Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Anbausysteme und Kulturführung im ökologischen Erdbeer- und Strauchbeerenanbau zur Erhöhung der Bestandessicherheit (incl. Strategien gegen Verunkrautung)
Beschreibung (dt.): Ziel ist es, durch die Entwicklung und Prüfung geeigneter Anbausysteme und Kulturmaßnahmen die Pflanzengesundheit, den Ertrag und die Fruchtqualität zu erhöhen bzw. zu verbessern und damit die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten des ökologischen Beerenanbaus zu erhöhen. Auf schweren Böden sorgt die Wurzelfäule im Erdbeeranbau regelmäßig durch Pflanzenausfälle für hohe Verluste. Dies ist auf eine Vernässung des Bodens im Frühjahr zurückzuführen. Ein weiteres großes Problem insbesondere im zweijährigen Anbau sind Blattkrankheiten und Fruchtfäule. Vor allem reichblühende Sorten bringen eine Verschlechterung der Fruchtqualität (kleinere Früchte, höhere Pilzanfälligkeit) mit sich. Auf zahlreichen Betrieben haben die Schäden in den letzten Jahren Ausmaße angenommen, die die Wirtschaftlichkeit des Erdbeeranbaus in Frage stellen. Auch im ökologischen Sommerhimbeeranbau haben die jährlichen, durch Wurzelfäule und Rutenkrankheiten hervorgerufenen starken Ausfälle in den letzten Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Anbaufläche geführt. Im Strauchbeerenanbau (Johannisbeere, Heidelbeere) ist die Beikrautregulierung als das zentrale Thema noch immer unbefriedigend gelöst, da sie unmittelbaren Einfluss auf den Ertrag und die Qualität der Früchte hat.
Ergebnis (dt.): Der Vergleich Normal- mit Dammkultur bei Erdbeeren wurde unter Öko-Bedingungen an der LVWO Weinsberg mit Frigopflanzen der Sorten ’Honeoye’ und ’Elsanta’ durchgeführt. Unabhängig vom Anbausystem gab es keine Ausfälle durch Phytophtora, da die Infektionsbedingungen nicht gegeben waren. Über beide Versuchsjahre betrachtet erreichte die Dammkultur bei der Sorte ’Honeoye’ einen höheren vermarktungsfähigen Ertrag bei gleichzeitiger Ernteverfrühung. Phytosanitäre und ausdünnende Maßnahmen bei Erdbeeren wurden in zwei Öko-Obstbaubetrieben mit den Sorten ’Florence’ und ’Honeoye’ geprüft (Kontrolle, Entblättern: 2004 von Hand, 2005 mit dem Striegel, Seitenkronen entfernen sowie 2 x Abmulchen des Laubes). Nur die Variante 2x Abmulchen reduzierte deutlich den Befall von Weißfleckenkrankheiten und konnte bei der Sorte ’Honeoye’ eine Ertragssteigerung sowie eine Zunahme in der Größenklasse >30 mm bewirken. Unterschiedliche Bodenvorbereitungsmaßnahmen und Jungpflanzenarten bei Erdbeeren wurden in einem Öko-Obstbaubetrieb bei der Sorte ’Elsanta’ getestet: Bei Frigopflanzen Kontrolle, Tiefenlockerung, bei Topfpflanzen Kontrolle, Tiefenlockerung, Einsaat betriebsübliche Gründüngung, Einsaat Malve. Die Frigopflanzen erzielten im Vergleich zu den Topfpflanzen um 50 % bis 65 % mehr Ertrag. Bei den Topfpflanzen schnitt die betriebsübliche Gründüngung mit einer Ertragssteigerung von +66 % im Vergleich zur Kontrolle am besten ab. Unterschiedliche Anbausysteme und sortenspezifisches Rutenmanagement bei Himbeeren“ wurden auf der Öko-Fläche des Obstversuchsguts Heuchlingen bei den Sorten ’Tulameen’ und ’Meeker’ geprüft: Damm+Kompost, Damm+Kompost+Folie, Normalkultur+Kompost sowie Normalkultur ohne Kompost. Jeweils die Hälfte der Pflanzen war für das sortenspezifische Rutenmanagement vorgesehen. Bei ´Tulameen´ als Zapfenschnitt an den stärkeren Jungruten (Mai), bei der Sorte ’Meeker’ erfolgte ein bodennaher Rückschnitt aller Jungruten. Das Anbausystem Damm+Kompost+Folie hatte bei ´Tulameen´ deutliche Vorteile beim Ertrag und bei den Fruchtgewichten, bei ´Meeker´ schnitt Normalkultur+Kompost am besten ab. Wurzelfäule oder Fruchtbotrytis traten bisher nicht auf. Eine Verringerung des Befalls mit Rutenkrankheiten wurde nur in der Rückschnitt-Variante bei ´Meeker´ beobachtet, nicht beim Zapfenschnitt bei ´Tulameen´. Im Versuchszeitraum trat bei keiner Variante Wurzelfäule oder Fruchtbotrytis auf. Auch zwischen den Anbausystemen beider Sorten konnten bei den Rutenkrankheiten noch keine deutlichen Unterschiede festgestellt werden. Der Zapfenschnitt bewirkte bei der Sorte ‘Tulameen‘ keine Verbesserung der Rutengesundheit. Jedoch reduzierte der bodennahe Rückschnitt bei der Sorte ’Meeker’ den Befall von Rutenkrankheiten. ´Meeker´ reagierte stärker auf den sortenspezifischen Schnitt als auf das Anbausystem. Bei Heidelbeeren und Schwarzen Johannisbeeren wurden verschiedene Beikrautregulierungsarten geprüft, sowohl Bodenbearbeitungsgeräte als auch Mulchvarianten. Die Heidelbeeren (Öko-Betrieb/Lüneburger Heide) reagierten wesentlich besser auf die Mulchvarianten als auf die Bodenbearbeitungsgeräte. Bei den Johannisbeeren (Öko-Betrieb/Insel Rügen) dagegen wurden neben den Mulchvarianten das Ladurnergerät positiv bewertet, allerdings war das Ertragsniveau in der Anlage insgesamt sehr niedrig.
