterwerte umgesetzt und in die ABAG integriert.
Ergebnis (dt.): Dem ökologischen Landbau werden im Vergleich zu konventionellen Systemen häufig geringere Umweltbelastungen zugesprochen. Ein bedeutender Aspekt sind Wirkungen auf Böden und deren Eigenschaften: Untersuchungen belegen höhere Gehalte organischer Substanz, eine verbesserte Struktur und ein vielfältigeres Bodenleben. Auch Hinweise zu reduzierten Bodenabträgen bestehen. Analysen zum Ausmaß der Wirkungen und den Prozessen sind jedoch kaum verfügbar. Bei der Modellierung von Bodenabträgen und der Ableitung von Maßnahmen sind entsprechende Informationen unabdingbar. Auf Basis umfangreicher Recherche wurden im Projekt Ursachen-Wirkungs-Beziehungen zwischen ökologischer Bewirtschaftungsweise und Bodenerosion erarbeitet. Es zeigt sich, dass die Wirkungen nicht auf einzelne Ursachen, sondern auf verschieden Wirkungskomplexe zurückgehen; durch das Anbausystem, die Fruchtarten und deren Bestandsentwicklung, die Düngung und das Unkrautmanagement wird die Bodenerosion direkt und/oder indirekt durch Modifikation von Aggregatstabilität und Infiltration beeinflusst. Es wurde untersucht, wie sich diese Effekte im Erosionsmodell Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) auswirken. Deren Möglichkeiten zur Berücksichtigung der Effekte müssen differenziert betrachtet werden: Aspekte wie der Einfluss der organischen Bodensubstanz durch die aggregatstabilisierende Wirkungen oder der Einfluss abweichender Bedeckungsverläufen sind prinzipiell abbildbar. Komplexwirkungen (z.B. die Wechselwirkungen zwischen Kulturpflanzenbedeckung, Bodenbearbeitungsverfahren usw.) sind hingegen nicht ohne tiefgreifende Modifikationen zu integrieren. Da viele dieser Aspekte bereits in der RUSLE integriert sind, wird ein Modellwechsel vorgeschlagen. Dazu soll die RUSLE als „weiterentwickelte ABAG“ für die Anwendung im Ökolandbau übertragen und ggf. weiterentwickelt werden. Abschließend wurden verschiedene Forschungsfragen aufgeworfen, durch die der Kenntnisstand zu den Wirkungen des Ökolandbaus auf die Bodenerosion und die Erosionsmodellierung deutlich verbessert werden könnte.
Ergebnis (engl.): Organic Agriculture is often regarded as more environmental friendly as conventional farming. Research proved higher levels of soil organic matter, improved soil structure and enhanced soil biota. There is evidence of reduced soil losses by erosion in Organic Agriculture but analyses of processes are missing. When modeling soil erosion those are essential. Enquiries of the case-and-effect chain of farm management and soil erosion made quite clear that cropping system, type of crops, crop development, manuring practices and weed management are influencing aggregate stability as well as water infiltration which are looked as the most important values accounting for the differences between organic and conventional agriculture in respect to soil erosion.
Some aspects like organic matter, aggregate stability and soil cover are easily to integrate to the widely used erosion model USLE/ABAG but some are not. Many of the latter are already in the revised USLE called RUSLE. It is recommended to use and adopt RUSLE for Organic Agriculture in Middle Europe. To do so some research is necessary.
Laufzeit: Beginn: 15.11.2007 / Ende: 31.12.2009
Ausf. Einrichtung: Technische Universität München - Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme, Freising
Themenfelder: Pflanzenbau, crop production
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Ökologischer Landbau, organic farming, Boden (Bodenschutz, Bodenfruchtbarkeit, Bodenbearbeitung, Bodengesundheit), soil (soil conservation, soil fertility, soil cultivation, soil health), Prognose, forecast
Förderkennzeichen: 2806OE256
Dokument zum Download: Schlussbericht 06OE256.pdf (1,4 MB)

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