Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Möglichkeiten zur Integration der Futterleguminose Esparsette (Onobrychis viciifolia) in Fruchtfolgen des Ökologischen Landbaus
Titel (englisch): Integration of the fodder legume sainfoin (Onobrychis viciifolia) in crop rotations of organic agriculture
Beschreibung (dt.): Die Esparsette ist eine Futterleguminose, die vor allem auf besseren Standorten wegen ihrer vergleichsweise geringen Biomasseproduktion von Kleearten und Luzerne im konventionellen wie auch im ökologischen Landbau verdrängt wurde. Auf kalkhaltigen, flachgründigen und trockenen Standorten ist die trockenheitsresistente Esparsette gegenüber der Luzerne jedoch konkurrenzfähig. Auch hat sie in Folge eines hohen Wurzeltiefgangs eine positive Vorfruchtwirkung. Vor allem aber ist Esparsettenheu ein sehr wertvolles Futter für Pferde und Wiederkäuer. Ökologisch wirtschaftende Betriebe sind auf den Anbau von Leguminosen sowie organische Düngung für die Erhaltung bzw. Mehrung der Bodenfruchtbarkeit angewiesen. Jedoch stellt sich oftmals das Problem einer mangelnden Verwertbarkeit dieser angebauten Pflanzen wie Luzerne oder anderer Leguminosen, da sie als Futter nur einen geringen Wert haben. Hier würde sich auf geeigneten Standorten der Anbau von Esparsette und eine Kooperation mit erheblichen Synergieeffekten zwischen pferdehaltenden und ökologisch wirtschaftenden Betrieben anbieten. Ziel des Projektes ist es insofern, die Einführung der alten, nur noch selten angebauten Futterleguminose Esparsette in Betrieben des ökologischen Landbaus durch Bereitstellung umfassender Anbauinformationen zu fördern.
Ergebnis (dt.): Die Esparsette ist eine kalkliebende, tiefwurzelnde und trockenheitsresistente Futterleguminose, die aufgrund geringer Ertragsleistung insbesondere auf besseren Standorten von Kleearten und Luzerne verdrängt wurde, während sie auf flachen kalkhaltigen Böden konkurrenzfähig sein kann. Esparsettenheu ist ein diätetisch wertvolles Futter für Pferde und Wiederkäuer. Aufgrund seines hohen Tanningehaltes wirkt es Blähungen entgegen und verringert zudem den Befall mit gastrointestinalen Nematoden von Weidetieren. Deshalb kann der Anbau von Esparsette auch bei verglichen mit Luzerne geringeren Ertragsleistungen für bestimmte Verwertungszwecke von Interesse sein. Ziel dieser Arbeit war es, Anbauerfahrungen mit Esparsette als Grundlage für Handlungsempfehlungen für die Praxis des Ökologischen Landbaus zu gewinnen. Verfolgt wurde die Hypothese, dass die Esparsette als wertvolles Pferdefutter bzw. Diätheu mit entsprechendem Vermarktungspotential in stadtnahen Gebieten mit geeigneten Böden den auf vieh- bzw, wiederkäuerlosen Betrieben häufig unrentablen Rotklee- bzw. Luzernegrasanbau z.T. ersetzen kann. Zu diesem Zweck wurden Feldversuche auf verschiedenen Standorten im südlichen NRW durchgeführt. Es wurden Parameter der Ertragsbildung, des Ertrages sowie der Futterqualität erfasst und einer kritischen Auswertung unterzogen. Aus praktischer Sicht ergeben sich erhebliche Limitationen in der Anbauwürdigkeit von Esparsette, die im Wesentlichen mit der stark eingeschränkten Standorteignung sowie der unzureichenden Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern dieser Kulturart begründet sind. Diese erklärt sich vorwiegend mit dem bekanntermaßen höheren Unkrautdruck auf herbizidlos bewirtschafteten Ackerflächen, sowie den spezifischen Wuchseigenschaften der Esparsette. Zu nennen sind hier die langsame Entwicklung der Esparsette im Ansaatjahr, der geringen Wiederaufwuchs nach dem ersten Schnitt sowie ein vglw. leistungsschwacher Nitrogenasekomplex. Zudem scheint eine erfolgreiche Bestandesetablierung nur auf geeigneten Standorten mit ausreichenden Kalkgehalten und entsprechend hohen pH-Werten (> 6.5) möglich. Die Reinsaat von Esparsette stellt für den ökologisch wirtschaftlichen Landwirt folglich ein erhebliches Anbaurisiko dar. Die erfolgreiche Produktion von Esparsettenheu ist jedoch weiterhin von hohem Interesse für den ökologischen Futterbau, da es gilt, neben positiven pflanzenbaulichen Effekten auch die diätetische Wirkung des Heus sowie dessen suppressive Wirkung auf gastrointestinale Nematoden bei Wiederkäuern zu nutzen.
Ergebnis (engl.): Field trials with five sainfoin cultivars as well as lucerne were carried out partly on four sites in southern Northrhine - Westphalia during 2003 to 2006. The objective of the experiments was to gain experience with the organic cultivation of sainfoin, an old fodder legume known for low yields but a high feeding value, particularly for horses. Crop development, dry matter yield and hay quality were determined. Crop dm yield of sainfoin on a loess soil site with a total lime content of 321 mg 100 g-1 and a shallow a sandy loam (221 mg 100 g-1 ) was very low (about 1t ha-1) in 2005. Dry matter yield on a loess soil site rich in lime (total lime content = 1397 mg 100 g-1) was comparatively high in 2004 (first cut: = 7.5 t ha-1), but decreased in 2005 (first cut: 1.6 t ha-1) partly due to increasing weed infestation. Dry matter yield of sainfoin cv. Visnowsky was always lower compared with Lucerne, while digestable energy content tended to be higher in sainfoin. The main problem of organic sainfoin cultivation was the low competition to weeds, which is mainly due to slow early development and week regrowth after cutting. To cope with weed problems it is recommended to install a false seed bed preparation and to sow a companion grass, e.g. timothy or fescue. Variety choice is less important due to the restricted availability. Thus, sainfoin production may be an interesting option for organic horse fodder production, if soils are rich in lime and if weed pressure is manageable.
Laufzeit: Beginn: 01.05.2004 / Ende: 20.12.2006
Ausf. Einrichtung: Institut für Organischen Landbau Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: skizze_rili; futterbau; sorten; wirtschaftlichkeit; antrag_rili; pflanzenbauliche verfahren; Pflanzenbau, Pflanzenbau