Ergebnis (engl.): Flat and ridge-cultivation for Strawberries were compared under organic conditions at the LVWO Weinsberg with frigoplants of the varieties ‘Honeoye’ and ‘Elsanta’. Independent of the cultivation system, no infestation of root rot could be determined, as the conditions for infection were not given. Summarizing both years the ridge-system a higher yield at the variety ‘Honeoye’ and an earlier start of ripening had been seen. No significant results could be attained with the ‘Elsanta’ variety. Phytosanitary and thinning measures for Strawberries (control, stripping of the leaves, removing of branch crowns, 2x mowing of the leaves) were tested on to two organic farms with the varieties ’Florence’ and ’Honeoye’. Only the variant 2x Mowing markedly reduced the infestation of leaf spot and increased the yield of ‘Honeoye’, more fruits with range >30 mm were picked. Different soil preparations measures in combination with frigoplants and potted plants of Strawberries were compared at the variety ‘Elsanta’ on an organic farm. The following variants were tested: Frigoplants (Control, Deep-loosening) an potted plants (Control, Deep-loosening, green manure mixture and Malva sylvestris-sowing). The frigoplants attained around between 50 % and 65 % more yield in comparison with the potted plants. Within the potted plant variants the green manure mixture performed best with a clear yield increase in comparison with the control. Phytophthora sp. caused no losses of plants. Different cultivation systems and variety-specific shoot management for raspberries were tested on a organic grown area of the fruit research farm in Heuchlingen with the varie-ties ‘Tulameen’ and ‘Meeker’: Ridge+ compost, Ridge+compost+plastic film, flat cultivation+compost, flat cultivation without compost. Half of the plants were intended for variety-specific shoot management. The stronger young shoots of the ‘Tulameen’ variety were cut back to a short stub in May. All young shoots of ‘Meeker’ were cut back at the ground level. During the testing period there were no incidences of root rot or Botrytis cinerea on fruits in any variant. The cultivation system had no influence on the infection with shoot diseases. The cutting to a stub did not increase the health of the shoots of ‘Tulameen’. However, the cutting back at the ground level with the ‘Meeker’ variety reduced the infestation of shoot diseases. ‘Tulameen’ attained the highest yields and more bigger fruits in the system Ridge+compost+plastic film. Cutting to a stub showed poor results regarding yield and shoot length except for the combination with Ridge+compost+plastic film. ‘Meeker’ reacted more to the cutting management than to the cultivation system. Flat cultivation+compost+ 1x Cutting Back was convincing in its effectiveness. The experiments in weed control and cultivation of American blueberries and black currants started in the year 2004. Mulch versions (Mypex foil, bark mulch) were field tested as well as the machines “Ladurner”, “Pellenc”, and a tool based on infrared technology. In American blueberry a striking effect on the crop caused by the different ways of controlling the weed was seen. A significantly higher crop was harvested with the mulch versions than with the machine trials (“Ladurner” and “Pellenc”), which seemed to have a negative influence on the crop. No significant differences in crop characteristics, caused by the soil handling were found in black currant yet.
Laufzeit: Beginn: 01.05.2004 / Ende: 31.03.2007
Ausf. Einrichtung: Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg
Themenfelder: Pflanzenbau, crop production
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Kulturverfahren, cultivation, Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Ökologischer Landbau, organic farming, Obstbau, fruit production, Beerenobst, berry fruit, Düngung, fertilization
Förderkennzeichen: 2803OE087
Dokument zum Download: Schlussbericht 03OE087.pdf (2,6 MB)

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