Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Anwendbarkeit geophysikalischer, bodenphysikalischer und landtechnischer Methoden zur Bestimmung von flächenhaften Bodenverdichtungen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen
Beschreibung (dt.): Durch die ständige Zunahme der Gewichte landwirtschaftlicher Fahrzeuge steigt die Gefahr von flächenhaften, schädlichen Bodenverdichtungen auf Ackerflächen. Für zielgerichtete vorsorgende Gefügeschutzmaßnahmen im Rahmen einer Bodenschutzkonzeption ist das Verfügbarmachen von flächenhaften und gleichzeitig georeferenzierten Informationen zum Verdichtungszustand von landwirtschaftlich genutzten Flächen die Voraussetzung. Das Ziel des Verbundprojektes 03HS003/1 und 03HS003/2 ist daher die Quantifizierung der mechanischen Stabilität der Böden gegenüber Auflasten, die Gewinnung von Aussagen zur flächenhaften Verbreitung von Bodenverdichtungen sowie die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von Bodenverdichtungen. Die Fachhochschule Südwestfalen bearbeitet den landtechnischen Teils des Verbundprojektes, d.h. den Einsatz einer Horizontalmesseinrichtung und den Bau eines Horizontalpenetrometers. Mit diesen Geräten sollen die Bodenmessungen zu Bodenverdichtungen auf den Versuchsstandorten der beiden Projektgruppen durchgeführt werden. Darüberhinaus sollen Bodenkontaktflächenmessungen durchgeführt, Spurentiefen bzw. Schlupf erfasst und Bodenkennwerte ermittelt werden.
Ergebnis (dt.): Die Eignung verschiedener geophysikalischer u. landtechnischer Kartierverfahren wurde auf Ackerflächen mit unterschiedlichen Ausgangssubstraten und definierten Belastungssituationen untersucht. Hierzu wurden mittels Befahrungen (Radlasten v. 3,3Mg, 6,3Mg u. 7,5Mg u. unterschiedliche Reifeninnendruckvarianten) flächenhafte Daten zum Bodenaufbau, der Bodenstruktur u. –art gewonnen und Informationen zum Grad der (Ober- u. Unter ) Bodenverdichtung wie auch zum zusätzlichen gezielten Lasteintragung abgeleitet. Zusammen mit der bodenmechanischen Detailanalytik der Standorte wurde dann die mechanische Stabilität der Böden gegenüber Auflasten sowie deren flächenhafte Verbreitung im Boden quantifiziert. Zweimal jährlich wurden Verdichtungsspuren auf 4 Versuchsflächen mit konservierender u. konventioneller Bodenbearbeitung eingetragen. Die Ergebnisse von Rollwiderstands , Horizontal- u. Vertikalpenetrometer , Bodendruck- u. Deformationsmessungen, bodenkundlichen Beprobungen, Messungen der elektrischen Leitfähigkeit, Georadarmessungen sowie gammaspektrometerischen u. seismischen Messungen zeigten, dass die Spannungseinträge u. Bodendeformationen sowie der horizontale Eindringwiderstand des Bodens mit zunehmendem Gesamtgewicht ansteigen und daraus v.a. bei Mehrfachbefahrungen schädliche Bodenfunktionsänderungen resultieren. Konservierende Bodenbearbeitung, leichtere Gesamtlasten u. niedriger Reifeninnendruck führten dagegen zur Reduzierung der Spannungseinträge u. Bodendeformation, geringerem Rollwiderstand sowie zu einer verbesserten Energieeffizienz u. bodenschonender Bearbeitung. Das elektromagnetische Induktionsverfahren (EMI-Kartierung) erwies sich zur flächenhaften Detektion verdichteter/ verdichtungsempfindlicher Bereiche mit erhöhten Leitfähigkeiten als sensibel, Bodenartenunterschiede u. verdichtete Horizonten zu visualisieren. Es erscheint daher als Routineverfahren geeignet für die Flächencharakterisierung zur Vorerkundung für gezielte bodenphysikalische Beprobungen.
Laufzeit: Beginn: 10.10.2005 / Ende: 09.11.2008
Ausf. Einrichtung: Fachbereich Agrarwirtschaft Fachhochschule Südwestfalen Hochschule für Technik und Wirtschaft, Soest
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: prozessqualität; bodenverdichtung; ; , Bodenschutz